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Donnerstag, den 19. Oktober 1939 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr, 244 Seite 2 scheu U Booies einer Einlavnng des Reichspressecheis Dr. T i e i r i ck> zu eineiu Tee Empiana im Kreise der deuischen und der auslänoischen Presse Dabei gab der Kommandant des U Bootes, Kapitänleninant Prien, nochmals einen iideraus lebendigen osi von stiirmiichem Beifall umerbroche- uen und mir Beaeisteruna anfaenomnienen Berichl über ven wagemutigen und so ungewöhnlich ersolareichcn Vorstoß mit ten in den Houpilieaeplatz der enalischen Kriegssloite, den Hafen von Seapa Flow. Neischpresseches Dr. Dietrich hieß die tapferen Männer willkommen, die die Well und uns mit einer so ruhmreichen Tat überraschten und die daher als Krönuna dieses ereignis- reichcn Taaes aus dem Mund des Führers den Dank ihres Obersten Befehlshabers und des ganzen deutschen Volkes ent- gegennebmen konnten. Für die Männer der Presse, die auch an der Front standen, um das große Geschehen sür ihre Leser festzuhalten, und die bei der Erfüllung ihrer verantworiunas- vollen und schweren Aufgabe auch ihren Blutzoll gezählt hät ten. sei es besonders wertvoll, in unmittelbarer Fühlungnahme mit den Männern von der U-Boot-Wasfe in Gedankenaus tausch zu treten. Kapitänleuinant Prien, der stolz das ihm vom Führer verliehene Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes trug, gab dann noch einmal in soldatischer Kürze, aber mitreißend lebendig und anschaulich eine Schilderung, die den Ruhm der deutschen Marine und der tapferen Führung und Besatzung dieses deut schen U-Bootes unvergänglich gemacht hat. Welcher Geist die Männer unserer U-Boot-Wafse beseelt, ging schon aus den einleitenden Worten des Kommandanten hervor, als er dar aus binwies, daß es Führer und Besatzung der deutschen U- Boote förmlich in den Fingern juckte, den Gegner, der über eine so gewaltige Flottcnmacht verfügt, einmal in seinem Hauplliegehafen aufzusuchen und ihm dort die „dicken Porte" Lerauszuschießen. Der unbeugsame Wille unserer U-Boot- Männer hat auch dieses hochgesteckte Ziel Wirklichkeit werden -lassen, und mit atemloser Spannung folgten die Vertreter der Presse der ungeheuer lebendigen Schilderung des Kommandan ten, der in vorbildlicher Kameradschaft die Leistungen seiner Männer bei dieser schweren und fast unmöglich erscheinenden -'"Aufgabe hervorhob. Schon das Eindringen in den durch zahl- . ^reiche Sperren gesicherten Hasen war eine außergewöhnliche Leistung, die ungewöhnliche Anforderungen a^i die Führung und Bejahung stellte. Dg das Glück immer imi den Tapferen ist. so war ihr Unternehmen durch ehre spiegelglatte See und ^xin sehr Hochstehendes Nordlicht, das den Hafen taghell er- ""leuchtete, begünstigt. Kaltblütig machte der Kommandant als Ziel sür seine Torpedos die großen Schlachtschiffe „Repulse" und „Royal Oak" aus. Daß nach dem stolzen Ersolg in Seapa Flow der Teufel los war, bedarf keiner Erwähnung, aber allen Versuchen, das schneidige deutsche U-Boot zu sangen oder zu vernichten, zum Trotz gelang es, die Höhle des Löwen ohne Schaden für die Besatzung und Boot -zu verlassen. . . Gavz Deutschland dankt den Selden von Seapa Flow Den Millionen von Hörern, die am Mittwochabend in allen Gauen des Erotzdeutschen Reiches und an allen Fronten Wunschkonzert der Wehrmacht lauschten, wurde ein besonders schönes Erlebnis zuteil. In das Konzert wurde überraschend eine