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in die Stufe Eggers B 2 das Material nicht überfordern, wobei einiges schon auf das 2. Jahrhundert deutet 7 8 9 ). Von situlen- oder schalenförmigen Terrinen zeugen auch einige Gefäß böden und -füße. Die beiden Bodenbruchstücke mit Standplatte (Abb. 4,8, 9) besitzen nur geringen Durchmesser, es sind Teile von Gefäßen mit dunkelgrauer, glatter bis leicht gerauhter Oberfläche. Die Standflä chen sind eben. Dagegen zeichnet sich das Bruchstück Abb. 4,14 durch einen tief hohlen Standring mit oberem Boden aus; die Terrine war von hellbrauner bis grauer Oberflächenfarbe. Sehr schlank wirkt der hohle Standfuß Abb. 4,12, sein Boden ist zusätzlich leicht standringartig ge bildet; den Fuß grenzen zwei umlaufende Wülste vom Unterteil des tief schwarzen, gut geglätteten, aber nicht glänzenden Gefäßes ab. Ein hohler Standfuß mit flachem Boden gehört ebenfalls zu einer schwarzen und glänzenden Terrine; ihr Unterteil war mit senkrechten Streifen eines zweireihigen Rollrädchens verziert (Abb. 4,11). Das Bruchstück eines Standringes bzw. eines Stengelstandringes legen wir in Abb. 4,10 vor. Der Rand des Standringes ist wulstig verdickt und innen facettiert, eine plastische Leiste betont ebenso wie bei Abb. 4,12 die Kehle zwischen dem Fuß und dem Unterteil der glänzend schwarzen Terrine. Endlich hat unsere Grube auch einen richtigen Stengelfuß von etwa 5 cm Höhe ge liefert (Abb. 4,7). Sein hohler Schaft besitzt oben und unten einen Boden; die Standfläche ist leicht eingedellt. Die dunkelgrau-schwärzliche Ober fläche des Fußes trägt senkrecht verlaufende Spuren der sorgfältigen Glättung mit einem Holz. Terrinen mit betonter Fußbildung, besonders mit Stengel- und Hohl füßen, sind besonders kennzeichnend für die westgermanischen Kultur gruppen, doch finden sie sich ebenso im gesamten elbgermanischen Ge biet. Im allgemeinen werden sie in ein entwickeltes Stadium der älteren Kaiserzeit gestellt (Eggers B 2)9). Neben diesen Gefäßböden besonderer Art enthielt unser Haus selbst verständlich noch eine große Zahl uncharakteristischer Bodenbruchstücke feinerer oder gröberer Machart. Fast in keiner Siedlung der Latene- und Kaiserzeit fehlen Näpfe mit ein gezogener Mündung. Meist dickwandig, grobtonig und roh gearbeitet, tragen sie ausgesprochenen Gebrauchscharakter. Es liegen Randscher ben von fast 30 Näpfen vor, einige von ihnen seien in Abbildung vor- 7) W. Coblenz, Das Gräberfeld von Prositz, Leipzig 1955, passim. 8) A. v. M ü 11 e r , a. a. O., S. 7. Th. V o i g t, a. a. O., S. 26 f. 9) A. v. M ü 11 e r , a. a. O., S. 9. Th. V o i g t, a. a. O., S. 29 f. W.-D. Asmus, a. a. O, S. 11 ff.