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Bruchstücke vor. Der größte Durchmesser dieser Erbsen beträgt nach 100 Messungen 2,7—5,0, im Durchschnitt 4,0 mm. Der beträchtliche Grö ßenunterschied zu heutigen Erbsen ist aus der Abb. 8 zu ersehen. Etwa ein Drittel der Samen war an den Flanken eingedellt, die übrigen hatten eine mehr oder weniger kugelige Form. Die Samenschale oder Teile da von waren nur bei ganz wenigen Erbsen erhalten. Bei diesen Samen war meist auch der kurz-elliptische Nabel zu erkennen. Die Samenschale war meist glatt, nur bei 4 Erbsen wies sie feine Warzen auf. Dies zeigt, daß hier Wilderbsen vorliegen, die zu Pisum elatius Steven zu rechnen sind, wenngleich die Angaben über die Samenoberflächen der Wilderbsen nicht ohne Widerspruch sind 34 35 ). Aus dem Neolithikum liegen bisher fol gende Erbsenfunde vor, die — soweit es die Angaben zulassen — unserem Material gegenübergestellt werden sollen (vgl. Abb. 10): Der älteste Fund stammt aus Merimde-Benisaläme in Unterägypten 33 ). Der Durchmesser der wenigen Samen betrug 3—4,5 mm; sie sind nach ihrer feinwarzigen Samenschale als Wilderbsen anzusehen. Neuweiler 36 ) nennt Funde in Pfahlbauten aus dem Bodensee (Untersee) von Wangen und Steckborn sowie von Robenhausen im Pfäffiker See und im Baldegger See (Schweiz). In Robenhausen und Steckborn hatten die Erbsen einen mittleren Durchmesser von 4 mm (Maximum 4,8 mm, Minimum 3,4 mm). In den Pfahlbauten am Utoquai im Zürichsee 37 ), Männedorf im Zürich see 38 ), Moosseedorf im Kanton Bern 39 ), Lüscherz im Bieler See 40 ) und Thun im Kanton Bern 41 ) wurden ebenfalls Erbsen auf gefunden. Die Erb sen von Lüscherz hatten einen Durchmesser von 4 mm 42 ), die von Moos seedorf einen Durchmesser von 3,5—4,4 mm. 34) Vgl. dazu G. E. Post, Flora of Syria, Palestine and Sinai, Second edition by J. E. Dinsmore, Vol. I, American Press, Beirut 1932, und P. M. Zukovskij, Kul’turnye rastenija i ich sorodici, Leningrad 1964. 35) E. W e r t h , a. a. O., 1939 — K. und F. B e r t s c h , a. a. O., 1949. 36) E. Neuweiler, Die prähistorischen Pflanzenreste Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der schweizerischen Funde, in: Vierteljahrsschrift Naturforsch. Ges. Zürich 50, 1905, S. 23-134. 37) E. Neuweiler, Pflanzenfunde aus dem spätneolithischen Pfahlbau am Utoquai Zürich, in: Vierteljahrsschrift Naturforsch. Ges. Zürich 75, 1930, S. 35—40. 38) E. Neuweiler, Pflanzenreste aus den Pfahlbauten vom Hausersee, Greifensee und Zürichsee, in: Vierteljahrsschrift Naturforsch. Ges. Zürich 70, 1925, S. 225—233. 3») O. H e e r, Die Pflanzen der Pfahlbauten, in: Neujahrsblatt der naturforsch. Ges. Zürich auf das Jahr 1866, 1865, S. 1—54. 40) G. B u s c h a n , Vorgeschichtliche Botanik der Cultur- und Nutzpflanzen der alten Welt auf Grund prähistorischer Funde, Breslau 1895, XII und 268 S. 41) W. Rytz, Neue Wege in der prähistorischen Forschung mit besonderer Berücksich tigung der Pollenanalyse, in: Mitt. Antiquar. Ges. Zürich 30, 1930, S. 58—77 (nach K. und F. Bertsch 1949). 42) G. B u s c h a n , a. a. O., 1895.