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Schvarfen-er-ee AMW WWM Lahrg. 93 Nr. 22. Freitag, den 26 Januar 1940. er ein trauten die Person Toulondres über dieses Thema, ist auch seine Darstellung des Verlaufes der Berliner Besprechungen mit Hacha und Chval- kovsky. Obwdhl der französische Botschafter von den damaligen Vorgängen überhaupt keine Kenntnis haben konnte, schildert Britisches Flugzeug bei Duisburg abgeschossen. Aufklärungsflüge der Luftwaffe. Berlin, 28. Ian. Das Oberkommando berWehr^ macht gibt bekannt: Sm Westen kelne besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe führte an mehreren Frontabschnitten Auf. klärungsflüge durch. Lin britisches Aufklärungsflugzeug vom Muster „Bristol Blenheim* wurde bei dem Versuch, von Frank- reich au» in das Ruhrgebiet einzufliegen, in der Gegend von Duisburg abgeschossen. sie in ausführlicher, aber falscher Weise. So würbe die deutlch-poluifche Berstäubigung sabotiert. Am 7. Mai 1939 gibt Coulondre die Aufzeichnung über Gespräch mit einem angeblichen „Ver DerfranzöfischeBotschaftervergiftetedieBeziehungen zu Deutschland. «>d«5 so««- «. >,«lft»I». »u L«I»,»»rrt» «KIM. o« «klont««»«» b«tkg, 4K«, U«!«rdak»istb<aft, Stnnb«!,« Hi>ze>z«r, SMoarzindirz« N»z«Ig«, UUich« Siad!. «nMgkk! Im Lau» «MÄ. B»tonl»d« m>d Iran-port- »»»m ««««SU, I^>» RM. da!dm»««NU, «.*> RM, dort dl, «KItl. «d« B«»«-«« mimaUich r.1^ ULI KKIM. ?ull«ll««düdi ak,«l«»«ix«r 10 tk. !4ür Mckgad« u«»«rk«,! «mqkNiM«« SL-VIMIIL« »I» dbornimm! dl» Schrift!«»»«» ,«>»« v»rankl>«olund einer der außenpolitischen Berater des französischen Minister präsidenten und hat gewiß sein Teil dazu beigetragen, daß das Friedensangebot des Führers vom 6. Oktober 1939 höh nisch abgelchnt wurde. Wir beneiden das französische Volk nicht um diesen Mann. » „Nur die Westmächte wollten den Krieg.* Rio de Janeiro, 25. Ian. Die Zeitungen veröffentlichten die deutsche Antwort auf das französisch« Gelbbuch in großer Aufmachung und erklären, die Dokumente seien von unschätz. barem Werte für die Frage der Kriegsschuld. Aus ihnen gehe gaüz klar hervor, daß Deutschland nicht daran dachte, Krieg zu entfesseln. Durch die französischen Erklärungen dagegen werde offenkundig, daß lang« vor dem polnischen Fall Frankreich und England zum Kriege gegen das Reich ent- schlossen waren, gleichgültig mit welcher Begründung, nur um die deutschen Fortschritte aufzuhalten. Die Grieche« allein verloren 55 600 BNT. Aus Athen wird gemeldet: Der Schiffsverkehr im Hafen Piräus ist infolge der englischen Blockade über die Hälfte ge sunken. In den übrigen Häfen wie Saloniki usw. erreichte der Rückgang 70 v. H. im Vergleich zur Vorkriegszeit. Die griechisck)« Handelsmarine hat in den bisherigen Kriegsmonaten 58 000 Tonnen Schiffsraum an der englischen Küste verloren. Die Reeder haben ihren Verlust an Schiffsraum durch Ankäufe amerikanischer, norwegischer und anderer Schiffe wieder wett gemacht. Da aber England die Einnahmen der griechischen Handelsflotte in England blockiert, beabsichtigen die griechischen Reeder, ihre Londoner Büros zu schließen, um nach Neuyork übcrzusiedeln. * enthalten» oie amtliche« Bekanntmachungen de, Landrate zu Schwarzenberg and de» Landkreise» Schwarzenberg, der Bürgermeister zu DrIInbain. Lößnitz und Schneeberg, der Finanzämter in Au» und Schwarzenberg. E» werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg de» Oberbürgermeister» zu Au« and der Bürgermeister zahlreicher anderer Gemeinde«. Berlag: E. M. Gärtner, Aue, Dachse». -auptseschilftasteU«r Aue. Fermus SamMel-Nr. 254t. Drahtanschriftr Dolk»freunb Auesachlen. DrschLfkafteUear Lößnitz (Amt Aue» 2»40, Schneeberg -tlv und Schwarzenberg »124. Der große Gntfchetdungskampf. Rhtydt. 