Volltext Seite (XML)
wir, die größtentheilS unbemittelten 4 — 500 Evangelische» in und bei Ostritz und Umgegend, aus eigenen Mitteln auszubrinzen nie im Stande sein würden! Wir können daher unserem hohen Ziele nur dann näher kommen, wenn die evangelische Bruderliebe nicht müde wird, uns treulich mit Hilfe beizustehen. Dresden. Wie die „S. Z." wissen will, wird der Bundeskanzler Graf v. Bismarck zu der Eröffnungsfeierlichkeit des OberhanvelSgerichtes für vsn norddeutschen Bund in Leipzig gegen Ende Juli nach Leipzig kommen. — Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Georg ist von Se. Majestät dem Könige von Preußen der Louisen-Orden erster Abtheilung verliehen worden. Berlin, 12. Mai. Die Nationalliberalen wollen, wie es heißt, die vom Bundesrathe zu Gunsten Mecklenburgs, Anhalts und Lauenburgs geforderten Abfindungssummen für die Aufhebung des ElbzoÜS nicht be willigen. Würde dieser Standpunkt von der Mehrheit des Reichstags getheilt, so wäre die Folge davon einfach die Fortdauer des Elbzolls. Mecklenburg und Anhalt machen für ihre Ansprüche förmliche Rechtstitel geltend, und in Bezug auf Mecklenburg sind diese Rechtstitel auch unbe streitbar und vom BundeSrath einstimmig anerkannt. — Am nächsten Donnerstag wird die Schlußberathung des Strafge setzbuchs auf die Tagesordnung gebracht werden. Doch wird dieselbe nach Allem, was man hört, den Reichstag kaum über 2 Tage beschäftigen. Es wird von den verschiedensten Seiten an einem Compromisse gearbeitet, besonders ist der Abg. Lasker bestrebt, in Conferenzen mit dem Justiz- Minister vr. Leonhardt und Präsidenten Vr. Friedberg den Boden einer gemeinsamen Verständigung zu gewinnen. Gewiß würde diese Arbeit ge deihlich gefördert werden, wenn dem Herrn Bundeskanzler sein Gesund heitszustand gestattete, von Varzin hier einzutreffen. Wird, mit oder ohne Betheiligung des Bundeskanzlers, ein Kompromiß gefunden, so bietet dann dessen Durchsetzung im Reichstag keine erheblichen Schwierigkeiten. Daß aber eine solche Verständigung ziemliche Aussichten hat, hört man viel seitig ; auch in der Frage der Todesstrafe wird in letzter Stunde auf ein Kompromiß gehofft, und einzelne konservative, wie Fortschrittsleute sprechen schon heute ihre Hoffnung, resp. ihre Befürchtung aus, daß der erste Be schluß des Reichstags wegen der Todesstrafe bei der dritten Lesung modi- ficirt werde. Görlitz, 15. Mai. Zu der großen landwirthschaftllchen Ausstellung am 31. Mai gehen die Anmeldungen so zahlreich ein, daß die Ausstellung die letzte von 1865 an Umfang bei Weitem zu übertreffen verspricht. Sachsen und die Nievertaufitz sinv besonders dies Jahr beträchtlich stärker beteiligt als früher. . Die Ausstellung wird in drei Ablheilungen zer fallen; die erste, Thiere und landwirthtchaftliche Produkte umfassend, findet im und am Schießgraben ihren Platz; die Maschinen- und Geräth-AuS- stelluug wird auf dem anstoßenden kleinen Exereierplatz etablirt und die sonstigen gewerblichen Erzeugnisse, sowie die Gartenbau-Ausstellung, wer den in dem Ausstellungs-Gebäude auf dem Neumarkt untergebracht. Wien, 11. Mai. Die „W. Z." publicirt ein kaiserliches Hand schreiben vom gestrigen Tage, welches den Reichskanzler Grafen Beust zum Kanzler des Militär-Maria-Theresia Ordens ernennt. Die Stelle war seit dem Tode des Fürsten Metternich unbesetzt