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kurz besprechen und gleichzeitig versuchen, diese innerhalb des jüngst bronzezeitlichen Horizontes in eine gewisse Abfolge zu bringen, obwohl das nur in bescheidenem Maße möglich sein wird. In einen frühen Abschnitt der Jüngstbronzezeit möchten wir die Gräber 14, 17, 27, 35, 42 und 50 stellen. Grab 14 (Abb. 14) enthielt neben der charakteristischen Kegelhalsterrine mit horizontal kannelierter Schulter (Abb. 14,9) unter anderem einen kleinen gerillten Doppelkegel (Abb. 14,3), der als nachlebende jung bronzezeitliche Form aufzufassen ist, zugleich aber den frühen Ansatz dieses Grabverbandes rechtfertigt. Auch die Amphore (Abb. 14,2) mit fast kugeligem Leib und sparrenbandartig verzierter Schulter kann nach W. Grünberg 183 ) als Weiterentwicklung jungbronzezeitlicher Formen be trachtet werden und sei deshalb als weiterer Anhaltspunkt für die frühe Stellung des Grabes angeführt. Eine kleine weitmundige Ösenterrine mit flechtbandverzierter Schulter (Abb. 20,1) datiert das Grab 17 eindeutig in den Horizont der waagerecht gerieften Ware 184 ). Hingegen gewinnen wir mit der Knickwandschale mit gekerbtem Umbruch, facettiertem Rand und durch Ritzlinien wechseln der Richtung verziertem Unterteil noch den Anschluß an die Schalen der Jungbronzezeit (Abb. 17,1) und werden deshalb dieses Grab inner halb der waagerecht gerieften Ware nicht allzu spät ansetzen dürfen. Der Rest eines glatten Eitopfes (Abb. 17,5), der ebenfalls einen relativ frühen Eindruck macht, wird vermutlich auch zum Grab gehören. Sicher nicht in diesen Verband gehört das Schalenbruchstück (Abb. 20,4), das uns mit dem weit ausladenden, gestreckten und nicht facettierten Rand noch vor die ausgebildete Jungbronzezeit führen könnte 185 ). Zu den Bei gaben (Abb. 20,2 und 3) siehe das entsprechende Kapitel! Grab 27 (Abb. 31—33)186) bringt nun die bereits genauer besprochene Ösenterrine mit facettiertem Trichterrand, die an die Doppelkegel mit kurzem Trichterhals der scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware anzuschließen ist. Als ebenfalls sicher zu dem eigentlichen Grab 27 ge hörende Form fällt ein noch relativ scharfkantiger Doppelkegel mit ge schlickertem Unterteil auf (Abb. 33,4). Der kleine Krug (Abb. 31,7) besitzt schräg kannelierte Schulter und weist damit ebenfalls in einen frühen Abschnitt der Jüngstbronzezeit. 183) a. a. O., S. 37/38. 184) Gute Vergleichsfunde liegen aus zahlreichen Grabverbänden der waagerecht gerief ten Ware vor (W. Frenzel, Bilderhandbuch, S. 45; Kamenz, Grab 10; W. Grün berg, a. a. O., Taf. 52,10; 53,5; 54,11; 58,13; 59,12,13; 63,17; 64,8 und 23; W. C o b 1 e n z , Seegeritz, Abb. 38,2). 185) W. Grünberg, a. a. O., Taf. 16,7; 18,9; 24,9; 28,2. Ml ) Die im Katalog unter Grab 27 aufgeführten Nr. 1—11 gehören zum eigentlichen Grab 27. Die übrigen sind für die Fundpunkte 27,1—3 in Anspruch zu nehmen.