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lingt es, einige ältere Fundverbände auszusondern und somit eine ge wisse zeitliche Abfolge der Gräber zu erkennen. Der überwiegende Teil der Funde gehört allerdings tatsächlich dem von Grünberg angenom menen jüngstbronzezeitlichen Horizont an. Der Übersichtlichkeit halber empfiehlt es sich, die Grabgruppen verschiedener Zeitstellung getrennt zu behandeln. a) Gräber der Fremdgruppenzeit Grab 38 enthielt das sicher älteste Fundinventar des Friedhofes und bleibt zugleich das einzige Grab mit Buckelkeramik. Die Kanne (Abb. 46,6) zeigt unterrandständigen, bis auf die Schulter reichenden weiten Bandhenkel und leicht geschwungenen, mittelhohen Kegelhals. Die gleichmäßig gewölbte Schulter zieren 4 (3 erhalten) aus der Wandung herausgedrückte und von außen noch verstärkte Buckel. Sie müssen also schon als „barock“ angesprochen werden 109 ). Ihren Hauptniederschlag findet diese Buckelform in den Funden der Fremdgruppenstufe, hält sich jedoch bis zum Beginn der ausgebildeten Jungbronzezeit 109 ), d. h. bis zur scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware Grünbergs 110 ). Diese dürften wir mit unserem Grab schwerlich erreichen, denn die zwei ver bleibenden Gefäße (Abb. 46,4, 5) weisen ebenfalls in die Fremdgruppen zeit. Der schlanke und deutlich profilierte Eitopf (Abb. 46,5; leider ohne Rand) wird dahin wegen seines abgesetzten, fast gestreckten Halses datiert 111 ) und besitzt Vergleichsstücke in Grab 5 der Dresdener Heide 112 ), Grab 1 von Dreiskau 113 ), Grab 15 von Burk 114 ) und Grab 57 von Bieberach 115 ). Das von G. Neumann 116 ) in die Nähe der Fremdgruppe mit geradwandi- ger, ritzverzierter Ware gestellte Grab a von Gaunitz, Kreis Oschatz, bringt nun gleich zwei Tassen 117 ), mit denen unsere (Abb. 46,4) ohne wei teres verglichen werden kann (ebenso die Tasse auf Abb. 69,6). Insge samt gesehen lassen sich also alle drei Gefäße dieses Grabes mühelos in 1M ) W. C o b 1 e n z , Grabfunde, S. 67. HO) W. G r ü n b e r g, a. a. O., S. 28 ff. Hl) a. a. O., S. 27. 112) a. a. O„ Taf. 7,4. H3) a. a. O., Taf. 8,16. H4) W. C o b 1 e n z , a. a. O„ Taf. 7,10. 115) a. a. O., Taf. 34,9. HO) G. Neumann, Ausgrabungen im Lande Sachsen, in: Arbeits- und Forschungs berichle zur sächsischen Bodendenkmalpflege 4, 1954. S. 242 (im folgenden G. Neu mann, Ausgrabungen Sachsen). 117) a. a. O., Abb. 25,1 und 2.