geblieben. Wien. Seit nahezu 4 Jahren hat Oesterreich, was ihm seit 50 Jahren kaum einmal passirt, leine Anleihe zu contrahiren brauchen, das Deficit im Staatshaushalt ist thatfächlich verschwunden, denn die Ein nahmen sind regelmäßig höher als der Voranschlag ausgefallen, die Aus gaben unter dem letzteren zurückgeblieben, so daß sowohl 1868, wie 1869, was in Oesterreich seit Menschengedenken nicht erlebt worden, die Bilanz mit einem namhaften Uebcrschusfe in den Kassen hat abgeschlossen werden können, und dennoch ist Silber gegen Banknoten mit einem Aufgeld von 21 Proceut notirt, während im Frühjahr 1863, ebenso lange nach dem Kriege von 1859, wie jetzt nach dem Kriege von 1866 unter bei Weitem unzünftigen Verhältnissen Silber gegen Papier nur 10 Procent höher stand. — Die Jnfaüibilität wird zur DiScussion kommen, ehe man sichS versieht. Die materielle Pression der Mehrheit wird dabei siegen, es sei denn, daß die Bischöfe der Opposition sich noch in der zwölften Stunde zu einem entscheidenden Schritte entschlössen, indem sie aufhörten, an den Berathungen Theil zu nehmen, oder sich in Masse von hier entfernten. Es ist Thatsache, daß die herrschende Partei das Concil so bald wie mög lich beendet sehen möchte, vorausgesetzt, der eigentliche Zweck seiner Be rufung, die Definition der Jnfallibilität, sei vorher erreicht. Pesth, 12. Mai. Es wird ein Artikel des „Magyar Ujsag" (Or gans der Linken) «»gekündigt, welcher die ungarischen Katholiken zum Schisma auffordert, Falls die Jnfallibilität dogmatisirt würde. Paris, 13. Mai. Gestern Abend fanden keinerlei Ruhestörungen statt. Nach der „Gazette des Tribunaux" beläuft sich die Gesammtzahl der seit Montag vorgenommenen Verhaftungen auf 558. Paris, 9. Mai. Das Resultat der Abstimmung ist bis auf 26 Wahlbezirke bekannt. Hiernach haben 6,399,000 Wähler mit Ja, 1,339,000 mit Nein gestimmt. Die Stimmen von Armee und Marine und der 'Auch Ter Gel, Es i Der Zrh Au thigte die Gäste zum Niedersctzen. 1 fernt, machte sich am Büffet etwas zuI' Kalt wandte er sich ab, nö- »er dir 1 ildklS — 10. Mai. Der „France" zufolge wird die amtliche morgen die Demission des Cabinets publiciren; das neue Cabiml b-tr sofort gebildet werden und Ollivier in demselben seine gegenwäM ung behalten. — Das Resultat der Abstimmung in der Armim setzung des Gesprächs. Baronesse Adele in Berlin? hatte Harlingen lebhaft ausgeruft«- sie — sein Auge suchte das des Barons. Und seit wann denn? i Seit vorgestern Abend. Es that mir leid, daß ich ihr nicht meh/ Aufwartnng machen konnte, hätte sie gern gesehen oder vielmehr kc«^ lernt, da sie ja noch ein Kind war, als ich zum letzten Mal mit ihr!;' menlraf. Aber ich las den Namen erst gestern Abend. Es war zu A einer Visite, auch hätte ich sie sicherlich nicht im Hotel gefunden. " i ist doch jeder Fremde in irgend einem Theater. Von Udo dagegen Dir viele Grüße zu bringen, Härtingen und auch Ihnen, Herr BarB . denkt Sie nächstens zu besuchen. Sein Ton klang etwas unsicher, 's wandte er sich den culliuarischen Genüssen zu, um nicht vielleicht zu vi«' stimmfähigen Bevölkerung in Algier sind hierin nicht mitgeM . das PlebiScit im Ganzen siegreich aus der Stimmurne hervoG^ss unterliegt keinem Zweifel mehr. In den größeren Städten scheiB Wd die Nein-Stimmen vielfach zu überwiegen. Die Niederlage der