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Aus dem Neolithikum von Schweden werden von Hjelmqvist 55 ) drei Ab drücke von Erbsensamen erwähnt (Skäne: Nosaby, Östergötland: Fager- vik, Uppland: Torslunda). Der Abdruck von Skäne war 4,3 : 3,4 mm groß, nicht kugelrund, sondern etwas länglich. Die beiden anderen Ab drücke weichen etwas ab: sie sind etwas länglich gerundet und größer (5,4 : 4,4 mm, der andere 6,2 : ca. 5,5 : ca. 4,2 mm), was möglicherweise auf beginnende Quellung zurückzuführen ist. Hjelmqvist betont jedoch, daß diese Abdrücke nicht mit letzter Sicherheit der Erbse zuzurechnen sind. Schiemann 56 ) beschreibt den Abdruck einer Erbse (4,7 : 4,2 mm) an einer neolithischen Keramikscherbe von Mogetorp (Schweden). In Jarmo (Irak) wurden nach Helbaek 57 ) ebenfalls Erbsen nachgewiesen, die jedoch noch nicht mit Sicherheit zu kultivierten Formen gestellt wer den können. Leider fehlen Angaben über die Beschaffenheit der Samen schalen. In atal Hüyük (Türkei) fanden sich nach Helbaek 58 ) als Hauptfrüchte Einkorn, Emmer, Nacktgerste und Erbsen. Nach C 14-Bestimmungen stammen die Schichten, in denen diese Kulturpflanzenreste gefunden wurden, aus der Zeit 5850—5600 v. u. Z. Die Erbsen kommen, wie die anderen genannten Kulturpflanzen, in großen Mengen vor. Die Haupt masse dieser Erbsen gehört zu Pisum sativum L. („common field pea“), vereinzelt werden aber auch Samen von Pisum elatius Steven angetrof fen. In Hacilar (Türkei) 59 ) wurde dagegen nur Pisum elatius gefunden. Klichowska 60 ) erwähnt einige Abdrücke von Erbsensamen in neolithi scher Keramik von Pietrzykow, Kr. Slupca und Szlachcin, Kr. Sroda (Polen). Bei der Kürze der Beschreibungen und dem Fehlen von Abbil- 55) H. Hjelmqvist, Die älteste Geschichte der Kulturpflanzen in Schweden, in: Opera Botanica 1 (3), 1955, S. 1-186. 56) E. Schi f mann, Die Pflanzenfunde in den neolithischen Siedlungen Mogetorp, ö. Vrä und Brokvarn, in: S. Florin, Vräkulturen. Stenäldersboplatserna vid Moge torp, östra Vrä och Brokvarn, Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien, Stockholm 1958, S. 249-300. 57) H. Helbaek, Domestication of food plants in the Old World, in: Science 130, No. 3372, 1959, S. 365-372. 58) H. H e 1 b a e k , First impressions of the atal Hüyük plant husbandry, in: Anatolian Studies 14, 1964, S. 121-123. 59) H. H e 1 b a e k , a. a. O., 1964. 60) M. K 1 i c h o w s k a , Krötkie doniesienia o wynikach badan odcisköw rolinnych na ceramice i polepie z kilku stanowisk neolitycznych (A short notice of the results of the investigations of the plant imprints upon pottery and plaster on some neolithic sites), in: Sprawozdania archeologiczne 11, 1960, S. 93—95. M. Klichowska, Badania odcisköw rolinnych na ceramice z neolitycznega stanowiska w Szlachcinie w pow. sredzkim. Empreintes vgtales sur la poterie de la Station de Szlachcin, district de Sroda, in: Przegld Archeologiczny 17, Rocznik 39/40, 1964-1965, 1966, S. 84-86.