Beiersdorf 504 ) in die Fremdgruppenzeit. Die Langlebigkeit solcher Schei ben verdeutlicht augenfällig Grab 16 von Niedergurig bei Bautzen 505 506 507 ), das schon in die Spätphase der Jungbronzezeit gehört. Da in dem bereits zitierten Grab von Beiersdorf eine solche Tonscheibe zusammen mit fünf (!) der sonst nicht übermäßig häufigen einwandfreien Spinnwirtel auftrat, glauben wir, daß diese Scheiben dem gleichen Zweck dienten, obwohl die zu beobachtende Abweichung des Loches vom Schei benzentrum auffällig bleibt. In sicher jüngstbronzezeitlicher oder sogar früheisenzeitlicher Umge bung bewegen wir uns mit den drei von der Spargelplantage Marx stam menden Gefäßen 500 ). Außer einem plumpen Napf mit Fingertupfenleiste unterhalb des Randes und einer Schale mit einbiegendem Rand und überrandständigem Henkel wurde beim Rigolen eine Ösenterrine mit hohem Steilkegelhals und kräftig ausgelegtem Rand gefunden, deren Schulter mit um Dellen gruppierten stehenden Halbkreisriefen verziert war. Das Halsunterteil und die obere Schulterpartie zieren außerdem um laufende Horizontalriefen. Die interessante Frage, ob das unterschiedliche Alter der bekannten Funde auf die Existenz zweier Siedlungen hinweist oder aber eine über lange Zeit hinweg bestehende Siedlung andeutet, kann nach Lage der Dinge selbstverständlich nicht beleuchtet, geschweige denn beantwortet werden. 2. Fundstelle 10 Die auf den Parzellen 2516—2521 nordöstlich des Forsthauses gelegene Fundstelle 10 erbrachte bei Rigolarbeiten wiederholt bronzezeitliche Scherben. Weiterhin werden von dort mehrere Brandstellen, genauer ge sagt, rundliche Gruben von 1,5 bis 2 m Durchmesser und 0,75 m Tiefe er wähnt, die verschmutzten Sand und Holzkohle, aber keine Scherben und sonstigen Funde enthielten. Wegen der lückenhaften Fundbeobachtung und geringen Aussagefähigkeit des dort gefundenen Materials muß der Charakter dieser Fundstelle noch als fraglich bezeichnet werden, obwohl wir eher an eine Siedlung als an ein Gräberfeld glauben. Von Parzelle 2516 stammt das Unterteil einer kleinen Ösenterrine (oder Amphore) (Abb. 78,8)507) mit gesacktem Leib und hohem, vom übrigen 504) W. C o b 1 e n z , Grabfunde, Taf. 60 und 61,1—7. M5 ) W. F r e n z e 1, Der Forschungsstand der Vorgeschichte in der Oberlausitz, in: Ober lausitzer Heimatstudien 11, 1927, Abb. 17. 506) Ebenfalls verschollen! Beschreibung nach einem Foto in der Ortsakte Weinböhla im LMD. 507) W. C o b 1 e n z , Grabfunde, Taf. 72,2.