Volltext Seite (XML)
WWW MWM kl I »erlagt E«. Ave, Sachsen I LVV I Drahtanschrift: »olkafrrund «uesachfrn Dienstag, den 7. Mai 1V40 j °""" SWKLZW Sahrg. SS Am 2«. Mai soll es losgehe«... AerrrgefprSch Reynaud—Ehamberlai«. Der fran-Sfische Ministerpräsident R«y«a«d führte am SV. April 22.1Ü Uhr westeuropäischer Zeit ei« Telephvngespräch mit Ehamberlai». Er ging zunächst kurz aus finanzielle Frage» el» und tellt« da»» mit, Herr Weygand habe ihm verspräche», bi» z»m 15. Mai e«dgül- tig sür die befohlene Aktio« fertig zu sei», jedoch dürfe Ehamberlai« diese» Dat»m nicht allzu wörtlich »ehme«, e» kön»« auch etwas später «erden. Chamberlain bemerkte, offenbar mißge stimmt: Er hab« den Eindruck, al» ob ma» sich dort «nteu mehr Zeit laffe, al» unbedingt «Stig sei. Reynaud wie» ihn aus die mannigfachen Schwierig- kelte» hi», die überwunden werde« müßte«, insbe- sondere im Z«samme«haag mit der Türkei. Er gebrauchte dabei die Redewendung von täglich höhere« Forderung««. Ehamberlai« versprach, sich die Türke« nochmals vorzunehme«. Er könne aber für nicht» garantieren, wen« ma« dort u«te« «icht ««dlich Schluß mach« mit der ewigen Eigenbrötelei und Selbstherrlichkett. Reynaud versprach, sei« Mög. lichste» zu tu«, um die Schwierigkeite« seelischer Art (dtffieultä» mentales) auszugleichen. Ehamberlai« ersuchte daraufhin Reynaud in ziemlich imperativer Form, ihm späteste«» bi» zum 20. Mai de« Abschluß der Borbereitungen mtt- zuteile«. Nach einigen Höflichkeitsformeln wurde das Ge spräch etwa um 2L25 Uhr beendet, «achdem Eham berlar« Reynaud «och gebeten hatte dafür zu sorgen, daß diesmal nicht wieder Indiskretionen »»« fron- zöfischer Seit« vorkämeu. Die Luftwaffe fetzt dem Feind weiter hart zu. Bor Narvik ei« Briteukreuzer getroffe« «ud ei« Flugboot versenkt. — Wieder ei» U-Boot im Skagerrak vernichtet. — Drei englische Flug-enge abgeschoffe«. Unsere Truppen im rasche» Bormarsch aus Narvik. Berlin, 7. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei Narvik hat sich die Lage bisher «icht verändert. Deutsche Kampfflugzeuge griffen britische Kolonne» mit Bombe« und Maschinengewehren an «nd zersprengten sie. Ein vor Narvik liegender Kreuzer wnrde durch ein« Bombe mittlere« Kaliber» getroffe«, ei« Suuderland-Flugboot durch Bom- be«wurf versenkt. Die au» dem Raum vo» Ramsos und Grong »ach Norde« vorstoßenden deutsche« Truppe« erreichte« Mosjoe« (auf halbem Wege zwischen Drontheim und Narvik gelegen. E. B.). Ei«e deutsche U-Jagdflottille verse«kte im Skagerrak ein feindliche« U-Boot. Bei einem Eiuflugversuch in die Deutsch« Bucht wurde« zwei britische Flugzeug« vo« deutsche« Jäger« abgeschosse». A« der Westfront keine besonderen Ereignisse. Hunderte vo« Kraftwagen erbeutet. W.L. bequemt sich zu einem TeUgestSudnls Stockholm, 6. Mai. Ueber die Einnahme von Snaasa durch deutsche Truppen berichtet „Dagens Nyheter", 800 deutsche Gebirgsjäger hätten die Stadt besetzt und schon nach wenigen Stunden die Kontrolle über alle öffentlichen Gebäude und Einrichtungen in Händen gehabt. Von einer deutschfeindlichen Haltung der norwegischen Truppen sei keine Spur zu sehen. Im Kampfabschnitt von Snaasa seien den Deutschen näien vielem anderen Kriegsmaterial Hunderte von Kraftwagen in di« Hände gefallen, die von den abziehenden Truppen der West machte nicht hätten mit- genommen werden können. Bei der Brechung des feindlichen Widerstandes in der Gegend Trüsil in Sud norme gen wurde festgestellt, daß den deutschen Truppen nicht nur Teile der regulären norwe- gischen Armee, sondern eine Abteilung ehemaliger Finnland- freiwilliger verschiedener Nationalität unter Führung eines ehemclls schwedischen Majors gegenübevstanden. Die Abteilung wuÄ>e zersprengt. Reste zogen sich nach Norden ins Gebirge zurück. Eine andere norwegische