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Mit zwei weiteren kleinen Bronzeringen ohne Grabverband (Abb. 68,7, 5a), die nicht datiert werden können 348 ), und einem aus breitem Blech ge bildeten Ringlein mit leicht übereinandergelegten Enden aus Grab 14 (Abb. 14,6), der durch horizontal kannelierte Gefäße in die Jüngstbronze zeit verwiesen wird, ist das Bronzeinventar unserer Fundstelle er schöpft. Übrig bleiben einige kleine Beigaben aus Ton oder Stein. Grab 11 lieferte außer waagerecht gerieften Gefäßen ein kleines flaches Tonscheibchen mit zentraler Durchlochung (Abb. 13,10). Ein gleiches, doch nur halb so großes -Stück konnte bereits 1873 geborgen werden (Abb. 68,13). Vergleichsfunde aus Grab 1 von Bieberach, Kreis Großen hain 349 ), und Grab 1 von Wilschdorf, Kreis Dresden 350 ), bezeugen in Ver bindung mit unserem sicher datierten Stück (Abb. 13,10) die lange Lebensdauer dieser als Perle anzusprechenden Beigabe. Zu diesem Ton scheibchen gesellen sich noch eine kleine Ringperle von sechskantigem Querschnitt (Abb. 68,5) und eine walzenförmige, längs durchbohrte Ton perle (Abb. 11,7), deren Oberfläche zahlreiche, in unregelmäßigen Reihen angeordnete Einstiche zieren. Letztere wurden an der Oberfläche bei Grab 10 gefunden. Das hilft uns für die Datierung jedoch nicht weiter, da das vorliegende Keramikinventar dieses Grabes recht uneinheitlich ist und sicher nicht nur einer Bestattung entstammt 351 ). Die Perle mag demnach in den Rahmen der Jung- bis Jüngstbronzezeit zu stellen sein. Bronzeperlen, wie sie etwa H. Kaufmann von der Heidenschanze bei Dresden-Coschütz vorlegte, fehlen im Beigabenbestand unserer Gräber völlig 352 ). Aus schiefrigem Gestein liegt ein sorgfältig gearbeiteter kleiner Ring vor (Abb. 68,2), zu dem ein genaues Gegenstück aus Grab 2 des Forst berges von Großeutersdorf, Kreis Jena, angeführt werden kann 353 ). Dieses Grab, das zumindest stark von der Walterslebener Kultur beein flußt ist (Schulterbecher mit Riefenbuckel und schräg kannelierter 3®) a . a. O., S. 116. 319) W. Grünberg, a. a. O., Taf. 4,4 (fremdgruppenzeitlich). 350) a. a. O., Taf. 23,8 (mit gedelltem Doppelkegel und Messer mit umgeschlagener Griff angel). 351) Vgl. Gesamtplan (dort mehrere, von G. Bierbaum als zusammengehörig ange sehene Fundpunkte kartiert; Material nicht mehr trennbar). 352) H. K a u f m a n n , Der Hortfund auf der Heidenschanze Dresden-Coschütz aus dem Jahre 1956, in: Ausgrabungen und Funde 6, 1961, Abb. 2,1, 2 und 7; ebenso bei W. Coblenz, Einige Urnenfelderbronzen in Gräbern der sächsisch-lausitzischen Gruppe, in: Alt-Thüringen 6, 1962/63 (Festschrift für G. Neumann), Taf. XXVIII, 1,3, 4. 353) Besitzer: Vorgeschichtliches Museum Jena.