Uebertragung in den Berliner Wintergarten eingeblendet. Dort weilten an diesem Abend Kapitänleutnant Prien und die tapfere Besatzung des deutschen U-Bootes, das in der Bucht von Seapa Flow das britische Schlachtschiff „Royal Oak" versenkt und den Schlachtkreuzer „Repulse" torpediert hatte. Der Rundfunk legte Zeugnis davon ab, wie von überall her und aus allen Schichten der Bevölkerung spontan Gaben über Gaben zusammengeflossen waren, um den Männern wenigstens ein bescheidenes Zeichen des Dankes für ihre Tat zu geben. Unter immer wiederkehrenden stürmischem Jubel aller beim Wunschkonzert und im Wintergarten Anwesenden wurden neben namhaften Geldspenden ganze Wohnungseinrich tungen, Tausende von Zigaretten, vielwöchige llrlaubsaufent- halie in den schönsten Gegenden des Deutschen Reiches und unge zählte andere Dinge als Gaben van überall her verkündet. Darüber hinaus aber schlug den Männern des erfolgreichen Bootes eine Welle von Liebe und Zuneigung aus dem ganzen deutschen Volke entgegen, zu deren Mittler sich der Eroßdeutschs Rundfunk machte. > Reichsminister Dr. Goebbels war selbst auf kurze Zeit in den Wintergarten gekommen, um auch damit der U-Boots besatzung zum Ausdruck zu bringen, wie sehr das ganze deutsche Volk ihren mutigen und erfolgreichen Einsatz ehrt. Auf seine Veranlassung wird jeder Mann der Besatzung ein Buch mit einer Zusammenfassuno sämtlicher Auslandspressestimmen er halten, die von Freundes- wie von Feindesseite von ihrer küh nen Tat künden. Durch ein unübersehbares Mrnschntspalier cheUen vie Helden von Seapa Flow ihren Einzug in Bertin. Mn stürmischer Begeisterung jubelten die Berliner dem Kom mandanten des ll-Booies -im Wagen stehend, und der Be satzung m 'Welibild-Wagrntwrg M.> Nichts Neues von Chamderlain Dürftige Wochenübersicht im Unterhaus Im Unterhaus gab Chamberlain am Mittwochnachmit lag seinen üblichen Wochenüberblick über die politische und militärische Lage. Daß sie diesmal besonders dürftig ausge fallen ist, entschuldigte Chamberlain damit, daß angeblich noch keine Anzeichen ans Berlin über die Haltung der deut schen Negierung zu den Fragen vorliegen, die er zu definieren versucht habe. Offenbar werden dem englischen Ministerpräsidenten neuerdings auch so wichtige Nachrichten wie das deutsche Echo auf seine unverschämten Herausforde rungen unterschlagen. Zur See, erklärte Chamberlain, sei die Angriffs- und Verteidigungstätigkeit unnachgiebig fortgesetzt worden. Er mußte dabei zugebcn, daß die Flotte in Ausübung ihrer Auf gabe schwere Verluste an Offizieren und Mannschaften erlit ten hat. Als billigen Trost für das Parlament und die eng lische Oeffentlichkeit wiederholte er dann ohne neue Einfälle die Phantasieberichte des Ersten Seelo-^s Churchill, dessen Wunschträume nun glücklich nirgendwo in der Welt noch Glau ben finden. Wenn Chamberlain behauptete, daß die Regierung ohne Zögern ihre Verluste in vollem Umfang veröffentliche, dann strafen ibn allein die Berichte der neutralen Presse, znm Teil sogar die Augenzeugenberichte der eigenen Presse empfind lich Lügen. Das gleiche gilt für die Behauptung, daß die eng lische Luftwaffe keine Verluste erlitten habe, die so absurd kst, daß sie selbst von der englischen Bevölkerung nicht ge glaubt wird, auf keinen Fall von den Edinburghern, die ja Augenzeugen der Kampfhandlungen waren. „In diesen ernsten Tagen dürfen wir uns keiner dummen Prahlerei hingeben", erklärte Chamberlain pathetisch. Offen bar hält