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WWMWWM , Nr. 127 > »erlas» L. M. »Lrt««r, Na«, Sachsen Drahtanschrift: Volk»freund «ursachfrn Montag, den 3. Juni 1940 I Iahrg. 93, Fararns: HauptgeschLftsstell« An, Sammel-Nr. Leschilstsstellen MhnlN <«mt «ne) Sch»»«der, »« und Echoe»rzender, Bisher 330000 Engländer «nd Franzosen in Flandern gefangen. Wettere Fortschritte im Angriff gegen Dünkirchen. — 2 Zerstörer, 1 Wachtboot und 1 Handelsschiff versenkt, 1 Kriegsschiff, 2 Zerstörer «nd 1V Handelsschiffe beschädigt. — Der Feind bei Forbach ans die Maginotlinie geworfen. Angriffe -er Luftwaffe im Rhonetal und bis Marseille. Führerhauptquartier, 3. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Angriff gegen Dünkirchen vom Westen, Süden vnd Osten macht langsam Fortschritt«. Das schwierige, von zahlreiche» Gräbe« dnrchzogene und überschwemmte Gelände erschwert di« Operationen. Trotzdem ge lang es, in Zusammenwirken mit der Luftwaffe in die stark befestigte Stadt Bergue» einzudringe«. Der ganze «och im Besitz de« Feinde« befindliche Raum um Dünkirchen liegt dauernd unter schwerem Artilleriefeuer. Auch Kamps, «ud Stukaverbände setzte« am 2. 3««i ihre Aagrisse «ms Dünkirchen fort. Dabei wurde« zwei Zerstörer, eia Wachtboot ««d ei» Ha» delsschisf vo« 5000 Tonne« versenkt, »i« Kriegsschiff, zwei Zerstörer n«d zeh« Ha»d«lrschifse dnrch Bombentreffer beschädigt. Im übrige» dehnte« sich die ««griffe der Lnstwasse bi» 1« da« Rhonetal «»d »ach Marseille aus. Bor unsere» beiderseits Forbach vorstoßende» Truppe» wich der Feind auf die Maginot-Linie zurück «nd ließ Gefangene, Waffe» »»d Gerät in unserer Hand. Die im Zage der große» Bernichtungsschlacht i« Flanders n«d im Artois gefangen Engländer »nd Franzose« habe« «ach den vorläufige« Fest, pellnnge« die Zahl vo« 880 000 erreicht. Der schwere Abwehrkamps »»serer Gebirgsjäger und am Land eingesetzten Dchiffsbesatz«nge« im Berggeländ« um Rarvlk gege» ungeheure Ueberlegenheit dauert an. S« Rordnorwege« wurde« am 1. Juni der Sender und das Sendehavs in Badsö dnrch Bom. de» zerstört, ei« feindliches Handelsschiff am Westausgang de» Ofotensjords versenkt. 2« der Nacht zum 8. Juni setzte der Feind seine Luft »»griffe gege« «ichtmllitärische Ziele i« West- und Südwest- deutschland fort, ohne nennenswerten Schade« »»-«richte«. Di« Sesamtverluste de» Gegners betrugen gestern insgesamt SS Flugzenge, davon wurden 27 im Lust- kämpf, 10 durch Flak abgeschoffeu, der Rest am Bode« zerstört. 15 eigen« Fl«gz««g« werden vermißt. Freilassung -er holländischen Gefangenen. Auf Befehl des Führers. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat an den Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden fol genden Erlaß gerichtet: „Da» deutsche Angebot zur Uebernahme des Schutzes der Niederlande gegen die erwiesene Absicht der Westmächte, Holland zur Aufmarschbasis gegen das Ruhrgebiet zu machen, stieß bei der holländischen Regierung infolge ihres geheimen Einvernehmens mit den Westmächten auf vorsätz liche Ablehnung. Sie überantwortete damit Voll und Land dem Schrecken eines Krieges, brachte sich aber selbst in Sicherheit außer Lande«. Die deutsche Wehrmacht hat in dem hierdurch notwen- dig gewordenen Kampf mit der niederländischen Armee jede nur möglich« Rücksicht auf den Schutz der Bevölkerung und die Erhaltung des Landes genommen. Dieser Einstel lung deutscherseits kam die Haltung sowohl des hollän dischen Militärs als auch der holländischen Zivilbevölkerung in hohem Ausmaße entgegen. Sie entsprach dem kulturellen und sittlichen Stande des uns Deutschen stammesmäßig ver- wandten niederländischen Volkes. Die verantwortlichen Einzelperson««, die deutsche Fallschirmjäger in Gefängnisse gesperrt, wie Verbrecher behandelt und dann den Englän dern ausgeliefert haben, «erde« z«r Verantwortung ge- zogen werde«. Der holländische Soldat aber hat überall offen «nd ehr lich gekämpft vnd unsere Verwundete« und Gefangene» entsprechend gut behandelt. Die Zivilbevölkerung hat nicht am Kampf teilgenommeu und ebenfalls