Volltext Seite (XML)
I A TEN E Z EITLI CHE NEUFUNDE AUS DEM MULDENLAND - vermehrte frühgermanische Belege für das mittlere Westsachsen Von Hans Kaufmann Zu den Beständen aus der jüngeren vorrömischen Eisenzeit, die letzthin in das sächsische Landesinventar auf genommen werden konnten 1 ), zählen auch eine Anzahl Fundkomplexe aus dem Flußgebiet der Mulde inner halb der Grenzen des Bezirkes Leipzig. Zur Dokumentation dieser Mate rialien, die sämtlich aus Grabzusammenhängen stammen, ergibt sich im einzelnen nachstehender Sach verhalt: Groitzsch, Kr. Eilenburg 2 ) Bei Errichtung eines Fundamentes für einen Offenstall am südlichen Ortsausgang (Mbl. 3 = 4541, S 11,3/0 8,0) wurde im Mai 1960 von den Bauarbeitern ein Brandgrab angeschnitten, geborgen und der LPG über geben. Durch Vermittlung von Dipl. phil. H. Hanitzsch gelangten die sichergestellten Urnen-, Deckschalen- und Leichenbrandreste in das Landesmuseum Dresden (Zug.-Verz. 1966/79). Bauchige Terrine mit kräftig emporgewölbtem Boden, abgesetztem Hals und aus ladendem, nach außen abgeschrägtem Mündungsrand, auf der Schulter die Ansatz stellen von zwei nach unten offenen Bogenwülsten. Unvollständig. — Hell- und dunkelgrau gefleckt, glatt; feinkörnig gemagert, sehr hart gebrannt. Bdm. 13,0—13,3 cm; grt. Dm. 27,7 cm; Mdm. (errechnet) 22,2 cm; H. 22,5 cm; Wdst. 0,5-0,9 cm (S.: 1702/66). Abb. 1,4 1) Vgl. hierzu auch die Übersichten in den jeweiligen Neufund-Zusammenstellungen der Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege: Bd. 13, 1965. S. 380 f.; Bd. 14/15, 1966, S. 303 ff., Bd. 16/17, 1967, S. 495 ff., sowie H. Quietzsch in diesem Band, Neufunde des Jahres 1965, unter „Latenezeit“. 2) Die Bereitstellung der latönezeitlichen Bestände von Groitzsch sowie die Publika tionserlaubnis verdanken wir Herrn Kollegen H. Hanitzsch, Halle — Leipzig. Die Durchsicht der Leichenbrandreste von Groitzsch sowie von Zaasch (siehe S. 332) über nahm entgegenkommend unser Kollege Dipl. phil. V. Geupel, dessen Unter suchungsergebnisse hier wiedergegeben sind und dem für seine Mühe herzlich ge dankt sei.
