Ein typischer Vertreter jener oxydierend gebrannten Irdenware, die schon relativ dünnwandig ist, ohne bereits die Merkmale auf der Dreh scheibe hochgezogener Gefäßkörper aufzuweisen, ist das leider ver scherble Krüglein Abb. 6 gewesen, das aus der mattgrünen Sandauffülle (Abb. 3,6) geborgen wurde. Die oval geschwungene Leibung geht in eine längere Schulterzone über, die mit 3 linkswendigen Schlangenlinien zwi schen Gurtfurchen bedeckt ist. Den niedrigen Hals ziert ebenfalls eine Schlangenlinie, hier selbstverständlich in kürzeren Intervallen. Der Mündungsrand fehlt, dürfte aber ein dünner Halsrand gewesen sein. Auch der Gefäßboden konnte nicht gefunden werden; es wird sich wohl um einen Standboden gehandelt haben. Stand bodengefäße mit Kragenrändern In der großen Anzahl der Mündungsränder auf den Abbildungen 8—12, 18 und 19 kommt der hohe Anteil der Kragenprofile zum Ausduck, den diese Abschlußformen der Standfußgefäße in der frühen Phase der blaugrauen Irdenware hatten; Lippenprofile fehlen noch! In den Zusam menstellungen wurde versucht, gewisse Bestrebungen aufzuzeigen, von denen einige Kombinationen später wieder zurücktraten, so daß man doch von der Einbindung der gefundenen Motive in einen unvertausch baren Zeitabschnitt sprechen kann. Dabei sollen die Zusammenstellun gen nicht unbedingt als genetische Abfolge der Formen verstanden wer den. Erst im Laufe weiterer Forschungen wird es vielleicht möglich sein, das Auf tauchen von Form Veränderungen in Verbindung mit absoluten Datierungen zeitlich genauer zu differenzieren. An den Kragenrändern Abb. 8,1—6 wirkte die starke Kippung der Mün dungsränder der Leipziger DE-Ware weiter. Noch ist die Innenkehlung gering, aber ein neues Moment kommt hinzu — die Ränder werden wohl aus Haltbarkeitsgründen verdickt. Der obere Kragenabschluß wird mehr oder weniger schräg geschnitten, ja die Schnittfläche wird sogar leicht gefurcht (Abb. 8,2 und 3). Die Unterschneidung des bandförmigen Kra gens ist noch gering, wodurch eine nur schwache Schattierung ent steht. Wesentlich kräftiger werden die Kragenschnitte auf Abb. 9. Zugleich nimmt die Gliederung zu. Die Innenkehlung wird größer — hier kann ein Stürzenrand bereits gut aufsitzen. Von außen gesehen erfährt die schräg herabgedrückte Profilkante eine Betonung, sie ragt nun am weite sten heraus. Der Mündungsrand ist in Form einer tiefgeschwungenen Kehle unterschnitten, was den Schatten verstärkt und den ganzen Ge fäßkörper plastischer erscheinen läßt. Von dieser neuen Form aus bil deten sich zwei polare Strebungen. Abb. 10 bringt Kragenprofile, an