Oberboden von vornherein als Eluvialhorizont, der Unterboden dagegen als Illuvialhorizont prädestiniert sein. Insofern ließe sich von einer geo logischen Zweischichtigkeit sprechen (z. B. Seifersdorf). Für eine Lessi- vierung spricht nach den bisherigen Erfahrungen ferner der charakte ristische Horizontgrenzenverlauf zwischen A3- und ß-Horizont (zun genförmige Ausbuchtungen des Az-Horizontes in den B,Horizont) sowie die „zerfranste“ Untergrenze des B-Horizontes (Perkolationsprozeß). Die Polyederstruktur des B t -Horizontes und die Ausbildung von Ton häutchenüberzügen, deren diagnostischer Wert bei fluviatilen (!) Sedi menten allerdings gering ist, sprechen zumindest nicht gegen eine Lessi- vierung. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Altermann sind wir der Ansicht, daß sich häufig ein echter Tonverlagerungsprozeß ab gespielt hat, bei dem die Horizontdifferenzierung durch geologisch be dingte primäre Körnungsunterschiede in den Sedimenten beeinflußt wurde. Eine Profilbilanzierung ist unter diesen Bedingungen nicht mög lich. Die Tonbildung im B t -Horizont kann zwar nicht nachgewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen werden, ein gewisser Teil des Tones wird sicher auch durch Verwitterung in situ entstanden sein. Das Mindestalter der fossilen Böden liegt zwischen 1000 (Höfgen, Zeh ren) und 4000 Jahren (Lohma). Durch den Vergleich der untersuchten Profile können einige Angaben zum zeitlichen Ablauf der Lessivierung der Böden in Mittelsachsen gegeben werden. Bereits am Ende der Bronzezeit lagen Profile mit erheblicher Textur differenzierung vor (Seifersdorf, Seußlitz — Sandlöße). Vergleicht man diese beiden Profile mit den etwa 2000 Jahre länger offen gebliebenen Profilen von Höfgen und Zehren (echte Löße), deren A3- und 1, Horizonte wesentlich mächtiger sind, so läßt sich die Vermutung ab leiten, daß in der Zeit zwischen 2500 v. u. Z. und 1000 u. Z. die Lessivie- rungsprozesse besonders intensiv abgelaufen sind. Wie die Unter suchung der in der Nähe der fossilen Profile gelegenen „rezenten“ Böden zeigt, scheint in der Regel die Lessivierung zeitlich danach weniger intensiv abgelaufen oder doch durch die Beackerung gehemmt bzw. in ihrer Wirkung teilweise aufgehoben worden zu sein. Zu der gleichen An sicht gelangte Janekovic 28 ), der die starke Lessivierung der Braunerden Ost-Slawoniens in die Post-Bronzezeit stellt. Der Lessivierungsprozeß soll nach ihm im wesentlichen vor dem 15. Jh. abgeschlossen worden sein. 28) G. J a n eko v i c , a. a. O.