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der Fremdgruppenzeit unterbringen. An keinem konnte ein Hinweis auf besonders späte Stellung innerhalb dieses Horizontes erkannt werden. In diese Zeit wird wohl auch Grab 25 gehören, von dem jedoch nur noch der unverzierte flache Doppelkegel (Abb. 28,6) zur Beurteilung vor liegt 118 ). Der Eitopfrand mit Fingertupfenleiste (Abb. 28,4) und das kleine Näpfchen (Abb. 28,5) werden wohl nicht zu diesem Grab gehören. Der Doppelkegel in dieser einfachen Form bietet allein natürlich wenig An haltspunkte zur Datierung, da solche unverzierten Stücke sowohl in der Fremdgruppenstufe 119 ) als auch noch in der ausgebildeten Jungbronze zeit erscheinen 120 ). Eine sehr gute Parallele zu unserem Stück bringt nun ein Grab von Zeithain 121 ), das Grünberg seiner Fremdgruppe mit gerad- wandiger, ritzverzierter Ware zuweist 122 ). Da auch W. Coblenz Flachfor men „in den älteren Abschnitt der Doppelkegel“, also noch vor die aus gebildete Jungbronzezeit setzt, glauben wir mit der Datierung des Grabes in die Stufe der Fremdgruppen nicht fehl zu gehen. Das in seiner Fundzusammensetzung uneinheitliche und deshalb als Ge samtheit nicht datierbare Grab 10 (Abb. 11 und 13) 123 ) enthielt neben sicher der waagerecht gerieften Ware angehörenden Formen (Abb. 11,14; 11,2) noch insgesamt vier Doppelkegel (Abb. 11,8, 11, 15, 16) mit sämtlich scharfkantigem und durch Kerben noch betontem Umbruch, die nicht recht in diesen jüngsten Horizont passen wollen 124 ). Selbst im Keramik bestand der scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware Grün bergs 125 ) treten einfache Doppelkegel mit gekerbtem Umbruch nur sehr selten auf. Wir sind deshalb geneigt, diese Doppelkegel noch vor die ausgebildete Jungbronzezeit zu stellen. Von den bereits 1873 geborgenen Gefäßen, die zum größten Teil eindeu tig in den jüngsten Horizont des Gräberfeldes gehören, sei in diesem Zusammenhang auf die scharf dreigliedrige Tasse (oder Kanne) 126 ) (Abb. 70,22) verwiesen. Sie besitzt randständigen, bis auf die Schulter hinab greifenden Henkel, vertikal geritzte Schulter und durch eine Horizontal rille betonten Umbruch. Gerade die Ritzverzierung und die betonte 118) Eine weitmundige Deckschale und Reste eines sehr dickwandigen Gefäßes (Boden stärke 2,5 cm) sind verschollen. 119) W. Grünberg, a. a. O., Taf. 23,4; 25,6 und 31,1; W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 62 und Taf. 8,17. 120) W. Grünberg, a. a. O„ Taf. 37,6; W. Coblenz, a. a. O, S. 62. ui) W. Grü nberg, a. a. O., Taf. 21,4. I») a. a. O., S. 17 ff. 123) Die auf dem Plan des Gräberfeldes verzeichneten Fundpunkte 10. 10a, 10” und 10”’ legen von vornherein nahe, an mehrere Grabanlagen zu denken. 124) W. G r ü n b e r g , a. a. O., S. 36. 125) a. a. O., S. 28 ff. 126) Eine genaue Definition ist ohne Index nicht möglich!