eine jungbronzezeitliche Ösenterrine mit Punktornament vor, für die eine Ableitung aus dem Aurither Stil nicht in Frage kommt, da dieser in seiner Blütezeit erst in die Periode Montelius V fällt 266 ). Aus diesem Grunde kommt Billig zu der Feststellung, „daß Dellen- und Grübchen reihen ein seltenes, aber doch allgemein lausitzisches Motiv waren, das dann in Aurith seine besondere Ausbildung erlebte“ 266 ). D. Die Beigaben Da sowohl alle der Grabung Wünschittel entstammenden Beigaben als auch ein Teil der 1925 von Bierbaum geborgenen Kleinfunde heute gänz lich ohne Grabverband vorliegen 267 ), demnach als Einzelfunde gewertet werden müssen, empfiehlt sich an dieser Stelle deren gesonderte Be handlung 268 ). Die zahlenmäßig meist geringen und auch in anderer Hinsicht kaum übermäßig eindrucksvollen Beigaben in den Gräbern der Lausitzischen Kultur Sachsens stehen zumeist im Schatten der reichen und schönen Keramikausstattung. Allerdings sind hierbei graduelle Unterschiede zu beachten. So treten Bronzen im Westgebiet Sachsens einschließlich des Altenburger Landes häufiger in Erscheinung 269 ). Dabei fehlen jedoch auch in diesen Gebieten die massiven und größeren Bronzen, wie sie uns in den Horten und als Einzelfunde begegnen 270 ). Als Erklärung dieser Tatsache leuchtet am ehesten die Annahme von W. Coblenz ein, daß größere Bronzemengen aus Materialmangel nicht in die Gräber gelangten, denn: „Das Recht der Lebenden war auch damals stärker als das der Toten“ 271 ). Der Verzicht auf Mitgabe größerer Bronzen könnte auch, wenn wir einmal etwas weniger materiell denken, durchaus auf die geistige Vor stellungswelt der „Lausitzer“ Menschen in bezug auf das „Weiterleben“ des Bestatteten zurückgeführt werden. Aber das sind Fragen, deren end gültige Lösungen wohl kaum je erwartet werden dürften. Das Beigabeninventar unseres Gräberfeldes entspricht voll und ganz dem üblichen Bild. Auch hier fehlen Großformen wie Beile, Sicheln, Lanzen spitzen u. a. vollkommen. Neben einer Reihe uncharakteristischer Nadel- 206) G. Billig, Hermsdorf, Abb. 6,3 und S. 335. 267) Zum Beispiel das Rasiermesser aus Grab 5 und der Doppelknopf aus Grab 41. 268) Der Vollständigkeit halber werden die aus Grabverbänden stammenden und bereits erwähnten Beigaben hier nochmals kurz vorgelegt. 200) W. C o b 1 e n z , Grabfunde, S. 160. - Den relativen Beigabenreichtum im peripheren Westgebiet der Lausitzer Kultur veranschaulicht auch das Gräberfeld von Groß eutersdorf, Landkreis Jena (K. Peschel, Bronzezeitliche Brandgräber von Groß eutersdorf, Lkr. Jena, in: Ausgrabungen und Funde 10, 1965, S. 222-230). 270) W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 36 f. 2'1) a. a. O., S. 37.