die Gesetze der Menschlichkeit gegenüber unseren Verwundeten erfilllt. Ich habe mich daher auch für Holland entschlossen, di« Genehmi. gung zur Freilassung der gefangene» holländischen Sol- baten -« erteilen. Die Hälfte der holländischen Armee wird mit sofortiger Wirkung entlassen. In erster Linie kommen holländische Wehrmachtsangehörige in Frage, die in der Landwirtschaft, in Bergwerken, in der Nahrungsmittelindustrie, in der Bauindustrie und in verwandten Betrieben tätig sind. Die übrigen Angehörigen der holländischen Armee sollen all- mählich demobilisiert werden, um die Wirtschaft nicht zu überlasten oder Arbeitslosigkeit hervorzurufen. Sinngemäß gelten dieselben Bestimmungen für diejenigen hollän dischen Soldaten, die sich in Deutschland in Kriegsgefangen schaft befinden. Für die holländischen Berufssoldaten werde ich eine Entscheidung noch treffen. Adolf Hitler." * Der Befehl des Führers hat überall in Holland einen nachhaltigen Eindruck gemacht. Der Abg. Rost van Tonnin- gen, der mit zwanzig anderen Holländern nach Frankreich verschleppt worden war und in Calais durch deutsche Truppen befreit wurde, ist, freudig begrüßt, im Haag eingetroffen. Terboven über seine Aufgaben in Norwegen. Oslo, 2. Juni. Reichskommissar Terboven führte in einer Rede an Männer der Schutzstaffel und der Polizei u. a. aus, er habe nur ein Ziel, nämlich mit allen zur Ver fügung stehenden Mitteln den friedlichen Wiederaufbau der norwegischen Wirtschaft im Interesse der ganzen Bevölkerung in Gang zu bringen. Ein- und Ausfuhr müßten umgestaltet werden. Schon jetzt eröffneten sich den norwegischen Roh stoffen die großen und aufnahmefähigen mittel-, süd- und ost- europäischen Räume. Umgekehrt werde die Versorgung Nor wegens mit lebenswichtigen Rohstoffen sichergestellt werden. Ernährungsgüter würden nicht nach Deutschland ausgeführt, im Gegenteil, Deutschland werde auch auf diesem Gebiet durch Lieferung lebenswichtiger Grundstoffe, wie beispielsweise Kali und Kraftfutter, Norwegen zur Seite stehen. Der Arbeits losigkeit würde mit allen Mitteln zu Leibe gerückt werden. Entscheidend werde die Haltung der Bevölkerung sein insbe sondere der Kreise, die sich in Politik, Verwaltung und Wirt schaft al« verantwortlich fühlten. * Der Befehlshaber der Besatzungstruppen in Dänemark, General der Flieger Kaupisch, verläßt in diesen Tagen Kopenhagen, da sein Gesuch um Fronteinsatz bewilligt wurde. Gr empfing deutsche und ausländische Pressevertreter und gab ein Bild von der Entwicklung, die Dänemark gedroht hätte, wenn nicht der König und Vie Regierung die verständnis vollen Entschlüsse vom S. April gefaßt hätten. Der dänische König habe ihm erklärt, daß sich die deutschen Truppen so kor rekt verhalten hätten, wie die Führung bas gewünscht habe. Schlachtschiff „Nelson" gesunken. Berlt», 2. Juul. Die Reuyorker Zeitungen bringen eine M«lb»«g der Affoelated-Pretz, «ach der da» Schlachtschiff „Nelson" mit 7 00 Ma»» ges«nken ist. Die Vernichtung der „Nelson" wirb u. a. von den Kopen hagener Blättern in größter Aufmachung gemeldet. Schlag, zeilen sprechen von der Versenkung des stärksten Kriegsschiffes Englands. Um den Lesern einen Begriff von der Bedeutung dieses neuen deutschen Erfolges im Kampf gegen die englische Seemacht zu geben, bringen die Zeitungen ausführliche Be- schreibungen von der Große und der Bewaffnung des ver- senkten Flaggschiffes der englischen Hetmatflott«. Ath««, 2. Juni. Die Bank von Griechenland nimmt keine englischen Pfundnoten und Pfundschecks mehr an. (Auch diese Nachricht zeigt, wie alles das allmählich zusammenbricht, wo mit di« englischen Plutokraten glaubten, ihre tyrannische Weltherrschaft für cül« Zeiten aufrechterhalten zu können.) Irrwahn. Die Verengung des von den Engländern noch besetzt« Küstenstreifen» bei Dünkirchen hat weitere Fortschritt« g». macht. Da» stark hügelige Gelände und die Ueberschwemmungen, die sie durch Ausnutzung der zahlreichen Kanüle hervorge» rufen haben, kommen dabei den Gegnern zugute. Die Flandern kämpfer aus dem Weltkriege kennen die Tücken des Gelände» und haben Verständnis für die Schwierigkeiten, die nicht nur den Tanks und den schweren Geschützen, sondern auch der In- fanterie da oben sich entgegenstellen. Wenn englische Soldaten von der Hölle in Flandern sprechen, so beweist das, wie sehr die deutschen Truppen trotz aller Hemmnisse den zusammen gedrängten Resten der Armeen der Verbündeten -usetzen. Welchen Anteil daran die Luftwaffe hat, geht wieder aus dem gestrigen OKW.