dünnen Blech gelockert hatte und später wieder nachgehämmert wurde. Dabei gab es fast immer Deformierungen der Niete und oft auch aufge platzte Nietlöcher und gerissene Gefäßwände. Auch das Henkelblech, das oft genug aus reinem Kupfer oder zumindest aus kupferreicher Bronze besteht (z. B. an verschiedenen Gefäßen von Dresden-Dobritz) 14 ), verursacht bei der Montage technische Schwierig keiten. Bestand der Henkel nur aus einem Band ohne seitlich ausladende Flanschen, so mußte er am Rand des Gefäßes erst vernietet werden, be vor er zum endgültigen Henkel gebogen wurde. Erst dann konnte die Vernietung am Unterteil des Gefäßes vorgenommen werden. Diese Arbeit kann bei Bronze ebenfalls nicht in einem Arbeitsgang, ohne auszuglühen, bewältigt werden. Auch bei Tasse 2 sind uns die Aufzeichnungen über die Technik unver ständlich. Feustel sieht alle Treib- und Punzarbeit auf hölzerner Unter lage, das Treiben und „Stauchen“ der Schulterwölbung sogar auf einem stabförmigen hölzernen Amboß. Den „kreisrunden scharfkantigen Pun zen“, mit dem die Verzierungsbuckel eingeschlagen worden sind, müssen wir als runde stumpfkantige Flachpunze ansprechen. Auch die Arbeits zeit von nur 8 Stunden entbehrt jeder realen Grundlage. Tasse 3: Gewicht 83,5 g. In Aufbau, Machart und Verzierung weicht sie von den Tassen 1 und 2 weit ab. Die Wandungsstärke ist hier am gleich mäßigsten gearbeitet, sie beträgt im Mittel 0,5 mm. Wieder beobachten wir, trotz intensiver Abschleifung der Oberfläche, feinste verhämmerte Feuerrißbildung am ganzen Gefäß. Während die konische Bauchwand und z. T. der Hals nach der Hämmerung gut geglättet worden ist, blieb der eingedellte Boden mit der umlaufenden Rippen Verzierung sowie die ab gesetzte Halseinschnürung und der waagerecht abgehämmerte äußere Rand teilweise mit den ursprünglichen Hammer- und Punzenspuren. Beim Gebrauch in jüngerer Zeit ist die Gefäßwandung ebenfalls vom Rand her zweimal derb aufgeplatzt. Vom Zug des Henkels — beim gro ben Gebrauch — sind die entstandenen Risse weiter aufgerissen worden. Einige Härterisse sind am Rand ursprünglich entstanden. Es ist möglich, daß der eine große Riß in einen solchen eingelaufen ist. Der längste Riß und auch die zwei durch die Henkelnietlöcher gehenden sind im gesun den Material durch Gewaltanwendung entstanden. Gewöhnlich geschieht das beim heftigen Aufschlagen der Gefäße. Im Henkelblech ist ein typischer, aber noch nicht durchgehender Feuer riß sichtbar. Er zog sich beim Biegen des Henkels deutlich auf. Die Mon tage des Henkels geschah erst, als er schon fertig vorgeformt vorlag. Das M) W. C o b 1 e n z , a. a. O.; A. P i e t z s c h , Technologische Bemerkungen ...