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ten Eitöpfe und Doppelkegel zählen unter den Beigefäßen keinesfalls zu den Seltenheiten (20 Eitöpfe; 12 Doppelkegel) 95 ). Näpfen mit Henkeln begegnen wir elfmal, während Formen ohne Henkel nur zweimal auf treten. Einige Sonderformen, auf die wir später noch genauer eingehen müssen, runden das Bild ab. Die Anordnung der Gefäße läßt kein streng beibehaltenes System er kennen (die Grabskizzen G. Bierbaums und die wenigen Fotos bilden allerdings eine nur ungenügende Grundlage zur Beantwortung dieser Frage!). Enge Gruppierung der Grabinventare dürfte jedoch die Regel gewesen sein. Das zeigen besonders augenfällig die Gräber 11 (Abb. 12), 15 (Abb. 15), 22 (Abb. 26), 27 (Abb. 29 und 30), 39 (Abb. 52), 43 (Abb. 56) und 48 (Abb. 58). Der Urne kommt dabei in mehreren Fällen eine zen trale Stellung zu, vgl. Grab 8 (Abb. 9) und 15 (Abb. 15); Grab 18 (Abb. 19), während etwa bei Grab 11 (Abb. 12) der Leichenbrandbehälter an der NW-Ecke steht und die 6 Beigefäße ihm bogenförmig vorgelagert sind. Ähnliche Anordnung beobachten wir bei Grab 22 mit zwei nebenein anderstehenden Urnen (Abb. 26), an die sich in südöstlicher Richtung der Hauptteil der Beigefäße anschließt (vgl. auch Grab 27, Abb. 29). Einzelne, vom Grab entfernter niedergelegte kleine Beigefäße (vgl. Grab 15, Abb. 15; 19, Abb. 22; 32, Abb. 42; 43, Abb. 56; 50, Abb. 62; 44, Abb. 57 und 52, Abb. 64), die zumeist auch durch geringere Tiefen lage vom übrigen Grabinventar abweichen, deutet W. Kropf zum Teil als nachträglich in die Grabgrube (als diese bereits wieder teilweise verfüllt war) gelangte Beigaben 96 ). Grab 44 (Abb. 57) ist insofern bemerkenswert, als hier fast das gesamte Keramikinventar (durchweg kleine Gefäße) von einer umgestülpten Schale bedeckt war. Lediglich die kleine Schale (Nr. 4; vgl. Abb. 57 und Katalog) lag abseits. Eines der seit der „entwickelten Lausitzischen Kul tur“ auftretenden Glockengräber 97 ) könnte in Grab 25 vorliegen. Dort stand der mit einer flachen Schale bedeckte Doppelkegel (Abb. 28,6) auf dem Bodenteil eines sehr dickwandigen, großen Gefäßes. Über den Dop pelkegel waren die anderen Teile dieses großen Topfes gestülpt. Der leider etwas unklare Befund gestattet jedoch nicht, sicher von einem Glockengrab zu sprechen. Hingegen bleibt zumindest ein „doppelter Sarg“ unzweifelhaft 97 ). Die Lage der Beigaben kann nicht mehr genau angegeben werden, da fast alle Stücke dicht unter der Oberfläche, zum Teil ohne sichtbare Ver- 95) Allerdings könnten sich hierunter einige Urnen befinden, die heute nicht mehr als solche bestimmbar sind. 96) W. K r o p f, a. a. O., S. 23 f. 97) W. C o b 1 e n z , Grabfunde, S. 35.