-Bericht hervor. Während die letzten Poilus den Rückzug ihrer Derbün- beten decken und um ihr nacktes Leben kämpfen, hat der Präfi. dent der französischen Republik, Lebrun, an den Oberbefehls« Haber der Nordarmee, General Blanchard, eine Botschaft ge richtet, in der er die Opfer der von ihm mitverschuldeten Politik damit tröstet, diese Schlacht werde in der militärischen Geschichte Frankreichs einen hervorragenden Platz einnehmen. Der Kaiser Augustus schrieb in einer ähnlichen Lage an seinen Feldherrn Varus: Gib mir meine Legionen zurück! Herr Lebrun und seine Regierung könnten allerdings die Heere, die sie opferten, in einer Zeit gut gebrauchen, in der die Engländer den Kontinent tn schimpflicher Flucht verlassen haben und der Satz des deutschen Heeresberichts: „Die deutschen Divisionen sind für neue Aufgaben frei" die volle Freiheit der militäri schen Entschlüsse für die deutsche Wehrmacht tn Anspruch nimmt. Vermutlich werden wir bald von neuen Kampfhand lungen hören. Zunächst ist der 10. Kriegsmonat damit einge. leitet worden, baß die Franzosen durch da» Austauchen deut- scher Bomber in Südsrankreich, einer Zone, die von den letzten Kriegen völlig unberührt geblieben war, in Schrecken versetzt worden sind: die zweitgrößte Stadt, der größte Hafen ihres Landes, Marseille, ist nicht weniger bedroht als Paris selbst, dessen nördliche Vorstädte nur noch 100 Kilometer von der jetzigen deutschen Front kennen. Nun werden auch die Süd- sranzosen sich davon überzeugen können, ob der britische General Gwinn recht hat, der dem Londoner Nachrichtendienst zufolge eben erklärte: die deutschen Waffen hätten sich nicht al« so gefährlich erwiesen, wie man zunächst dachte, und deshalb seien die Erfahrungen des Feldzuges in Flandern für die Westmächte ermutigend" ausgefallen! Der General wird nur noch von seinem Kriegsminister, dem Mister Eden, übertroffen, der gestern in einer Sonntagsrede sagte, daß sich die Eng länder den Dtzutschen überall überlegen gezeigt hätten. Die Bekundungen solchen und ähnlichen Irrwahns sind zur Hebung der bedrohlich gewordenen Nervosität diesseits und jenseits des Kanals bestimmt, sie sind deshalb einiger maßen verständlich. Von völliger Uebergeschnapptheit zeugt es aber, wenn die „Actton Franeaise" in diesen Tagen, an denen ganze französische Armeen zerschlagen wurden und General Weygand nicht weiß, wo er die Kräfte für den Schutz- wall um Paris hernehmen soll, den Lesern auseinandersetzt, warum Deutschland in 26 Staaten zerschlagen werden müßte! Oder wenn der englische Labour-Abgeordnete Nosl Baker im Unterhaus eben erklärte, die Deutschen warteten nur darauf, daß Hitler vernichtet würde. Der Propagandaminister Duff Cooper, der anscheinend keine Gelegenheit vorübergehen läßt, sich zu blamieren, hat daraufhin u. a. versichert, er werbe die unterdrückt« deutsche Minderheit durch da» Versprechen seelisch unterstützen, daß fi« beim Friedensschluß belohnt würde» Diese Leute, so meinte der komische Alte, würden Gelegenheit er- halten, ihren vollen Anteil an dem zu nehmen, was an Wohl- stand noch übrig bleibt. Nun werden die Deutschen «inen Wettlauf um die Gunst der Herren in London beginn««, vo stellt sich da« kleine Karlchen in England da» deutsche Doll vor. Mr meinen, daß die Churchill, Duff Cooper und Ge- nassen „ eher nötig hätten, sich um sich selbst zu kümmern und darum, wie sie sich einmal verantworten werden, wenn sich das englische Volk erst darüber klar wird, von was sür Halunken es tn die verzweifeltste Lage seiner Geschichte hinein- regiert worden ist. V» ,