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eingedrückter Dellen verziert; dies begegnet eigentlich ebenfalls erst in der Stufe Eggers B 2 häufiger. Während sich Rollrädchenmuster ausschließlich an der feineren Tonware findet, sind andere Verzierungsarten besonders charakteristisch für die Siedlungskeramik. Den mit wirrem senkrechtem Kammstrich verzierten Napf Abb. 5,3 hatten wir schon erwähnt, ebenso die Schale Abb. 1,10 mit Kammstrichstreifen. Verworrene Kratzspuren eines wohl siebenzinkigen Kammes tragen die Bruchstücke Abb 9,9, 10, 13, 14. In regelmäßiger An ordnung sind sie auf Abb. 9,11, 12 und in Bogengruppen auf Abb. 9,18, 20 angebracht. Der Wandungsscherben Abb. 9,21 trägt flachen, wirren Kammstrich, der unterbrochen ist von breiten senkrechten glatten Strei fen, die wiederum von schmalen, flachen Kehlstreifen eingefaßt sind. Neben dem Kammstrich beobachten wir eine besenstrichartige Kreuz- und Querritzung mit einem scharfkantigen Instrument (Abb. 4,13; 9,17, 22). Die Oberfläche des Napfes Abb. 6,1 und Streifenzonen der Terrine Abb. 10,5 wurden mit einem flachen Holz verstrichen und dadurch etwas aufgerauht. Sehr tief eingeschnittene Rillen laufen waagerecht um die Gefäßschulter, bilden hängende Dreiecke oder Bögen (Abb. 6,5, 7; 9,14, 15, 19). Auf den feintonigen, schwarzen Schalenresten Abb. 7,6 erkennt man in zarter Ritztechnik ein dreiliniges Band, darunter Sparrenmuster aus jeweils dünnen oder breiteren Linien. Durch ein Gerät mit rund licher Spitze wurden schmalere oder breitere, flache Kehlrinnen erzeugt, wirr sich kreuzend auf den Scherben Abb. 2,4; 9,16; 10,7, zu einem Tan nenzweigmuster gruppiert auf Abb. 10,3, gewinkelte Dreiecke bildend auf der Schulter der beiden wohl zusammengehörenden schwarzglänzenden Terrinenscherben Abb. 10,4, 6 und die breiten gerauhten senkrechten Streifen begrenzend auf zwei anderen Bruchstücken von Terrinen (Abb. 9,21; 10,5). Ein Kehlstreifen betont die Halseinziehung bei der Henkel terrine Abb. 3,8, deren Schulter zusätzlich ein Band mehrerer waagerech ter flacher Kehlen ziert. Grobe Siedlungsgefäße wurden zum Teil auf dem Unterteil flächenhaft mit Fingertupfen gerauht (Abb. 11,1, 2, 5), wobei die Fingerspitze stets schräg in die Wandung gedrückt wurde, so daß rundliche, ovale oder linsenförmige Gruben mit einem einseitig hoch auf gewulsteten Rand entstanden. Durch ein Instrument mit stumpfem Ende wurden kleinere, rundliche (Abb. 11,3) oder längliche (Abb. 11,6) Ein drücke flächenhaft angebracht; auch kleine, zweigeteilte Tupfen ließen sich nachweisen (Abb. 11,4). An plastischem Dekor liegen schmale umlaufende Wülste auf schwarzen, teils rädchenverzierten Bruchstücken von Terrinen vor (Abb. 4,2, 3; 8,4, 12) Th. V o i g t, a. a. O., S. 49 ff. A. v. M ü 11 e r , a. a. O., S. 16 ff.