Varianten abgesetzt — es waren die Kelchränder 1 ’). Im Fundmaterial von der Kirchgasse in Taucha sind sie noch selten. Aber wie Abb. 17,1—2 zeigt, entwickelten sie sich auch hier. Der S-förmige Schwung im Quer- schnitt nimmt zu, Innenkehlung und Außenkehlung laufen fast parallel, und der Außenrand richtet sich senkrecht auf. Bodenzeichen und Ornamente Die gefundenen Standböden haben jene Merkmale, die sich bilden, wenn der Ton bei Beginn der Gefäßgestaltung nicht auf die glatte Töpfer scheibe, sondern auf einen Model oder Pumpf aufgesetzt wurde — also auf einen zusätzlichen Sockel, dessen Durchmesser jenem des geplanten Gefäßes entsprach und der vor Beginn des Drehprozesses auf der Töp ferscheibe befestigt worden war. Nach Fertigstellung wurde das Gefäß von dem Sockel abgehoben oder abgerissen, während das Tongefäß in jüngerer Zeit, als man diesen Model nicht mehr verwendete, mit Hilfe eines Drahtes oder einer Sehne abgeschnitten wurde. So ist es verständ- lich, daß sich im Scherbenmaterial auch Teile von Bodenzeichen befin den, und zwar das schlichte Kreuz, allenfalls im Kreis; denn die Boden zeichen konnten nur in den auswechselbaren Model eingraviert werden. Das Kreuz als Bodenzeichen kommt auch auf dem sehr kleinen Boden eines nicht mehr bestimmbaren Gefäßes vor (Abb. 21,5), an dem ein hochstehender Bodenrand in einem gesonderten Arbeitsgang angebracht wurde. Selten ist jetzt das Ornament auf der Gefäßschulter geworden. Selbst verständlich kann es unter vielen zu kurz abgebrochenen Mündungsrän dern nicht zu finden sein, aber es kommt auch unter den ca. 700 Wan dungsscherben kaum vor. Nur auf der Schulter unterhalb eines Kragen profils ist ein etwas vages Wellenlinienornament faßbar; bezeichnender weise war dieser Topf noch oxydierend gebrannt (Abb. 12,6) Wiederum Hinweise auf eine Übergangszeit, in der auch die Wellenlinienornamen tik zurücktritt, die ihrerseits die spätslawische Ornamentik abgelöst hatte. Und die Rollrädchenmuster kommen erst etwas später auf. Stürzenknäufe (?) Die Frage, womit größere Töpfe der blaugrauen Irdenware abgedeckt wurden, läßt sich nicht eindeutig beantworten, weil größere Topfstürzen aus Ton selten ganz erhalten blieben oder aus Scherbenmaterial nicht immer sicher rekonstruierbar sind. Die Tatsache, daß in der großen Ab fallgrube hinter der Kirchgasse etwa 10 größere Knäufe gefunden wur- 6) a. a. O., S. 390 und Abb. 49 — aber die älteren Tauchaer Beispiele sind im Querschnitt dicker.