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Abb. 80,13 treten zwar nach W. Grünberg regelmäßig mit Buckelkeramik auf 490 ), finden aber ihren Hauptniederschlag in der Fremdgruppen zeit 491 ). Besondere Erwähnung verdient noch die vierfüßige Schale als wohl inter essanteste Form dieses Grabfundes. Solche Schalen, die im sächsischen Material der Lausitzischen Kultur nicht zu selten auftreten, bilden eine ziemlich einheitliche Formengruppe, die größere Unterschiede nur in der Randbildung aufweist 492 ). Der an unserem Stück zu beobachtende, nach innen verdickte Rand findet sein Gegenstück in der ebenfalls vierfüßi gen Schale von Bautzen-Seidau, Grab 5493). Dieses Grab wird durch zwei scharf dreigliedrige Tassen in die Fremdgruppenzeit datiert 494 ). Die gleiche Zuweisung verlangen durch die Art der Beifunde auch andere Vertreter der Füßchenschalen 495 ). Die noch verbleibenden Gefäßbruchstücke (Abb. 80,3, 8—10, 14) können nicht datieren, widersprechen aber andererseits der gewonnenen Zeitstellung keineswegs. Überblicken wir zusammenfassend das geringe Material der Fundstellen 8 und 9, so läßt sich feststellen: Die Keramik beider Fundstellen weist fast ausnahmslos in die Zeit der Fremdgruppe mit geradwandiger, ritz verzierter Ware. Lediglich der verzierte Napf (Abb. 80,18) mag eine etwas jüngere Form bringen. Beide Fundstellen scheinen zu einem Gräberfeld zu gehören, das allerdings in seiner Ausdehnung nicht erfaßt werden kann. Über die Art der Grabanlagen, die Verteilung der Gräber und die zusammengehörigen Inventare (bis auf das Grab von Fundstelle 9) ist nichts bekannt. V. Siedlungsfunde 1. Fundstellen 4—6 Nordwestlich vom Ortskern liegen dicht zusammen die Fundstellen 4—6. Die hier durchgängig bei Rigolarbeiten geborgenen Fundstücke sind heute sämtlich verschollen bzw. wurden im zweiten Weltkrieg zerstört. So liegen uns nur einige Fundnotizen und zwei Fotos zur Auswertung 400) W. Grünberg, a. a. O., S. 20. Jedoch widerspricht zumindest das einzige hierfür angegebene Beispiel (vgl. a. a. O., Taf. 17,12) dem Gesagten (zusammen mit Rippen gefäß und gekerbtem Doppelkegel mit gerauhtem Unterteil). Vgl. auch W. Grün berg, Rasiermesser mit Pferdekopf in lausitzischen Gräbern, in: Marburger Stu dien, Darmstadt 1938, Taf. 31,7. 401) W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 57, s. auch Taf. 27,6; 40,11; W. Grünberg, Grabfunde, Taf. 2,10; 6,22; 9,4; 12,2; 17,12; 18,11. 402) W. C o b 1 e n z , ä. a. O„ S. 59. 493) a. a. O., Taf. 6,6. 4%) a. a. O., Taf. 6,3 und 4. 405) a. a. O., Taf. 14,9; 54,1.