er die Wiederholung der einfältigen Schwindelmel- dunaen seines Seelords für keine dummen Prahlereien. Es gehört schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit dazu, der englischen Oeffentlichkeit gegenüber abstreiten zu wollen, dass die „Repulse" torpediert wurde, und das ausgerechnet an einem Tag, wo der tapfere Kommandant des siegreichen deut schen U-Bootes vor der deutschen und der ausländi schen Presse eine genaue Schilderung seines Angriffes mit den, lückenlosen Feststellungen der erfolgreichen Treffer auch auf der „Repulse" gegeben hat. Herr Chamberlain mag sich ge sagt sein lassen, daß wir und die Welt dem Wort eines deut schen Offiziers mehr Glauben schenken, als dieser ganzen eng lischen Regierung. Ganz wohl ist dem englischen Premierminister offenbar chei seiner Erklärung selbst nicht gewesen, denn er hat weiteren schmerzlichen Einbußen der Grand Fleet dadurch vorzubeugen versucht, daß er seine Wochenübersicht mit der Erklärung schloß, jes gäbe im Krieg viele Ueberraschungen und sie könnten nicht immer angenehm sein. Eine Feststellung, die wir auf England bezogen einmal vollinhaltlich unterschreiben können. Wie wenig diese Wochenübersicht auch dc»s Parlament zu beeindrucken vermochte, ging aus den Worten des Oppositions führers Attlee hervor, der die Hoffnung aussprach, daß dem Parlament bald ein Bericht über den Verlust der „Ro- ytl Oak" vorgelegt werde, daß eine Erklärung für die Tat sache gegeben würde, daß man den Luftangriff auf den Firth of Forth erst in seiner vollen Bedeutung erkannt habe, als sich die Deutschen schon über diesem Gebiet befanden und- daß die Labour-Party auch mit der wirtschaftlichen Organisch tion Großbritanniens nicht zufrieden sei. Ein bißchen viel Enttäuschung über eine so dürf- tige Wochenübersicht. . ' PMeiM über die MW Der Reichsminister eröffnet den direkten Eisenbahnverkehr durch das befreite Westpreußen Am Mittwochvormittag ist der direkte Eisenbahnverkehr von und nach Ostpreußen über die neue Weichselbrücke bei Dirschau durch ReichsvcrkehrSminister Dr. Dorpmüller eröffnet worden. Die junge P i o n i c r t r u p p c der deut schen Wehrmacht hat in nur sechswöchiger Arbeit den ge waltigen Brückenbau vollendet, über den an Stelle der von den Polen in die Luft gesprengten großen Weichsel- brücke jetzt die ostprcustischcn Züge rollen werden. Während die Spuren des polnischen Zerstörungswerkes an den Trümmern der alten Brücke noch sichtbar sind, doku mentiert die neue Brücke bereits die Entschlossenheit, mit der das deutsche Aufbauwerk angepackt und durchgesührt wird. Zwanzig Meter hoch überspannt die neue, fgst 1200 Meter lange Brücke in kühner Konstruktion den deutschen Wcichsel- strom und ist mit ihrem mächtigen Gitterwerk weithin sichtbar. Die Stätte, an der am Mittwochvormittaq die Weihe der neuen Pionierbrücke erfolge, bot ein Bild emsiger Arbeit Aus dem Strom ragen noch die riesigen Eisenstreben der zerstör ten Brücke heraus.Der Blick fällt auf schleppende Züge, Feld bahnen, Rammen und Kräne. Pioniere und Arbeitsmänner sind fleißig am Werk, um hier am Weichselstrom eine neue Ordnung zu schaffen. 1000 Tonnen Trümmer sind bereits-ans der Weichsel gehoben worden. 