DIE ARMSPIRALEN VON LÜBAU Ihre Techniken bei der Herstellung und die Rekonstruktion Von Artur Pietzsch Die beiden Spiralen vom Löbauer Berg gehören als Schmuckpaar sicher lich zusammen. Die Zeit ihrer Auffindung liegt ziemlich weit ausein ander (1894 und 1965), doch stimmen die Fundstellen überein (nur wenige Meter voneinander) 1 ). Die 1894 gefundene Spirale (S.: 2291/64) weist nur geringe Beschädigun gen auf (Abb. 1). An einigen derben Beschädigungen der Außenseite und an einer beim Auf finden entstandenen Biegestelle (hier auch an der Innenseite) ist die spiegelblanke Patina abgeplatzt. Dem nachträglichen Richten in die ursprüngliche Lage hat die Biegestelle standgehalten. Die Länge des Bronzebandes, aus dem die Armspirale gewunden wurde, beträgt 1910 mm. Die breiteste Stelle, die sich etwa in der Mitte befindet, mißt 11 mm bei einer Stärke von 1,5 mm. Von hier aus nimmt die Band breite leicht unregelmäßig konisch nach beiden Seiten ab und endet in einem linsenförmigen Querschnitt von 3,3 mm X 2,2 mm, bisweilen 3,9 X 2,5 mm. Diese Verjüngungen setzen sich beidseitig etwa bei 300 mm vor den Enden allmählich vom übrigen rechteckigen Bandprofilquer schnitt ab. Das Gewicht beträgt 219 g. Die Innenseite ist durch die Bewegungen des Armes, den diese Spirale umschlossen hielt, nicht nur blankpoliert, sondern hier wurde sogar Mate rial abgerieben. Dies ist ein Zeichen von sehr langem Gebrauch. Das Band ist mit einer fortlaufenden stumpfwinkligen, sehr unregelmäßigen Zick zacklinie, die sich auf dem Grat der verjüngten Enden als gerade Linie fortsetzt, verziert. Die Punktverzierung ist mit einer keilförmigen Punze mit einseitig scharfer Kante und Ecke sehr ungleichmäßig eingeschlagen. In der geraden Fortsetzung der verjüngten Enden ist die Verzierung durch den Gebrauch an einigen Stellen vollständig abgeschliffen. ') W. C o b 1 e n z , Die befestigte Siedlung der Lausitzer Kultur auf dem Schafberg bei Löbau, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 14 15. 1966, S. 95.