wenige Exemplare weisen einen abgeschnittenen Boden auf. Das Mate rial ist hart gebrannt und hat eine fleckige graubraune bis rötlichbraune Oberflächenfärbung angenommen. Die Bruchflächen schwanken in ihren Färbungen zwischen graubraun über braun bis hellocker und ziegel rot. Alle diese Merkmale lassen auf ein bestimmtes technisches Verarbei tungsniveau schließen, lassen den Fund als geschlossenen vollauf gelten und geben damit auch einen eindeutigen Datierungshinweis. Die Keramik ist nach der Übergangszeit vom Reduktionbrand zum Oxydationsbrand hergestellt worden. Dieser Übergang macht sich bereits am Ende des 13. Jahrhunderts bemerkbar und setzt sich durch das 14. Jahrhundert fort. Die Zwickauer Gefäße wurden im 14. Jahrhundert hergestellt. In den Brennöfen der vorliegenden Keramik herrschte zum Brandabschluß eine überwiegend oxydierende Ofenatmosphäre vor. Aus diesem Rahmen fallen die beiden Gefäße S.: 428/66 und S.: 431/66 (Abb. 9,5 und 12,6). Beide Stücke sind dem Material nach typisch „blau graue“ Ware, also Reduktionsbrandprodukte mit hellem blaugrauem körnigem Bruch und auffallend geglätteter, aber nicht glänzender schie fergrauer Oberfläche. Der Krug mit dem gekniffenen Henkel ist im Profil vollständig erhalten, der gesamte Gefäßumriß konnte mit Sicherheit rekonstruiert werden. Krug und Topffragment ähneln sich im Grund prinzip der Formgebung sehr stark. Beiden ist ein stark abgesetzter Fuß gemeinsam, eine kräftige Ausbauchung und auch die zonenweise Anlage von breiten Riefen. Während der Krug einen flach unebenen Boden mit Sandstrukturierung an der Oberfläche und schmalem Quellrand besitzt, zeigt das Topffragment am Boden Abschnittspuren. Die Randgestaltung des Topfes bleibt ungeklärt, ebenso muß die Frage nach einem Henkel offen bleiben. Parallelen für diese Gefäße aufzufinden, um Hinweise auf Herkunft und primären Zeitansatz zu bekommen, ist bisher nicht befrie digend gelungen. Die nächstliegenden Vergleichsstücke blaugrauer Ware solcher Formgebung sind in Böhmen zu finden und sollen Erzeugnisse städtischer Töpfereien des 14. Jahrhunderts sein 6 ). Daß diese beiden Gefäße nicht gleichzeitig denselben Werkstätten ent stammen konnten, denen die anderen ihre Herstellung verdankten, ist augenfällig. Ebenfalls aus dem obengenannten Rahmen fallen die Ge fäße S.: 405/66, 413/66, 418/66 und die Bruchstücke S.: 432/66, 435/66 und 436/66, aber aus anderen Gründen. Diesen Stücken soll im vorlie genden Beitrag besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Zuvor 6) K. R c i c h c r t o v a , Die mittelalterliche Keramik von Sezimovo Usti, Kozi Hradek und Tabor, in: Archeologicke Studijni Materialy 3. 1965. S. 71 ff. deutsches Resümee und Abbn. 35.1 und 2, 38,2 und 4.