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249 -'Ä Wcimar. Ker i>Mar, 20. Juli. Auch hier wie in ganz Thüringen entfaltet HM Hgle' habe.s W! !e L-" i ch-A cer tio^, mit s K/ i w' unke«! mit, . he Im Abendblatt der „Köln. Ztg." vom 21. d. findet sich nach- Mittheilung aus Saarbrücken: Das Zündnadelgcwehr hat bei tConcurrenz mit dem Chassepot gute Erfolge gehabt. Ein franz. MH, hxj Tagesanbruch an der Grenze auf einen preußischen Misten schoß, fehlte diesen, ging aber wieder vor, nachdem er ge- k' wo ihn die preußische Kugel tödtlich traf. Zwei französische Ge- sollen eingebracht sein. Derstei na, 17. Juli. (K. Z.) Gestern ist das gesammte Be- Mlerial der Trier-Luxemburger, Saarbrücker, Saarbrückeu-Saarge- ? und Rhein-Nahe Bahn gerettet worden. An 60 Lcccmotiven, oWeggons, zum größten Theile mit Waaren aller Art, namentlich Wen beladen, gingen hier durch zum Rhein hinab; darunter etwa "Höfische Transportwagen, die jetzt gegen Frankreich gute Dienste Rissen. Sie können sich denken, welch ein aufregendes Schauspiel ^.Von der Marine-Station der Ostsee geht folgende Ordre ans: Die Festigung der Kieler Bucht mit deren Rayonbezirk wird hierdurch in wie versichert wird, noch zwei Franzosen als Gefangene hier WMW worden." !IU kl ihr?- ch-Nl t D Mit cintretcnder Mobilmachung lind dem AuSrücken der Truppen W ist es denjenigen verlobten Männern, die dem Rufe des Vaterlandes Mattel, ohne vorhergeaauaenes Aufgebot sich trauen zu lassen. Von d^vRigszustand erklärt. — Das Norddentsche Panzer-Geschwader ist Vormittag im Wilheinshafen eiugelanfen. Hfl:,,. Bade». H. In Luxemburg sollen zwei Locowotiven, in Fcrbach eine ge- Mi», vie nicht zu retten gewesen sind. D. Johann, 21. Juli. Gestern Nachmittag fiel ein zweiterFeind . _ Düurnadclbüchsen unserer auf Vorposten stehenden Füsiliere zum s, Ein Unteroffizier der 7. Comp. des Hobenzollernschen Füsilier- ) ,m. 40 schoß ans sehr beträchtlicher Entfernung einen feindlichen esM V vom Pferde. ein Herlin, 17. Juli. Die schmucklose Darstellung, welche der „Staats- über die der französischen Kriegserklärung vorausgegaugenen ünei« Mschcn Verhandlnngen bringt, trägt so sehr den'Stempel 'der Wahr- . wirst ein so grelles Licht ans die freche Anmaßung nnd Ueberhebuug sch^^Hnscheu Regierung, daß es wohl begreiflich ist, wenn ganz Europa zeigt iu der Verurtheiluug dieser schmählichen Politik nnd wenn deutsche Volk ein Zug patriotischer Begeisterung geht, der lebhaft DiMerhebnug von 1813 erinnert. Wie die ganze Begründung der Men Kriegserklärung nichts weiter ist, als ein plumpes Gewebe von M Trng, so gilt das auch speciell von der nnverschämten Behauptung, Mßeu znm Kriege gerüstet habe. Den wohlthncndsten nnd erhebendsten N auf das Volk und auf den König hat übrigens die bnudestreue lHe Haltung der süddeutschen Staaten gemacht, deren Vertreter hier Diickerwartet wurden und deren Lob in aller Mund ist. Anch der Ätsche Bundesrat!) ist gestern unter dem Vorsitze des Grafen Bismark ^getreten, und hat seine nationalen Gesinnungen durch die bereit- einhellige Annahme der Creditvörlage bethätigt. Aus Petersburg ist hier beim Bundeskanzler ein Telegramm mehrerer E Mttm^x^ufon, welches lautet: „Enthusiasmus. Gott helfe Deusch- « adem Das kleine badische Land wird 40,000 tapfere Männer MHeidignug der höchsten Güter eines Volks unter den Waffen haben; h/Mren Schulen werden geschlossen, weil alle Studirenden zu den greifen; alle Parteien haben aufgehört in einer Gegend, wo sie eben aus'S Erbittertste befehdeten; Demokraten und Ultramontane ^ bereits, für die Zeit des Kriegs jeden Streit ruhen lassen „EM ein schönes Beispiel von Pflichtgefühl, das hoffentlich überall ie"^ ^m,ng finden