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besonders im Nordosten des Verbreitungsgebietes in jüngerer Zeit bis zur Ostsee 40 ) zeigen. Nach allem, was uns an Fundbeobachtungen, Verbreitung und Zeitstellung bekannt zu sein scheint, kann man die Dresden-Laubegaster Variante nicht einfach und direkt aus dem von Sprockhoff angenommenen Ursprungsgebiet der Spindiersfelder Fibel im Havelmündungsraum und von der Urfibel mit bandförmigem Bügel ableiten 41 ), sondern muß mit „mitteleuropäischen“ Ein flüssen, zum Teil als kultureller Rückstoß, rechnen. Auf einem anderen Wege als aus Böhmen können die älteren Formen kaum nach Bayern gekommen sein. Die vorhandene Verbindung konnte ja bereits im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Knovizer Kultur, speziell der Etagengefäße 42 ), klar her ausgestellt werden und ist auch für unser sächsisches Vogtland nicht ohne Niederschlag geblieben 43 ), und weiterhin scheint über die Etappe Zlu44) auch die Herkunft des Dresden-Laubegaster Stückes aus Böhmen klar zu sein. Als chronologische Hinweise können neben den vielleicht ein wenig älteren Stücken von Weißenbrunn 45 ), Taimering 48 ) und Altensittenbach 47 ) die Fund zusammenhänge von Reisen 48 ) gelten, deren Fibel Müller-Karpe als Leitform der Bayerischen Stufe Hallstatt B 1 herausstellt 49 ), aus Böhmen der jüngst gehobene Schatz von Zlu5°), den die Bronzetassen vom Jenisovicer 51 ) Typ ebenfalls nach Hallstatt B bestimmen. Unser Laubegaster Stück dürfte an der Grenze zwischen dem noch alturnenfelderzeitlichen Inventar von Weißen brunn und dem jüngeren Horizont von Zäluzi—Jenisovice und Reisen stehen, damit an der Grenze von Hallstatt A zu Hallstatt B, d. h. an deren Beginn. Ausgehend von unserer Annahme einer Verbreitung junger Spindiersfelder Formen von Böhmen einmal nach Bayern (über den Paß von Taus, am Eger lauf, durch das Fichtelgebirge und mainabwärts) und zum anderen elbabwärts nach dem Gebiet nördlich des Erzgebirges und der Sächsisch-böhmischen Schweiz muß wohl u. a. nochmals auf die Verbreitung der Kirkendrup-Tassen hingewiesen werden, die nicht nur in Böhmen weitgehende Verwendung fan- 40) Sprockhoff, a. a. 0., Taf. 94,3 und 95. «) A. a. 0., S. 205/6. 42) Zuletzt Chr. Pescheck, siehe Anni. 21. 43) W. Coblenz, Keramik mit Knoviser Anklängen aus dem Vogtland, in: Arbeits- und Forschungs berichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 4, 1954, S. 337—392. n ) Siehe Anm. 18. 45) Siehe Anm. 21. Noch klares Hallstatt A. 46) Siehe Anm. 29. 47) Siehe Anm. 30. 48) Siehe Anm. 20. 49) H. Müller-Karpe, a. a. O., Abb. 41,4 (S. 205). 50) Siehe Anm. 18. 51) A. a. O., Abb. 2,3 und 5.