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anderen auf halber Höhe des Halses (Abb. 32,1). Mit letzterer Ösenstel lung schließen sie wiederum an gleiche Erscheinungen bei jungbronze zeitlichen Doppelkegeln an 102 103 * * 106 107 ). Ösenterrinen verschiedener Proportionierung stellen unter den Formen unserer jüngsten Verbände nicht wenige Vertreter. Neben den häufig unverzierten hohen eiförmigen Formen 163 ) (Abb. 14,5; 23,6, 9; 32,7; 43,8), die, obwohl sie die kennzeichnende Horizontalkannelur nur selten tra gen (Abb. 36,1), eindeutig zur waagerecht gerieften Ware gehören 164 ), müssen wir besonders die flache, weitmundige Ösenterrine herausstellen. Diese begegnet unverziert (Abb. 10,12; 43,7), mit Horizontalkanneluren (Abb. 10,2; 13,4; 21,4; 61,3; 65,7) oder mit flechtbandartiger Verzierung auf der Schulter (Abb. 20,1; 36,12; 37,3; 63,4), die gewöhnlich durch Hori zontalkanneluren am Hals ihre obere Begrenzung findet (Abb. 20,1; 36,12; 63,4). Gleichfalls ein horizontales Kannelurenband zeigt Abb. 43,6, jedoch zieren hier die Schulter lotrechte Kanneluren. Die Unterbrechung des horizontalen Kannelurenbandes durch schräg stehende Kannelurengruppen findet sich nur einmal (Abb. 68,18) an einer Ösenterrine ohne Grabverband (Grabung Wünschittel). Die Ösenterrine auf Abb. 36,12 fällt dadurch auf, daß sie eine senkrechte Mittelwand besitzt und somit in zwei gleiche Kammern getrennt wird. Solche gekammerten Ösenterrinen begegnen in jüngstbronzezeitlichen Gräbern nicht einmal selten 163 ) und werden von W. Grünberg seiner drit ten Werkstatt zugeordnet, die er an das Ende der jüngstbronzezeitlichen Entwicklung setzt 166 ). Ein Weiterleben dieser Form ist bis in die Billen- dorfer Kultur zu beobachten 167 ). Die Möglichkeit, die typischen ovalen Billendorfer Doppelgefäße aus den runden Formen mit Trennwand ab zuleiten, lehnt W. Kropf allerdings ab 168 ). Immerhin dürfen beide Varian ten auf den gleichen Grundgedanken zurückzuführen sein, nämlich „zwei Gefäße in einem“ zu schaffen. Zwischen den hohen, eiförmigen und den weitmundigen Ösenterrinen vermitteln einige normale Formen (Abb. 27,1; 32,10, 11; 68,18). Ampho ren treten relativ selten auf. Aus Grab 29 liegt ein unverziertes Stück 102) Lömichau, Grab 1 (a. a. O., Taf. 37,2 und 3); Radeburg, Grab 5 (a. a. O., Taf. 37,11). 103) W. Grünberg, a. a. O., S. 40. 164) Vgl. a. a. O., Taf. 53,7, 9,13; 54,9, 17; 56,13; 63,9, 16; G. B i 11 i g , Hermsdorf, Abb, 10,13; W. Coblenz, a. a. O., Abb. 31,3. 1«) W. Grünberg, a. a. O„ Taf. 58,13, 21; 59,12, 15; 63,17; 64,19. 106) Mit den „Werkstätten“ berühren wir hier ein Problem, auf das später noch zurück zukommen sein wird. 107) W. K r o p f , a. a. O., S. 107 f. »») a. a. O., S. 106, 108.