3. Seußlitz, Kr. Riesa Als jungbronzezeitliches Vergleichsprofil zu den Aufschlüssen von Zeh ren wurde das nur 4,5 km nordöstlich gelegene Bodenprofil unter dem Goldkuppenwall bei Seußlitz ausgewählt. Die Goldkuppe bildet das öst lichste Wallstück einer großen befestigten bronzezeitlichen Siedlung 11 ). Beide Fundpunkte liegen am Rande der zum Elbtal steil abfallenden löß- überdeckten Hochfläche im nördlichen Teil des Meißner Syenit-Granit- Massivs. Das nachfolgend beschriebene Profil befindet sich unmittelbar an dem Weg von Seußlitz nach Radewitz, der den Wall an seiner höch sten Stelle (etwa 12,5 m) schneidet (Abb. 9). Beschreibung des fossilen Profils: Horizont Mächtigkeit Entnahmetiefe in cm in cm Beschreibung Unterer Teil der 12,5 m hohen Wall aufschüttung, gelbbrauner Lehm, schwach kalkhaltig, dazwischen ge brannte Lehmbrocken (teilweise ver schlackt) ; auf der alten Oberfläche unregelmäßiges System von verkohl ten Balken, die senkrecht zum Wall verlauf liegen A 0—4 (Reste) A, 4-24 B t 24-60 B/C 60-75 C 75-100 + 0—4 schwarzbrauner, sandiger Lehm, alte Oberfläche nur teilweise erhalten 4—20 hellgrauer, sandiger Lehm, vereinzelt Mangankonkretionen, nach unten un scharfe Grenze 25—40 dunkel- bis rötlichbrauner, toniger Lehm, polyedrisches Gefüge, schwache rotbraune Tonüberzüge der Strukturkörper — gelbbrauner Sandlöß 80—100 kalkhaltiger, hellgelber Sandlöß Das fossile Profil von Seußlitz wies bereits um 1000 v. u. Z. eine aus geprägte Texturdifferenzierung auf, so daß es bodentypologisch als Sand- löß-Lessive (Tonquotient = 2,4, Tondifferenz 10 %) bezeichnet werden muß. Im Vergleich zu den Profilen von Höfgen und Zehren ist das Profil von der „Goldkuppe“ jedoch nicht so stark entwickelt, was vor allem in der geringeren Mächtigkeit des A3 und B^Horizontes zum Ausdruck 11) W. Coblenz, Die Burgen an der Rauhen Furt und ihre Vermessung, in: Arbeits und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 6, 1957, S. 367—416.