26. Ian. Gestern weilte Reichsminister Dr. Goebbels im Rheinland, um vor der Partcigenossenschaft seiner Vaterstadt zu sprechen. Er schilderte, wie die Entwick- lung des deutschen Volkes zur Großmacht zu dem Angriff Eng- lands und Frankreichs auf die Existenz des Großdeutschen Reiches'geführt habe. In dieser Stunde seien Heimat und Front «ine unteilbare Einheit. Ihr« Pflichten und ihre Ver antwortung seien nicht voneinander zu trennen. Beide, Wehr, macht und politisch« Führung, seien nur Teile eines einzigen völkischen Lebenskörpers. Nachdem das deutsche Volk 1918 um den Sieg betrogen wurde, tritt es heute zu einem letzten Entscheidungskampf an. Er werde aber unter gan- anderen und zwar günstigeren Bedingungen geführt. Der. Führer, in dessen Händen unser aller Schicksal liege, sei Voll strecker einer einmaligen geschichtlichen Aufgabe. Wenn Adolf Hitler vor 20 Jahren ausgezogen sei, mit sieben Mann ein Reich erobert habe, ein darniedcrliegendcs Land aus einer lähmenden Ohnmacht erhoben und seine Ration unter die ersten Volker der Welt gestellt habe, wenn Adolf Hitler dann feine Hand zur letzten Befreiung seine» Volkes erhebe, so sei es unser« Pflicht, seinem Genius zu vertrauen. Uns alle aber, so schloß Dr. Goebbels, die wir Treuh8nder.de» deut- schen Volkes seien, fordere das Schicksal zu mannhaftem Einsatz für die Größe der Nation auf, damit unser« Generation endlich teilhüftig werde de» ersten Polksreiches der Deutschen. Ik 0» «m 4kchllkku »^L» n««d« 4K«M« dk «ormftk,» s Ud- » lx° wiiMIIKIi«!!«» Da Id «I» er »» »Nil« Mtl»»«Ien»U» IN 4 M., Ilir d«n i» »» bnttn I,U-MKim«I«r SSMa. mrNichllPIg. 4UK«m«m«D,dk,ui»»i, kuIPniMiS ekchkllk« »' Bel Berlik««« KM »»der Sm» dew« Saft»«» m» kus-nde« AerirZg-n, bei u»l«rbr«chmitt!< de» Sticht ft» delr.ed«, dem» '-«kroch« ' P»gsch«M»N»aI»l v«kzk Re. irre» WIa»Iba»I>»N»n!»! Aa« i Sa Neue Opfer der ToderkSste. Die Angehörigen von neun Besatzungsmitgliedern de» britischen Schiffes „Parkhill* (600 BNT.) wurden benach- richtigt, daß das Schiff als verloren, angesehen werden muß. In der Nacht zum heutigen Freitag ist nordwestlich von Amuiden der norwegische Dampfer „Biarritz" (1772 BNT.) auf eine Mine gelaufen. Die Mannschaft wurde von dem norwegischen Dampscr „Borgholm" übernommen. — Line Reederei in Bergen hat die Nachricht erhalten, daß ihr 2100 BNT. großes Schiff „Miranda" am Sonntag nach einer Explosion in der Nordsee gesunken ist. Von den 17 Mann der Besatzung sollen drei in Kirkwall an Land gebracht worden sein. Das Schicksal der anderen ist unbekannt. . Zwei weitere neutrale Dampfer sind nach dem Londoner Rundfunk ebenfalls auf Minen gelaufen und gesunken. Es handelt sich um den finnischen Dampscr „O n t o^ (1500 BNT.) sowie um den schwedischen Dampfer „Patria" (1200 BRT.). des Führers" nach Paris, obgleich ihn schon des Verfassers der Aufzeichnung zur größten Vorsicht zwingen mußte. Es steht nämlich fest, daß diese Auf- De« Bock zum GSrtner gemacht. Amtlich wird inBerlin verlautbart (4. amtliche deutsche Nerössentlichung zum französischen Gelbbuch): Mitte November 1938 entsandte die französische Regierung Hrn. Eoul andre als Botschafter nach Berlin. Der neue Vertreter Frankreichs, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Francois-Poncct Berufsdiplomat war, kam zu besonders gün stiger Stunde nach Deutschland. In Verfolg der Besprechung von München schien Aussicht zu bestehen, daß der vom Führer seit Jahren gewünschte endgültige Ausgleich mit Frankreich nun wirklich angebahnt werden könnte. Schon vor der Abreise von Francois-Poncct war das grundsätzliche Einverständnis dcr beidcn Regierungen über das dann am 6. Dezember in Paris unterzeichnete deutsch-französische Abkom- men erzielt worden, durch das die Grenze als endgültig anerkannt wurde. Der neue französische Botschafter legte in Berlin offen sichtlich Wert darauf, sich nach außen hin als Anhänger