Volltext Seite (XML)
(Abb. 37,4) vor, das leider ohne Begleitfunde blieb. Datierte Vergleichs stücke 169 ) bestätigen die Zugehörigkeit dieser Amphore zur jüngsten Gruppe unseres Friedhofes. Ein weiteres vergleichbares Exemplar zeigt die Skizze auf Abb. 70,19. In diesen Formenbereich gehört, auch wenn der Höhen-Breiten-Index des Halses über 20 liegt, das kugelbauchige Stück auf Abb. 14,2, dessen Schulter sparrenbandartig angeordnete Kannelurengruppen trägt. Die vielleicht schon als Flasche anzusprechende Amphore (Abb. 70,10) mit hoher, steilgewölbter Schulter bringt nun hingegen horizontale Kan- nelurenverzierung, die in dieser Ausführung nach H. Agde als sogenannte „Zahnaer Rille“ bezeichnet wird 170 ). Diese Verzierung wird gebildet, in dem einzelne Zonen der sehr breit kannelierten bzw. sogar facettierten Gefäßschulter zusätzlich schmale horizontal verlaufende Riefen- oder Kannelurenzier erhalten. Außer der bereits besprochenen „Flasche“ 171 ) (Abb. 70,10) erbrachte die Ausgrabung im Jahre 1873 ein Gefäß (Abb. 70,11), das, wenn die Maß relationen der Skizze auch nur annähernd stimmen sollten, unbedingt als Flasche zu bezeichnen ist. Verziert ist dieses Gefäß durch stehende Halbkreisbögen. Unter den Tassen, von denen die auf Abb. 36,3 und 37,7 an jungbronze zeitliche Formen anzuschließen sind 172 ), fallen insgesamt 4 Stück (Abb. 13,5; 21,7; 32,4; 68,19) sowohl durch ihre Größe als auch ihrer reichen und sorgfältigen Verzierung wegen auf. Zweimal (Abb. 13,5 und 21,7) be gegnen unter einem Horizontalkannelurenband lotrechte Schulterkanne- luren, zwischen die stehende Halbkreisbögen eingeschoben sind. Die Tasse (Abb. 32,4) zeigt wiederum Horizontalkanneluren am Hals und senkrechte, in Gruppen angeordnete Kanneluren auf der Schulter. Unter dem Henkel fällt eine Gruppe breiterer Kanneluren auf. Diesen von Grünberg 173 ) als Merkmal böhmischen Imports bezeichneten Wechsel zwischen schmalen und breiten Kannelurengruppen zeigen das Exemplar Abb. 68,19 ebenso wie das noch zu behandelnde Etagengefäß besonders augenfällig. Auf die Frage der Herkunft dieser Verzierung kommen wir noch zurück. Außer zwei kleinen Tassen mit vertikaler Schulterkannelur (Abb. 13,11 und 10,9) können wir noch zwei weitere Exemplare anführen, deren 169) W. G r ü n b e r g , a. a. O., Taf. 47,4; 48,1; 49,7; 54,18; 64,22 (sämtlich mit dem auch an unserem Stück vorhandenen kurzen Kegelhals). 170) H. A g d e , Bronzezeitliche Kulturgruppen im mittleren Elbegebiet, Leipzig 1939, S. 20. 171) Die Skizze läßt eine genaue Definition nicht zu. 172) Vgl. Grab 17 von Niederrödern (W. Grünberg, a. a. O., Taf. 35,5). 173) a. a. O., S. 73.