vorhanden. Im Unterschied zur Bearbeitung des vorher beschriebenen Stückes weist sie nur sehr wenige und unbedeutende Treibrisse auf. Die Materialbeschaffenheit berechtigt uns zu der Annahme, daß sie nach der ersteren hergestellt wurde, also die erkannten Fehler von vornherein ausgeschieden werden konnten. Ihr Gewicht beträgt 221 g, das der ersten 219 g. Beide Armspiralen sind in gleicher Richtung, und zwar im Linksgang, gedreht. Nach der Präparation dieser zwei Armspiralen, bei denen viele Merk male ihrer Herstellung auffielen, lag es nahe, in einer der damaligen Zeit entsprechenden Arbeitsweise aus einem kompakten Bronzestück jeine Rekonstruktion anzufertigen (Abb. 6). Als Ausgangsmaterial wurde ein 130 mm langes, 250 g schweres und im Durchmesser 15 mm dickes Bronzerundstück gewählt. Die Legierung bestand aus 92 % Cu und 8 % Sn. In zwölfstündiger Arbeitszeit wurde dieses Anfangsstück bei 24 Arbeitsphasen mit den jedesmal dazugehörigen Glühvorgängen im Holz kohlefeuer bis auf 1350 mm Länge ausgeschmiedet. Von nun an mußte schon auf die angestrebte Profilform gearbeitet werden. Nach abermali gen 13 Stunden Arbeitszeit war bei weiteren zehn Arbeitsphasen und Glühvorgängen eine änge von 2000 mm erreicht, so daß der Stab beid seitig 45 mm auf das vom Original vorgegebene Maß und Gewicht ge kürzt werden mußte. Die Länge betrug nun 1910 mm und das Gewicht 220 g. Alle Maße des Profilstabes wurden durch Hämmern denen der Originale genau angeglichen; durch das Überschleifen und Putzen verlor er noch 5 g, er wog also nun noch 215 g. Für die zuletzt genannten Arbeiten waren nochmals 14 Stunden erfor derlich. Nach dem Herrichten einer dem Original entsprechenden Punze und dem Aufzeichnen der Verzierung konnte diese innerhalb von vier Stunden eingeschlagen werden. Nach der Anfertigung eines entsprechenden Rundholzes, über das der Profilstab gedreht werden sollte, wurde auch diese Arbeit innerhalb von zwei Stunden erfolgreich beendet. So ergibt sich für die Herstellung dieser Rekonstruktion ein Arbeits aufwand von 45 Stunden. Für das Ausschmieden des 1910 mm langen Profilstabes wurden insgesamt 34 Arbeitsphasen und ebensoviel Glüh vorgänge benötigt. Diese Werte werden denen, welche die Hersteller unserer Originale benötigt haben, bestimmt sehr nahe kommen. Durch das Biegen zur Spirale erreicht das Material keine Bruchhärte; deshalb sind auch die Originale bei den Deformierungen nicht zerbro chen. Erst das wiederholte Biegen bzw. Zurückbiegen bringt die Über härtung, die zum Bruch führt.