Freiwilligenabteilung wich vor dem deutschen Angriff über die schwedische Grenze aus. Da eine geordnete Versorgung nicht mehr besteht, haben sich die Freiwilligen Geld und Verpflegung auf eigene Faust unter Drohungen öri der einheimischen Bevölkerung besorgt. Terboven über seine Tätigkeit in Norwegen. Oslo, 7. Mai. Hier trafen einige bekannte italienische und spanische Journalisten ein. Reichskommissar Terboven gab ihnen bei einem Empfang einen Ueberblick Über die Lage und erklärte sich bereit, ihnen alles zu zeigen, was sie nur sehen wollten. Einen Wunsch könne er der ausländischen Presse jedoch nicht mehr erfüllen, so betonte Terboven: Kämpfende Engländer seien mit bestem Willen nicht mehr zu zeigen, weil es auf norwegischem Boden keine mehr gebe. Der Reichskommissar machte dann Ausführungen über seine Tätigkeit, wobei er betonte, daß verantwortliche Männer der norwegischen Wirtschaft und Verwaltung ihre Bereitschaft zur loyalen Mitarbeit nicht nur erklärt, sondern bereits in die Tat umgesetzt haben. Ieschneller die Befriedung des Landes fort, schreite, desto ungestörter werde auch die wirtschaftliche Entwicklung in ihrem geregelten Gange weitergehen. Die Pressevertreter wurden dann von Offizieren über die militärische Lage unterrichtet. Sie begaben sich darauf in das Kampfgebiet. Bolle Uebereinsttmmung. Briefwechsel -wische« dem Führer und dem König von Schweden. Zerstörer „Afridi" durch Bombentreffer versenkt. Amsterdam, 6. Mai. Nachdem sich die britische Admiralität über die Vernichtung des Schlacks chiffes und des Schweren Kreuzers sowie über die übrigen schweren Verluste, die die deutsche Luftwaffe der britischen Flotte am Freitag zugefüat hatte, 36 Stunden lang in Schweigen gehüllt hatte, kam sie endlich mit einem Dementi heraus, das mit seinen Widersprüchen und Gemeinplätzen in der ganzen Welt als Lüge erkannt wird. Aber auch diesmal bleibt Churchill seiner alten Taktik treu, die Verluste nur schrittweise einzugestehen und bei mehreren Verlusten nach einer Weile den kleinsten bekanntzugeben. Diesmal gibt die Admiralität die Versenkung des Zerstörers „Afridi" zu. Wann wird sie sich dazu bequemen, den Verlust des Schlacht- schiffes und des Schweren Kreuzers der Oeffentlichkeit mitzu- teilen? Die Mitteilung lautet: „Der S^retär der Admiralität bedauert mitteilen zu müssen, daß SM.-Schiff „Afridi" in Verfolg der Truppenzurückziehungen von Namsos versenkt worden ist. Britische Kriegsschiffe, zu denen der Zerstörer „Afridi" gehörte, 'sicherten für einen Konvoy von Truppen die Verteidigung gegen Luft- und Unterseebootangriffe. Bei An bruch des Tageslichtes gingen wiederholte Angriffs wellen der feindlichen Luftflotte unaushör- lich über den Konvoy, aber das Abwehrfeuer der Luft- abwehrgeschütze der Begleitschiffe war so wirksam, daß die Truppentransporter nicht berührt wurden. Im Verlauf dieser Operationen wurde SM.-Schiff „Afridi" von Bomben ge- troffen und sank unmittelbar darauf. Zwei feindliche Flug- zeuge wurden abgeschossen. Die Angehörigen der Opfer sind benachrichtigt worden." „Afridi" ist ein Flottillenführer der „Trubal"-Klasse, ein Schwesterschiff des Mörderschiffes „Cossak", mit einer Wasser- Verdrängung von 1870 Tonnen. Die Besatzung zählte 240 Mann. Die Bewaffnung des 1937 erbauten Schiffes bestand au» vier Torpedorohren von 53,3 cm Kaliber, acht 12-em-Ge- schützen, vier Lustabwehrgeschützen und acht Maschinen gewehren. Wie aus Singapur gemeldet wird, ist der englische Dampfer „Benreo Charlotte" (5808 BRT.) in Brand geraten. Das Schiff hat schweren Schaden erlitten. * Frankreich verlor de« Zerstörer „Bison". Amsterdam, 7. Mai. Die französische Admirali tät' gibt bekannt, daß am 3. Mai in der Nordsee bei einem Angriff feindlicher Flugzeuge auf einen Truppengeleitzug der französische Zerstörer „Bison", der zu den eskortierenden Kriegsschiffen gehört habe, versenkt worden sei. Ein Teil der Besatzung habe gerettet werden können. — Der Zerstörer „Bison" hatte eine Wasserverdrängung von 2436 Tonnen und wurde im Jahre 1929 gebaut. Die Besatzung betrug 209 Mann. Die Neutrale« «erde« verhöhnt. In der britischen Presse wird nach wie vor eine Beschleunigung des Kriegseinsatzes verlangt. „Sunday Dis- patch" empfiehlt den Neutralen, sich rechtzeitig mit einem Hilferuf an die Westmächte zu wenden, andernfalls würden sie das gleiche Schicksal wie Norwegen erleiden. Natürlich müsse die Landesverteidigung der Staaten in Ordnung sein, wenn ihr Hilferuf an die Westmächte ergehe. * Die Neutralen sollen also ihre Henker darum bitten, aufgehängt zu werden. Denn darüber dürften sie sich klar für den deutschen Vorstoß freimachten. Und nun wird den Norwegern zwischen den geilen noch vorgeworfen, daß sie ihre Landesverteidigung nicht in Ordnung gehabt hätten, d. h. also daß sie nicht genügend für die Sicherheit der alliierten Truppen gesorgt hättenl Zum Schaden fügt der Engländer also noch den Spott. Die Opfer werden in der frechsten Weise verhöhnt. Der Engländer kann eben nicht aus seiner Haut, es bleibt nichts anderes übrig, als ihn dazu zu zwingen, anständig zu denken und zu handeln. Und das Berlin, 6. Mai. Zwischen dem Führer und dem König von Schweden hat in der zweiten April-Hälfte ei» brieflicher Gedankenaustausch über die politische Lage stattaefunden. Dieser Gedankenaustausch hat entsprechend dem bereit» von der deutschen «nd der schwedischen Regierung öffentlich abgegebenen Erklärungen nochmals die volle Uebereinstimmung über die künftige poli tische Haltung der beiden Länder -ueinander bekräftigt. geworden sein, daß ein Hilferuf an die Westmächte Wirkungen auslösen würde, wie sie Polen und Norwegen erfahren haben. Der Tagesbefehl des norwegischen Divisionschefs sagt es ja ganz deutlich: erst mußten die Norweger bis zum letzten Mann für die Engländer und Franzosen kämpfen, dann mußten sie den Rückzug decken, und schließlich türmten die Alliierten so schnell, daß sie die Flanken ihrer „Bundesgenossen" Di« siegreich«» Führer d«r Luftwaffe i» Norwegen er- hielte» da» Ritterkreuz. Genevaloberst Milch (Mitte), Generalleutnant Geisler (rechts) und Major Har- linghausen (links). (Scherl-BilderVieNst und Archiv.OKD.-M.) wird besorgt werden. E. V. * * * Vergebliche Ginschüchterungsversuche. Die französischen Blätter machen viel Auf hebens von den englisch-französischen „Vorsichtsmaßnahmen" im Mittelmeer. Der frühere Kriegsminister Fabry schreibt im „Matin", für Frankreich sei die Zeit der Liebeswalzer mit Italien vorüber. Im „Figaro" droht Wladimir d'Ormesson den Italienern, daß sie im Kriegsfälle von allen Zufuhren aus den USA. abgeschlossen werden, und großspurig schreibt „Excelsior", die englisch.französtsche Flotte habe die strategi schen Punkte von Gibraltar bis zum Suezkanal besetzt. Wer di« Tove habe, werde triumphieren. Zum Auftauchen englisch-französischer Einheiten im Mittelmeer erklärt die römische Zeitung „Tevere", falls es sich um Einschüchterungsmaßnahmen handeln sollte, wäre der Zeitpunkt schlecht gewählt, da sich soeben erst vor Norwegen di« Ohnmacht der Lomefleet erwiesen habe. Offene Aktionen würden in jedem Teile des Mittelmveres auf die lebenswichtigen Interessen und das imperiale Ansehen Italiens treffen. Die Schattenrisse einiger englischer oder französischer Kreuzer würden Italien nicht von seiner Politik und Würde als Großmackt abweichen lassen. „Popolo di Roma" schreibt, wenn ein« Einschüchterunasaktion gegen Italien geplant sei, so hätten di« Alliierten n cht nur einen psychologischen, sondern auch einen politischen Irrtum be gangen. Die schweren Schläge, di« England» Flotte in der