der deutsch-französischen-Verständigung auszugeben. Als solcher führte er sich bei allen deutschen Stellen ein und betonte bei joder sich bietenden Gelegenheit immer wieder, daß er kein anderes Ziel habe, als der Sache der deutsch-französischen Verständigung und de» europäischen Frieden» zu dienen. Die fetzt im französischen Gelbbuch ver- öffentlichtrn Dokumentebeweisen jedoch, daß Coulondre vom Anfang bis zum Ende seiner Berliner Tätigkeit genau das Gegenteil getan hat. Daß er als typischer Vertreter der Diplomatie des Oucn d'Orsay auch in Berlin in die Gedankengänge der herkömmlichen, unfruchtbaren französischen Politik verstrickt blieb und daß er nicht das Format hatte, für schöpferische Gedanken einer neuen europäischen Politik Verständnis auf- zubringen, wird zwar für niemand, der ihn persönlich gekannt hat, ein« besondere Ucberraschung sein. Man weiß, daß die zünftigen Beamten des Quai d'Orsay seit langen Jahren niemals etwas anderes gekannt haben als die Lehr« der Einkreisung und Niederhaltung Deutschlands, die sie auch gegenüber dem nat.-soz. Deutschland des Jahres 1939 noch mit den Methoden Richelieus und Poincares verwirklichen zu können glaubten. Verantwortungslose Hetze. Die Berichte Coulondre» vevdienen aber inso fern eine besondere Beleuchtung, als sie in ganz ungewöhn lichem Maße den Mangel an eigener politischer Einsicht durch Häufung unwahrer Behauptungen und vor allem durch eine verantwortungslose, systematische Hetze gegenDeutschlandzu ersetzen suchen. Es ist erstaunlich, daß die französische Negierung diese Berichte, di« im Grunde nur gegen ihre Politik zeugen, zu einem Hauptbestandteil ihres Gclbbuchcs gemacht hat. Vielleicht erklärt sich das dadurch, daß Coulondre selbst der Hauptredakteur des Gelbbuches war und in seiner Eitelkeit, seine schriftstellerischen Leistungen in solchem Umfange gedruckt zu sehen, keinen Blick mehr für di« sei nein Lande abträglichen Folgen der Veröffentlichung hatte. Diesem Botschafter war von Anfang an jedes Mittel recht, um die deutsche Politik zu verdächtigen und zu entstellen. Er sucht in seiner Berichterstattung in jeder Weise Mißtrauen gegen das Mich zu wecken und seine Negierung von einer Politik des Ausgleiches mit dem Reich abzubringen. Sensationelle Er zählungen, die ihm von dunklen Mittelsmännern zugetragen wcrdcn oder die er selbst erfunden hat, ja jeder Klatsch und jedes Hintcrtreppengerücht werden von ihm als bar« Münze nach Paris gegeben. Um diese Seite seiner Berichterstattung zu kennzeichnen, mögen folgend« Beispiele genügen: Schon am 15. Dezember 1938, also wenig« Wochen nach Antritt seines Postens in Berlin, weiß Loulondr« dem Reich ohne jede Unterlag«, rein aus der Luft gegriffen, phanta stische Eroberung« pläne anzudichten, die u. a. di« Unterwerfung Ungarn» und die Schaffung einer Großuktain« zum Ziel haben sollen. Am 17. März 1939 schreibt Toulondr« über di« Reise des Präsidenten Hacha nach Berlin u. a.: „Am Nachmittag des 14. März ließ die deutsche Gesandtschaft in Prag das Palais Ezernin wissen, daß es in Anbetracht der Verschärfung der Loge nützlich sein könne, wenn der Präsident dcr Republik und der Minister des Auswärtigen sich nach Berlin begeben würden.* Au» dieser Darstellung soll natürlich gefolgert werd«», daß die tschechischen Staatsmänner durch deutschen Druck gezwungen worden seien, die Reise nach Berlin anzutreten. In Wahrheit war e» bekanntlich Hacha selbst, der angesichts der Loslösung der Slowakei und der chaotischen Zustände in Döhmen und Mähren von sich aus darum bat, zusammen mit seinem Außenminister vom Führer empfangen zu werden. Ebenso unwcchr, wie die Behauptung Zeichnung von dem französischen Botschaftssekretär Eonty stammt, der.in den politischen Kreisen Berlins als übler Hetzer bekannt war. Er hatte sich sogar