4. Seifersdorf, Lkr. Dresden (Abb. 10) Ein weiteres texturdifferenziertes Profil wurde anläßlich archäologi scher Untersuchungen in einer früheisenzeitlichen befestigten Siedlung (800 v. u. Z.) bei Seifersdorf freigelegt12). Die Entnahme einer Ver gleichsprobenserie (Profil 2) erfolgte wiederum an einer ackerbaulich genutzten Stelle außerhalb der Wallanlage sowie von der kaum besie delten Innenfläche, auf der teilweise heute ein etwa 50jähriger Fichten bestand stockt. Seifersdorf liegt im Übergangsbereich vom Dresdner Elbtalraum zum Nordwestlausitzer Hügelland. Im Untergrund dieses Gebietes stehen neben Lausitzer Graniten auch Quarzglimmerfelsen an, die von mehr oder weniger starken sandlößartigen Decken überzogen sind. Profil 1 (fossiles Profil unter 5 m hoher Wallschüttung) Horizont Mächtigkeit Entnahmetiefe Beschreibung in cm in cm A (Rest?) 0-15 3-12 Unter einer etwa 2—3 cm starken, holzkohlereichen dunklen Schicht, die A, 15-30 23-30 von Spehr als ..Bauhorizont“ bezeich net wird und vermutlich die alte Oberfläche darstellt, folgt der dunkle A|-Horizont, dessen untere Grenze sehr unscharf verläuft bleiche, weißliche Zone, „Tonver ¬ Bf 30-68 43-50 armungshorizont“ (Spehr), Grenze nach unten unscharf und zerklüftet bräunliche, bindigere Zone B/C 68-83 68-78 sandigere Zone mit zahlreichen Stei ¬ C ab 83 — nen, in Zersatz übergehend Quarzglimmerfelse Profil 2 Dieses Profil liegt auf einem schwach (2—4°) nach SSW geneigten brei ten Hang, der seit langer Zeit ackerbaulich genutzt wird. In 40--70 cm Tiefe fanden sich mehrere Ziegelsteinbrocken sowie mittel- und nach mittelalterliche Scherben (15./16. Jh.), die auf kolluviale Verlagerungs prozesse in dieser Zeit hinweisen. Unter der kolluvialen Decke lag ein texturdifferenziertes Profil mit Staunässemerkmalen. Das gesamte Profil war bis zur Tiefe von 105 cm von Regenwurmgängen durch zogen. 12) Vgl. R. Spehr, Der „Burgberg“ bei Seifersdorf, Landkreis Dresden — eine befestigte Siedlung der späten Lausitzer Kultur. In diesem Band, S. 297 ff.