800 Tonnen gilt es noch zu bergen. Dr. Dorpmüller, der eine längere Besichtigungsreise durch das befreite und besetzte Gebiet unternimmt, an deren An fang er die Weibe der neuen Eisenbahn-Weickselbrücke voll zog. ließ sich gleich nach seiner Ankunft in Dirschau über die Ausnahme und Durchführung der notwendigen Arbeiten in diesem Gebiet unterrichten. .Bis zum Juli, nächsten Jahres soll über die alten Pfeiler der DirsAauer'Bruae ein zweites Vrückengleis geführt werden. Nach Beendigung der Kriegs brücke soll dann eine völlig neue Brücke geschaffen werden, für die bereits jetzt Pläne ausgearbeitet worden sind. Auch die Neichswasserstraßenverwaltung ist schon eifrig dabei, eine Re gulierung des von den Polen völlig verwahrlosten Weichsel stromes vorzubereiten. Nach der Besichtigung des erheblich in Mitleidenschaft ge zogenen Dirschauer Bahnhofsgebäudes, das später einmal c»n anderer Stelle neu erstehen soll, vollzog Dr. Dorpmüller die Weihe der neuen Kriegsbrücke. Als erster Zug passierte ein D-Zug die Brücke, der Königsberg um 8.45 Uhr verlassen hatte und um 18.53 Uhr in Berlin eintrisft. Das Zugschild mit der Aufschrift Königsberg—Dirschau—Berlin war mit Tannengrün umwunden. In Liessau am östlichen Weichselufer bestieg der Reichsverkehrsminister die mit Tannengrün und einem silbernen Hoheitszeichen geschmückte Lokomotive des von Königsberg kommenden Zuges, der dann unter frohen Zu rufen und Winken der Mitreißenden und der ans der Brücke stehenden Soldaten und Arbeiter gegen 11 Uhr die neue Pio nierbrücke in langsamer Fahrt passierte. Auf dem anderen Ufer der Weichsel wurde der Rcichsvcrkehrsminister von dem stellvertretenden Chef der Zivilvcrwaltuua Danzig-Westpreu ßen, Diplomingenieur Huth, und den Vertretern von Ost preußen, an der Spitze stellvertretender Gauleiter Großer, be grüßt. Der Reichsverkehrsminister gab in einer Ansprache an die hier angetretenen Eisenbahner, die jetzt im befreiten West- Preußen ihren Dienst versehen, seiner Freude über den Brük- kenschlag von Ost- nach Westpreußen und zum Reich Ausdruck. Ein alternder Lügner! Der Deutsche Dienst schreibt: Die staunenswerten Lei stungen des britischen Lügenministeriums lassen Herrn Churchill nicht zur Ruhe kommen. Er versucht jedenfalls auf seinem Gebiet, diese Konkurrenz erfolgreich zu schla gen. Die von ihm aufgegebenen Berichte über die Wir kung deutscher Angriffe gegen die britische Flotte begin nen bekanntlich mit zersprungenen Fensterscheiben und toten Hunden, die sich dann nach einigen Stunden oder Tagen in versenkte Kriegsschiffe und getötete Personen „nicht ziviler Herkunft" verwandeln. Wenn man diese Be richte liest, dann staunt man schon gar nicht mehr über die Frechheit dieses Lügenbolden, sondern ausschließlich über seine meerweite Dummheit. Man kann daraus doch schon sehr stark auf die zunehmende geistige Vergreisung dieses alten Schwindlers schließen. Jetzt erfahren wir aus seinem Munde neue Aufklä rungen, und zwar über die Verluste deutscher U-Boote. Mr. Churchill, der tagelang nicht genau weiß, welche eng lischen Kriegsschiffe, und zwar Schlachtschiffe und Flug zeugträger, beschädigt oder vernichtet worden sind, weiß dafür um so besser, wieviel U-Boote Deutschland verlo ren hat. Er scheint in letzter Zeit Wohl seinen Blick von der Oberfläche des Meeres nur noch in die Tiefe gerichtet zu haben. Er weiß deshalb auch ganz genau, ob diese ver nichteten deutschen U-Boote große oder kleine gewesen sind, ob sie einem modernen oder veralteten Typ angehör ten usw. Das kann ja nun Herr Churchill allerdings seinen Landsleuten erzählen, weil außer ibm in seinem Lande ja kein Mensch in der Lage ist, zu wissen, wann er gelogen hat oder wann er einmal durch Versehen