denen die obere Außenkante des Kragens immer spitzer nach außen ge zogen wird. Die Profile wirken grätiger und metallischer. Das gilt auch für die Innenseite; denn die Kehlung unterschneidet sogar den oberen inneren Kragenrand, der damit Hakenform annimmt. Die gegenteiligen Absichten lassen die Kragenprofile auf Abb. 11 erkennen — hier werden die Kanten gerundet, die obere Hälfte des Kragenprofils nähert sich der Lippenform. Außerdem richtet sich jetzt die äußere Kragenseite steiler auf. Mit dem Kragenprofil Abb. 11,5 ist ein fest und ruhig wirkender Gefäßabschluß erreicht. In diese Gruppe ist ein Topf mit Ausgußtülle einzureihen, von dem genügend Scherben gefunden wurden, um seine zeichnerische Rekonstruktion zu sichern (Abb. 18). Die Ausgußtülle über ragt den Mündungsrand nicht. Der Ansatz des horizontalen Traghenkels ist am Kragenrand zu erkennen. Der Gefäßleib ist bereits vollständig mit Spiralfurchen überdeckt — eine totale Oberflächengestaltung, die sich aus der Spiralfurchenzone auf der Gefäßschulter entwickelt hatte. Mit dem Mündungsrand Abb. 11,6 erzielte der Töpfer eine für lange Zeit beibehaltene knappere Untergriffigkeit des Kragens. Die Innenkeh lung ist nicht übertrieben, der Kragen oben nicht zu breit. Zwei extreme Bildungen finden sich auf Abb. 8,7 und 8. Hier ladet der Mündungsrand fast im rechten Winkel horizontal aus — ein Motiv, das seine höchste Prägung erst erfuhr, als gleichzeitig auch der Kragen höher gezogen wurde. So brachte man es an Schüsseln an 5 ), wo es sich jedoch infolge seiner Schlagempfindlichkeit nicht lange halten konnte. Den Beschluß der Kragenprofile bildet eine Gruppe, in der schwellende und doch gespannte Gliederungen einen reichhaltigen Ausdruck hervor rufen (Abb. 12) — hier hält gleichsam ein Reifenbündel das Gefäß zusam men. Abb. 19 zeigt einen Standbodentopf in der erhaltenen Höhe. Der Mündungsrand ist oben hakenförmig eingezogen; kurvig wölbt er sich sodann nach außen und mündet unten in eine knapp unterschnittene Kante — kaum, daß man die Herkunft von der Kragenform noch merkt! Ein zweiter, nur etwas kleinerer Topf ist ähnlich geformt. Auch bei ihm ist die Schulter noch nicht so hoch ausgebuchtet. Beide Töpfe haben einen aluminiumartigen Glanz, der die stattliche Wirkung der schwungvollen und doch straffen Formen dieser Töpfe noch hervorhebt. Kelchränder In den Keramikstudien zu den Funden vom Ranstädter Steinweg in Leipzig hatte der Verfasser ein Mündungsrandmotiv von den Kragen- 5) H. Küas, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 14/15, S. 476 f. und Abb. 122,1.