V ergleichsstücke In den Beständen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden befin den sich in einem Hortfund aus Tharandt, Kr. Freital 2 ), zwei völlig defor mierte Armspiralen, die als zusammengehöriges Paar angesehen werden müssen (Abb. 7). Sie ähneln unseren Löbauer Stücken nicht nur in Maß und Ausführung, sondern auch in den eingearbeiteten Verzierungen. Die eine Spirale (S.: 12/47; Gewicht 241 g), die trotz der verwirrenden Verschlingung des Spiralbandes nur einmal gebrochen ist, hat eine Länge von 2020 mm, in der Bandmitte 10,2 mm Breite und hier eine Stärke von 2 mm. Das im Querschnitt rechteckige Band verjüngt sich nach beiden Seiten und wird etwa 250 mm vor den Enden allmählich zum ungleich mäßig kantigen Rundprofil umgeformt, dessen Abschluß sich bis auf einen Durchmesser von etwa 3 mm verjüngt. Die eingepunzte Verzierung verläuft in sehr unregelmäßiger, stumpfer Zickzacklinie und setzt sich dann auf der Außenseite der verjüngten Rundprofilenden in gerader Linie fort. Die Punzeinschläge haben eine langgezogene Keilform und ähneln somit auch denen der Löbauer Spiralen, nur daß die Einschläge hier eine mehr schneidenförmige Punze erkennen lassen. Die Abnut zungsspuren sind minimal und hauptsächlich an den Endspiralen zu fin den. Treib- oder Feuerrisse sind hier nicht zu entdecken, wohl aber zwei beim Deformieren entstandene Anbruchstellen, wovon die eine in jüng ster Zeit durchgebrochen ist. Sehr auffällig sind die striemigen Schleif spuren, die über das ganze Profilband laufen. Es sind noch Auswirkungen vom Schleifstein oder groben Schleifmitteln, die benutzt wurden, um die Oberfläche zu glätten. Allein durch die Abnutzung beim Gebrauch konnte sich auch hier noch keine polierte Oberfläche bilden. Die zweite Spirale (S.: 13/47; Gewicht noch 205 g) ist ebenso verworren zusammengewickelt wie die vorhergehende. Sie ist mehrfach angeknickt und in sechs Stücke zerbrochen, das sechste (Endstück) fehlt. Nach den Messungen und dem Zurechnen des verlorenen Endstückes hatte das Profilband der Armspirale eine Länge von 2030 mm bei einer Breite von 11,5 mm und einer Stärke von 1,7 mm etwa in der Mitte des Bandes. Die etwa bei 250 mm vom rechteckigen Band abgesetzten kantig runden und unregelmäßigen Enden verjüngen sich ebenfalls auf einen Durchmesser von 3 mm. Im übrigen haben alle Beschreibungen der vor hergehenden Spirale auch für diese volle Gültigkeit. Nach der Errech nung ist auch hier eine Angleichung an die andere Tharandter Spirale festzustellen. Beide Armspiralen waren im Rechtsgang gedreht. 2 ) W. Radig, Verwahrfunde der jüngeren Bronzezeit in Sachsen, in: Mannus 24, 1932, S. 85.