Wie wir durch viele Versuche festgestellt haben, sind die ersten Anfänge der Hämmerungen an dem Gußkuchen immer sehr gefahrvoll und schwierig. Vielleicht lag darin der Grund, das Ausgangsmaterial für ein zu treibendes Gefäß schon vorgeformt schalenförmig zu gießen. Wird das Material beim Hämmern dünner, so läßt sich der Schlag besser füh len und beobachten, die Gefahr einer Treibrißbildung wird aber immer größer. Dasselbe gilt auch für die Feuerbehandlung, weil das dünne Material sehr leicht nachglüht, wenn es schon aus dem Feuer genommen war. Jede erneute Feuerbehandlung ist mit einer gewissen Unsicherheit verbunden und kostet Nervenkraft, vor allem gegen den Abschluß der Arbeit zu, wo nichts mehr verdorben werden möchte. Wird ein Gußkuchen mit einem leichteren Hammer zu intensiv gehäm mert, so kann sich in der überhärteten Oberfläche unbemerkt ein Netz von feinen durchgehenden Rissen bilden, die unsichtbar (weil immer wie der verhämmert) bis zur locker gebliebenen Innenstruktur reichen. Hier können gleich zwei Fehler vereint auftreten: erstens beim oft zu wieder holenden Glühvorgang Feuerrisse im Innern, zweitens Treibrisse an der Oberfläche. Ein solches Werkstück ist für eine weitere Bearbeitung un brauchbar. Ist die Hämmerung aber gut abgewogen, also das Material nicht rissig geworden, so müssen mehrere, aber peinlichst genaue Glüh phasen zwischen jeder Hämmerung liegen, bevor der Druck die vom Guß her grobkörnig gebliebene Innenstruktur erreicht. Naturgemäß wäre dann das Werkstück nun schon sehr flach geworden. Aber über so viele, gut abgewogene und gekonnte Feuerbehandlungen fehlerfrei hin wegzukommen, bedeutet in jedem Fall ein Risiko. Für so einen Versuch müßte mindestens die doppelte Anzahl an Glühphasen wie für unsere Arbeit vorgenommen werden. Bei fortwährender Feuerbehandlung kann sich also die nicht verdichtete innere Gußstruktur bis zur vollständigen Lösung lockern und so eine gefürchtete Feuerrißbildung bewirken. An diesen wenigen Beispielen können wir schon sehen, welche Anfangs schwierigkeiten bei solchen Experimenten auftreten. Das richtige Ham mergewicht und der damit gefühlvoll ausgeführte Schlag, verbunden mit individueller Feuerbehandlung, können über die kritischen Abschnitte hinweg zu einem guten Ergebnis führen. Ist einmal die grobe Gußstruk tur durch den Hammerdruck verdichtet, so ist damit auch die größte Ge fahr gebannt. Etwa bei 3 mm Materialstärke wäre dieser Zustand er reicht. Um aus allem selbst Erlebten und Gesagten Schlüsse für die Hersteller unserer Originale ziehen zu können, wollen wir versuchen, von eini gen uns erreichbaren Gefäßen die technischen Beobachtungen festzu halten.