bronzezeitlicher und spätmittelalterlich-neuzeitlicher Lesescherben durch A. Neugebauer, Dresden, die erste Bekanntgabe im archäologischen Schrifttum zur Folge hatte und eine Diskussion über dabei neu entstan dene Probleme eröffnete 3 ). Der „Burgberg“ bei Seifersdorf liegt auf einem von Natur aus zur Anlage einer Befestigung vorzüglich geeigneten Gelände: der im Süden und Westen von der Großen Röder aus dem Hochplateau scharf heraus geschnittene Bergsporn zeigt auch an der Ostseite einen nicht minder ge neigten Steilabfall in ein kleines, schluchtartiges Seitental, durch das heute die Straße von der talgelegenen Marienmühle zum Dorfe Seifers dorf hinaufklettert. Fast am Ende dieses Tales tritt eine kräftige Quelle zutage, die als lebensnotwendig bei der Wahl des Platzes durch die bronzezeitlichen Siedler mitbestimmend gewesen sein mag. Der so auf drei Seiten durch natürliche Gegebenheiten hinreichend geschützte Sporn hat nur im Norden absatzlosen Anschluß an das flache Land. Dort hatte man lediglich ein Absperrbauwerk zu errichten, was in Form eines leicht nach Norden gewölbten, sichelförmigen Abschnittswalles von etwa 110 Meter Länge geschah, der im Westen an die Rödertalkante anschloß und im Osten unter Ausnutzung einer vorgelagerten flachen Bodendelle eben falls den Rand des Steilabfalls erreichte (Abb. 1). Infolge intensiver Lehmabfuhr seit wohl mehreren Jahrhunderten ist von diesem Wall heute nur noch ein guterhaltener Rest von 30 m Länge und bis zu 5 m äußerer Höhe ganz im Osten erhalten geblieben. Er findet nach Westen zu auf weiteren 15 m seine Fortsetzung in einer 3 bis 4 m breiten und etwa 1,20 m hohen Steinschüttung, welche die Innenkante des Walles bildet; man hatte sie als unverwertbar stehengelassen, nachdem die vorge lagerten Lehmmassen als willkommenes Baumaterial abgegraben worden waren. Der weitere Verlauf des Walles nach Westen hin ist trotz voll ständiger Abtragung und anschließender Planierung noch deutlich kennt lich an einer flachen Bodenwelle und einzelnen Granitsteinen, die im lehmartigen Boden gerade hier von Bedeutung sind (Abb. 2). Der durch diesen Wall geschützte Innenraum ist nahezu flach und fällt lediglich nach Süden ganz gering ab. Er hat trapezförmige Gestalt; im Norden beträgt die Breite des Plateaus 100 m, es wird nach Süden zu schmaler und mißt unmittelbar über der felsigen Stirn des Sporns nur noch 50 m. Die Nord-Süd-Ausdehnung der besiedlungsfähigen Fläche erreicht 150 m (Gesamtfläche fast 12 000 m 2 ). Außer der teilweisen Ab- 3) W.Coblenz,Zu den slawischen Wallanlagen des Gaues Nisan, in: Frühe Burgen und Städte (W.-Unverzagt-Festschrift), Berlin 1954, S. 85 ff., vgl. S. 87. Ders., Zur Situation der archäologischen Slawenforschung zwischen Elbe, Saale und Oder, Gie ßen 1960, S. 1 ff., S. 5 f.