bei der Wahrheit geblieben war. Nur in einem wollte er nicht lügen, nämlich in der Gesamtzahl der versenkten U-Boote. Dieser würdige Seelord erklärt, daß Deutschland nach kaum vier Wochen Krieg schon ein Drittel seiner U-Boote verloren hat. Da nun nach seinen Versicherungen die eng lische U-Boot-Abwehr überhaupt erst jetzt in Ordnung ge kommen ist, werden sicherlich die nächsten zwei Monate zum Verlust der letzten beiden Drittel der deutschen U- Boote führen. Mithin wird nach der Behauptung des Herrn Churchill Deutschland in spätestens zwei Monaten über kein U-Boot mehr verfügen. Von dort ab werden dann die englischen Schiffe also vollkommen frei über dir Meere fahren können. Sollten sie das aber nicht, dann wird Herr Churchill eines Tages die versenkten U-Boote wieder aufsteigen lassen müssen. Und da hat er in gewissem Sinn ja auch wieder nicht Unrecht. Herr Churchill lügt diesmal wirklich nicht. Die deutschen U-Boote, die untertauchen, kommen nämlich tat sächlich immer wieder an die Oberfläche. Nur die briiischen Schlachtschiffe und Flugzeugträger, die einmal unterge- taucht sind, bleiben am Meeresgründe liegen Das ist nun einmal der Unterschied zwischen einem deutschen U-Boob und einem britischen Flugzeugträger! Nun: Dieser Mann ist nicht nur ein chronischer, son dern vor allem ein blitzdummer Lügner. Man kann die britischen Seeleute wirklich nur bemitleiden, von so einem geistlosen Einfaltspinsel vertreten zu werden. Englands Fleischsorgen j Mehrere Londoner Flcischsirmen stellen den Betrieb ein. Daß in der englischen Nahrungsmittelverteilung erhebliches Mißwirtschaft herrscht und außerdem sehr schlechte Organisa toren am Werk sind, beweist ein Artikel des Londoner Korre-i spondenten des Amsterdamer „Handelsblad". Es werde immer? deutlicher, so schreibt der Korrespondent, daß die Fleischver-« teilung in England in Unordnung geraten sei. Von einemj vollständigen Chaos wie auf anderen Gebieten könne man! zwar noch nicht sprechen, doch hätte eine Reihe Londoner! Fleischsirmen ihren Betrieb eingestellt. Auch die Schlächter in Brighton hätten damit gedroht^ ihre Läden zu schließen. Die Fleischverieilung, so meldet der Korrespondent weiter,, verlaufe deshalb so schlecht, weil man die „Organisation" iw die Hände von Lemen gelegt habe, die davon keine Ahnunw hätten. Zu der Erhöhung der Lebenskosten in England bemerkt! ver Korrespondent dann weiter, daß die neuen Preise eine schwere Belastung der Arbeiterbevölkerung darstcllten. Britisches Schreüensreglment in Palästina geht weiter Sechs Araber zum Tode verurteilt Die arabische Zeitung „Achram" in Kairo meldet aus Je rusalem erneute Unruheakte. Zwischen Beamten und An gestellten der britischen Mandatsregierung, die bekanntlicht Engländer, Juden und Araber zugleich beschäftigt, kam es zu- blutigen Auseinandersetzungen, wobei drei Beamte zwei An gestellte töteten. Ferner wurde ein arabischer Händler ver wundet. Aus einer weiteren Meldung des gleichen Blattes geht hervor, daß entgegen englischen Behauptungen von einer Beruhigung Palästinas keine Rede ist, ebensowenig von einem Ende des britischen Schreckensregiments. „Achram" berichtet, daß sechs Araber vom Militärgericht in Haifa zum Tode ver urteilt wurden, weil sie Waffen besessen hätten. Arabern ist der Waffenbesitz verboten, während die jüdischen Milizen und Siedler Waffen besitzen dürfen. Die Hinrichtung von Arabern in Palästina wird bekanntlich durch den Strang vollzogen.