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ebenfalls zu einem Eitopf gehörige, vertikal geritzte Gefäßunterteil (Abb. 73,7) und der Rest einer buckelverzierten Henkelterrine (?) mit wohl sehr kleinem Standboden (Abb. 73,3) passen durchaus in diesen zeitlichen Rahmen, den auch das einzige bronzeführende Grab C/D nicht sprengt. Besonders deutlich wird das bei diesem Grab an dem Rest der kleinen Kanne (Abb. 74,2), deren deutliche Dreigliedrigkeit noch durch horizon tale Ritzlinien betont wird. Hinzu tritt die radial ausgeführte Ritzverzie rung der Gefäßschulter. Sehr ähnliche Formen finden sich in Grab 6 der Dresdener Heide 422 ), das neben Buckelware besonders charakteristische Keramik der Fremdgruppe mit geradwandiger, ritzverzierter Ware führt 423 424 ). Die ebenfalls sehr kleine Buckelkanne (Abb. 74,1) mit tieflie gendem Umbruch und deutlichem, jedoch nicht scharf abgesetztem Fuß fällt besonders wegen des Stichelsaumes dicht unterhalb des Halses und wegen der kräftigen Kerbung des Halsansatzes auf. Für die Datierung in den Horizont nach der reinen Buckelware sprechen unseres Erachtens sowohl der Stichelsaum als auch die kräftige Kerbung. Der im Gegensatz zu ähnlich profilierten Vergleichsstücken (Weinböhla-Lauben, Abb. 78,8; Schänitz, Grab 7)424) mit der Wandung verlaufende Fuß kann keinen ge naueren zeitlichen Anhaltspunkt bieten, ebensowenig die Gefäßreste auf Abb. 74,3, 7. Auch die durch Brand verschlackte Bronzepfeilspitze (Abb. 74,8) dürfte nur schwer einzuordnen sein. Bronzepfeilspitzen spie len besonders unter dem Gerätebestand der ausgebildeten Jungbronze zeit eine größere Rolle 425 ). Allerdings sind für diese Zeit Formen mit spitz herabgezogenem Blatt kennzeichnend 426 ). Unsere Spitze gehört zu der Gruppe mit gerundetem Blatt, die schon in der Mittelbronzezeit auf tritt, aber bis in die Jungbronzezeit weiterlebt 427 ). Wir gewinnen also für die drei behandelten Grabinventare eine einheit liche zeitliche Ansetzung in die Fremdgruppenzeit, die sich besonders auf Formen der Grünbergschen Fremdgruppe mit geradwandiger, ritzver zierter Ware 428 ) stützt (besonders Abb. 71,6; 72,3; 74,2). Nun gilt zu unter suchen, ob die (nur unter Vorbehalt als Gräber zu bezeichnenden) „Grä ber“ 3, 5—8 und 10 sowie die Einzelfunde gleichzeitig sind oder eine andere Datierung verlangen und damit den zeitlichen Rahmen des Grä berfeldes erweitern. 422) W. G r ü n b e r g , a. a. O., Taf. 6,1 und 2. 423) a. a. O., Taf. 5 und 6,1—17. 424) W. C o b 1 e n z , a. a. O., Taf. 13,4. 425) a. a. O., S. 121; W. G r ü n b e r g , a. a. O., S. 86. 426) W. C o b 1 e n z , a. a. O., S. 122 f.; W. G r ü n b e r g , a. a. O., S. 86. 427) W. Coblenz, a. a. O., S. 123; W. Grünberg, a. a. ft, Taf. 38,10. 428) W. G r ü n b e r g , a. a. O., S. 9 f., 15 ff., 47 f., 89 ff.