ll^nke, Regierung in Paris und im Seine-Departement ist bereits belang O, " Die Die Frau hatte sich nicht entfernt, machte sich am Büffet etwas zu! Zum Mißbehagen des alten Dieners dem die Aufwartung oblag,der O Wesenheit schon für einen Angriff in seine Rechte und zugleich für eN stoß gegen die Schicklichkeit hielt. Er wußte freilich wohl, warum/- nicht entfernte, warum sie blieb. Hörte er doch selber gespanut auf die' ' Einen Dreier das Schäfchen. Novelle von Maria von Roskowska. Fortsetzung. Ich las gestern Abend ihren Namen im Fremdenblatt — angelt Berlin. Aber — Ich habe nur eine Tochter, Herr von Eiderfeld! Jede Silbe nachdrücklich betont, die Stimme hart, Blick nnd Miene eisig. Ein Seufzer, der fast.wie ein unterdrücktes Schluchzen klang, '! dem Herrn vornehmbar. Eine ältliche Frau, die Wirthschafterin, letzten Blick auf den Tisch geworfen nnd wollte sich eben entfernen. Die kalten Augen des Barons belebten sich; ein finstrer drohens traf die Frau. Sie sank vor Schrecken fast in die Kniee und erhob"' kürlich flehend die Hände. bekannt; es haben gestimmt: 227,000 mit Ja, 39,000 mit Nein; Marine: 23,000 mit Ja, 5000 mit Nein. — Das Gesammtrest! Abstimmung, ausgenommen drei Wahlbezirke, ist folgendes: »^ichk stimmten 7,160,000, mit Nein 1,523,000 Personen. . Es i Madrid, 12. Mai. Wie aus guter Quelle versichert iv^Pfli Espartero auf die Throncandidatur verzichtet haben. ^«skl — Der „Allgemeinen Zeitung" wird aus Rom, 29. W^nir schrieben: Außer Belgien ist merkwürdiger Weise Italien, Das Gespräch kam auf die TageSneuigkeiten. Etwas, das die ganze Stadt in Aufregung versetzte, ist ein frecher Raubmord, der am hellenlichten Vormittag in einem von vieleu^/^ bewohnten Hause verübt wurde. Verübt, so muß ich sagen, denn des ist gelungen und die Angefallcne kehrte zwar nach angestrengten Leimig der Aerzte ins Leben zurück, doch hatte man keine Hoffnung, sie z« """ Und der oder die Thater? IM Er zuckle die Achseln. Da die Frau nichts sagen kann, hat ins Udo betreffe. Jetzt war indeß nicht der geeignete Augenblick, es zu Mit wem ist Baronesse Adele in Berlin? erkundigte er sich. Ich weiß es nicht. Die andern Namen waren mir unbekannt achtete also nicht weiter darauf. tzä und Antwort stehen zu müssen. Die beiden Andern waren für diese Genüsse nicht so empfänglich U.,. Herr des Hauses that offenbar nur aus Rücksicht für die Gäste als auch Härtingen war der Appetit plötzlich vergangen. Er sah an deriM Art und Weise seines Freundes, derselbe habe etwas auf dem italienische Negierung nebst mehreren Millionen Italienern, daj in welchem die größte Gleichgültigkeit gegen das Concil und dö" schlösse, wie sie auch immer ausfallen mögen, vorherrscht. „M^de sagen die dortigen Staatsmänner, „keine Concordate zu vertheidV Concordate sind mit den alten Regierungen gefallen; Religion B? ^rli ist nicht mehr Sache des Staates, ist nur noch Privatangeleg« M Individuums. So ist die jTrennung von Staat und Kirche in dkl) Hte fache schon vollzogen." Folgende Aeußerung eines der höchste«/ s«f beamten bürge ich. „Ich und viele Hunderte mit mir, wir nW Me einmal, ob wir zu den aus politischen Gründen Excommunicirte« i' ? Sch oder nicht. Bei einer schweren Krankheit etwa lassen wir wE'vi Priester zur Beichte rufen, und dann — wird sich's zeigen." (A als Trennung des Staats und der Kirche!)