gegenüber Deutschen zu der- artig unglaublichen Angriffen auf die Neichspolitik Hinreißen lassen, daß das Auswärtige Amt bereits im Dezember 1938 die Botschaft hatte bitten müssen, seine baldige Versetzung zu veranlassen. Trotzdem beeilt sich Coulondre, aus der Conty- ichcn Aufzeichnung die weitestgehenden politischen Schlüsse zu ziehen und die französische Negierung in scharfmacherischer Weise zur Verstärkung der Aufrüstung und zur Einkrcisungs- politil anzutreiben, «chon am 16. März 1939 liefert er da» Stichwort für dir antideutsche Propaganda des Einkreisung», krieges, indem er behauptet, „das Deutschland Adolf Hitlers sei zur Eroberung Europas aufge brochen.* Am 19. März fordert er seinen Minister auf, nun endgültig zur Einkreisungspolitik zurückzukehren. Man müsse im Osten eine Barriere errichten, die den deutschen Druck wenigstens in gewissen Grenzen aufhalten könne. Dabei müsse man sich die Unruhe der Hauptstädte Mitteleuropas und vor allem Warschaus zunutze machen. Gleichzeitig solle Frank reich mit allen Mitteln und mit größter Schnelligkeit seine Rüstung auf das Aeußerste vermehren. Am Tage nach der versöhnlichen Rede des Führers vom 28. April schreibt Coulondre, man werde Deutschland im Zaum« halten können, wenn man nur weiter aufrüste und das antideutsche Bündnissystem verstärke. Jedes Ein- gehen Polens auf das großzügige deutsche Angebot gibt er als verhängnisvoll für Frankreich an, denn es hätte nach seiner Ansicht Polen der Achs« nähern und dem englisch-französischen Block ab- spenstig machen können. Auch während der Zuspitzung der deutsch-polnischen Krise bleibt für Coulondre nur ein Gedanke maßgebend: Polen darf dem französischen Bündnissystem nicht verloren gehen; deshalb darf keine dcutsch-polnische Verstän digung zustande kommen. So wendet er sich am 11. Juli ans- drücklich gegen den Gedanken, Polen zu irgendeinem Einlenkcn zu bewegen: „Jeder Druck auf Warschau, um es dahin zu bringen, den deutschen Forderungen nachzugebcn, könnte nur zu den schlimmsten Katastrophen führen. Am 27. August b«- schwört er nochmals seine Negierung, unter keinen Umständen den Eindruck aufkommen zu lassen, „als lauerten die West mächte auf irgendeinen möglichen Vergleich". In der Nacht zum 31. August telephoniert Coulondre seinem Minister, er stimme dem englischen Botschafter darin zu, daß Polen einen Unterhändler ernennen solle, um „in den Augen der Welt seinen guten Willen* zu zeigen, erklärt aber sofort, eine Neise Becks nachDerlin würde ernste Nachteile mit sich bringen, da sie als ein moralischer Erfolg Deutschlands und als Zeichen des polnischen Nachgobens ausgelegt werden könnte. Hier erbringt Coulondr« einen besonders deutlichen Beweis dafür, daß die Westmächte nie mals ernsthafte Verhandlungen über die berechtigten deutschen Forderungen gewünscht häl>en, sondern daß der Vorschlag einer dcutsch-polnkschcn Fühlungnahme ihnen nur in letzter Stunde ei» Alibi vor ihren Völkern und der Welt verschaffen sollte. Ei« Totengräber der deutsch-franzöfischen Beziehungen. So hat Coulondre, der in Berlin jedem Deutschen versicherte, alle» tun zu wollen, um die deutsch-französischen Beziehungen so gut wie möglich zu gestalten, sich in Wahrheit als einer der Totengräber der deutsch-fran zösischen Verständigung erwiesen. Man würde ihm allerdings zuviel Ehre antun, wenn man ihm die Nolle erner führenden politischen Persönlichkeit zuwcisen wollt«. Er war nur ein beflissener Haninanger kriegetreibender Kräfte in Pari», deren Ziele er kannte und durch sein« Berichterstattung fördern wollte. Er hat aber mit dazu geholfen, daß es seinen maßgebenden Gesinnungsgenossen in Paris gelang, di« im Schlepptau England» fahrend« französische Negierung zur Erklärung de» Angriffskriege» gegen Deutschland -u bestimmen. Heut« ist dieser Diplomat