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seitige Unterschiede uns übrigens nicht allzu auffällig erscheinen, wirk lich auf verschiedene Herstellungszentren zurückzuführen sein, so müßte bis zu einem gewissen Grade doch eine räumliche Trennung (Absatz gebiet) erkennbar werden, was aber nach Grünberg ebensowenig der Fall ist, wie eine zeitliche Staffelung der Werkstätten 374 ). Letztere führt er aber dann doch durch, indem die erste Werkstatt in eine frühe Phase der Jüngstbronzezeit 375 ), die zweite etwa in den gleichen Horizont, jedoch nicht mehr in engem Kontakt zur Jungbronzezeit 376 ), und die dritte in eine späte Phase der waagerecht gerieften Ware gestellt wird 377 ). Auch W. Coblenz hält eine zeitliche Abfolge der „Werkstätten“ für wahr scheinlich 378 ). Endgültige Entscheidungen sind wohl erst zu erwarten, wenn die für ein zelne Werkstätten charakteristischen Formen oder Formenkomplexe auf ihre Verbreitung hin untersucht worden sind. Daß dabei sicherlich auch auf dem Wege von Tonanalysen 379 ) bzw. Dünnschliff Untersuchun gen 380 ) Ergebnisse zu erzielen sind, die ihrerseits wiederum Hinweise auf die gesellschaftliche Organisation der Töpferei geben können, sei nur am Rande vermerkt. Vom Ergebnis all dieser Untersuchungen wird es abhängig sein, ob sich die sog. Werkstätten (falls man überhaupt an die ser Bezeichnung festhalten will) nicht einmal als lokale Färbungen unter schiedlicher Zeitstellung herauskristallisieren werden. Da nach Grünberg 381 ) jeweils nur wenige Keramikformen auf eine dieser Werkstätten beschränkt werden können, hingegen der weitaus größte Teil als Allgemeingut der Jüngstbronzezeit zu werten ist, wagen wir zu zweifeln, ob eine solche Untergliederung des sächsischen jüngstbronze zeitlichen Materials überhaupt gerechtfertigt erscheint. Auch die Kera mik unseres Gräberfeldes stimmt in dieser Hinsicht bedenklich, da für alle drei „Werkstätten“ Belege erbracht werden können. Als Beispiele seien angeführt: geränderte Ösenterrine (Abb. 32,1) für 1. Werkstatt; Grab 22 mit häufiger Horizontalkannelur (Abb. 27 und 28,1—3) für 2. Werkstatt und die gekammerte Ösenterrine (Abb. 36,12) für die 3. Werkstatt. 374) W. Grünberg, a. a. O., S. 36. 375) a. a. O., S. 38. 376) a. a. O., S. 39. 377) a . a. O., S. 39, 40. 378) W. C o b 1 e n z , Seegeritz, S. 123. 379) Vgl. A. Götze, Der Schloßberg bei Burg im Spreewald, in: Prähistorische Zeit schrift 4, 1912, S. 312. 380) Vgl. W. Buttler, Dünnschliffuntersuchungen an vorgeschichtlicher Keramik, in: Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit 9, 1933, S. 186-188. 381) W. Grünberg, a. a. O., S. 40.