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infolge periglazialer Frostprozesse entstanden sind, ausgeschlossen. Da gegen erscheint die Annahme, daß es sich um in sommerlichen Trocken perioden entstandene Schwundrisse handelt, in die später (Herbst oder Frühjahr) ton- und humusreiches Material ein wanderte, sehr wahr scheinlich. An einem etwa 200 m langen Profil eines Wasserleitungs grabens, der auch das Gelände außerhalb der bandkeramischen Siedlung berührte, ließ sich feststellen, daß nur im Bereich der Siedlungsfläche die Risse mit schwarzem Material gefüllt waren. Dies deutet auf das ehemalige Vorhandensein einer Siedlungsschicht hin. Durch bodenbil dende Vorgänge, die nach der Bandkeramik stattfanden, wurde die Siedlungsschicht vollkommen umgeprägt. Das schwarze, in feuchtem Zustand hochplastische Schwundrißmaterial zeichnet sich gegenüber dem Füllmaterial der Grube vor allem durch einen bedeutend höheren Tongehalt sowie einen niedrigen Si-, C- und P-Gehalt aus. Die übrigen Kennzahlen lassen dagegen keine ausge prägten Unterschiede erkennen; erwähnt seien die insgesamt recht hohen Sättigungswerte (etwa 90 %). Damit ergeben sich ähnliche Ver hältnisse, wie sie bereits an dem Schwundrißmaterial von Dresden- Prohlis 15 ) gefunden worden sind. Profilbild und Analysenergebnissen zufolge handelt es sich bei dem Boden innnerhalb der Siedlungsfläche um einen ausgeprägten Sandlöß- Lessive (Texturquotient 3,5). 6. Forst Leina (Revier Lohma), Kr. Altenburg Die untersuchten Bodenprofile liegen im westlichen Teil des Leinawal des auf einem breiten, plateauartigen Höhenrücken, der nach Westen in die Pleißenaue vorspringt und nach Norden von einer Erosionsrinne so wie im Süden durch den Spannerbach begrenzt wird (Abb. 12). Der geo logische Untergrund ist in einer Kiesgrube gut aufgeschlossen. Auf den über 20 m mächtigen tertiären Ablagerungen, die in Wechsellagerung aus Kiesen und Sanden und im oberen Teil aus Tonen bestehen, lagerte eine 4 m starke eiszeitliche Geschiebelehmdecke. Die Grabhügel und ihre weitere Umgebung waren mit etwa 15- bis 20jährigen Eichen, Bir ken und Kiefern bestockt, zwischen denen üppiges Pfeifengras wuchs. Im Jahre 1962 mußten an dieser Stelle zwei schnurkeramische Grab hügel untersucht werden 16 ). Bereits damals ergab sich der Grabungs befund, daß die 0,70—1,00 m hohen Grabhügelaufschüttungen durch 15) W. B a u m a n n , P. C z e r n e y und H. J. Fiedler, a. a. O. 16) V. Weber, Zwei weitere schnurkeramische Grabhügel aus dem Forst Leina, Kreis Altenburg, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 13, 1964, S. 193-222.