den, schien auf den Gebrauch größerer Tonstürzen hinzuweisen. Bei näherem Zusehen aber bemerkt man Eigentümlichkeiten im Aufbau dieser Gebilde, die der Verwendung zum Abdecken von Gefäßen wider sprechen. Knäufe der blaugrauen Irdenware aus dem Leipziger Fund material besaßen zunächst eine angestrebte Regelmäßigkeit und waren verhältnismäßig hoch, um das Anfassen des Knaufes zu erleichtern. Die Tauchaer Fundstücke jedoch zeigen so viele Einbuchtungen auf der Knaufscheibe, daß man kaum mit dem Anblick solcher Zufälligkeiten ge rechnet haben dürfte (Abb. 21,1—7). Es sind vermutlich nur die Böden kleinerer Gefäße, deren Ganzformen aus dem Fundmaterial zu ermitteln nicht gelang und für die es vorläufig an überzeugenden Parallelen fehlt. Die Unruhe in der Standfläche wird durch eine technische Besonderheit erzeugt. Die zunächst klein gehaltene Ausgangsfläche des Bodens wurde nämlich verbreitert, indem man während der Formung des Gefäßes auf der Töpferscheibe einen Tonwulst um den bereits gedrehten Fuß legte. Dann drückte man diesen Wulst mit schräg nach außen gerichteter Holz schiene an, wobei ein unregelmäßiger oberer Rand entstand - vielleicht ein bescheidener Vorläufer der aber aus dem Ganzen gearbeiteten ge wellten Standplatte gotischer Tongefäße. Welchem Zwecke dienten diese leider verscherbten Gefäße? Ein Blick auf das Fundmaterial aus Lund läßt den Gedanken an tönerne schalenförmige Öllampen auf kommen. Aber diese schwedischen Öllampen haben Hohlfüße 7 ), vielleicht um den Kontakt des erwärmten Gefäßes mit seiner Unterlage zu verringern. Herr Dipl. phil. Mechelk erinnerte an kleinere Eßnäpfe im Dresdner Fundmaterial, die als Stürzen auf Töpfe mit passendem Mündungsrand durchmesser gestülpt werden konnten. Aber in solchen Fällen ist der Bodendurchmesser der Schalen doch etwas größer und der nach dem Aufstülpen sichtbare Boden sorgfältig überarbeitet. So bleibt die Mög lichkeit offen, daß es sich um die Unterteile von Bechern oder von Vasen handelt. Gefäße mit noch kleinerem Bodendurchmesser, wie Abb. 21,7, könnten als Behälter für Balsame und Medikamente gedient haben, wie sie später in Steinzeug hergestellt wurden. Zum Vergleich mit diesen Bodenmerkmalen sei ein blaugrauer Gefäßfuß aus einer jüngeren Strafe beigefügt (Abb. 21,8). Hier ist der Gefäßkörper nach dem Drehen schon mittels einer Sehne von der Drehscheibe abgeschnitten worden. Wie schon erwähnt, kommt auf einem der kleinen Gefäßböden ein Bodenstempel in Kreuzform vor (Abb. 21,5), wohl mehr zufällig durch ') R. Blomqvist u. A. W. Martenson, Thulegrävningen 1961, S. 143, Abb. 134,3.