wird. Bereits bilden sich die Hilfsvereine für die Deien, kurz, eS zeigt sich eine Willigkeit nnd Opferfrcudigkeit, die flammendsten Begeisterung nur durch die vollkommenste An- durch den Mangel jedes pathetischen GebahrenS, durch 'h* Mi/^He Naivetät unterscheiden. Dieses schlichte selbstverständliche welchem das alles geschieht, ist wahrhaft rührend, und man B' l lascht und erstaunt vor diesen ungeahnten Regungen einer echten .js^ Urigen PolkSaufregung, die über den Ausgang des so muthwillig Kampfes uns wahrlich beruhigen kann, wenn man gfraglos seine Pflicht thut. ^sj"Uöruhe, 22. Juli. Baden hat wegen der Kriegserklärung Frank- g Dn Preußen unv wegen Bedrohung des deutschen Gebiets, sowie 'j. ?uf den Allianzvcrtrag von 1866 sich als im Kriegszustand befindlich erklärt; der badische Gesandte in Paris hat seine böH: Ordert, desgleichen der französische Gesandte hiersclbst. cis' ,7 3u den Regiernngskreisen zn Eonstantiuopel ist man entrüstet über das n Ä Frankreichs nnd findet es geradezu unbegreiflich, daß es aus so Gründen einen Krieg mit Deutschland beginnt. ^i, Alle -inlivtenbei' Miibilnnickmiia und dem dlusrüeken der Trnnuen „ gestattet, ol)»e vorhergegaugencS Aufgebot sich traueil zu lassen. — AiW Wugniß ist hier bereits heute ein umfangreicher Gebrauch gemacht iM'i und die Traunngcu dieser Kategorie werden anch noch fortdauern. sich die patriotische Begeisterung. Alle Parteiunterschiede sind verwischt, kein noch so kleines Localblatt, das nicht in eindringlichster Weise die Zu rückweisung des frechen Angriffs auf Deutschlands Ehre und Integrität verlangte. Militairische Hilfsvereine haben sich sofort gebildet und aus der jenaischen Studentenschaft melden sich zahlreiche Jünglinge zum frei willigen Eintritt in die Armee. Württemberg. Von Stuttgart aus ergeht ein von Alfred Mylius unterzeichneter Aufruf zur Grünvung militärisch organisirter Freicorps, um die Pässe deS Schwarzwaldes und der übrigen deutschen Grenzzebirge zu besetzen, Trans porte zu begleiten, dem Feinde die Zufuhr abzuschneiden, kurz dem regulairen Militär einen wesentlichen Theil des Dienstes im Felde zu erleichtern. Stuttgart, 21. Juli. In der Berathung über die Creditvorlage erklärle Carl Mayer, daß er die bisherige Südbundspolitik als ausgegeben erachte; man könne heute nur Preußen den Sieg wünschen. Stuttgart, 21. Juli. Vor dem Palais deS Königs Tausende, Welche demselben DankeSovation für Anschluß an die deutsche nationale Sache, für Theilnahme an dem Kriege gegen Frankreich bringen. Der König, die Königin, Prinz Wilhelm erscheinen auf dem Balcon, um dem Volke zu danken. Freie Städte. Bremen, 2l. Juli. (Wes. Ztg.) In Betreff der zu unserer Küsten- vertheidigung ergriffenen Maßregeln sind hier die beruhigendsten Nachrichten eingetroffen. Das Commaudo über die zur Abwehr feindlicher Angriffe bestimmten sehr bedeutenden Truppen führt der ruhmreiche General Vogel > v. Falckenstein. Hamburg, 22. Juli. Ein Telegramm der „Börsenhalle" aus Deal von gestern Abend meldet, daß anch bei Dover ein französisches Kriegs schiff gestrandet ist. Oesterreich Wien, 18. Juli. Noch ist hier von irgendwie auffälligen militärischen Maßnahmen nichts zn merken, obgleich selbst'die Schweiz im Interesse ihrer Neutralität mobilisirt. Iu den höchsten militärischen Kreisen finden indessen unausgesetzt ernste Berathungen für alle Eventualitäten statt. Große Be sorgnisse hegt mau, obgleich, wie ich Ihnen bereits gestern angezeigt, bis jetzt aus St. Petersburg gar keine Kundgebung vorliegt, wegen der Haltung Rußlands; man befürchtet, es könnte die Beschäftigung Frankreichs als günstige Gelegenheit zu einem Coup im Orient benützt werden. Niederlande^ Luxemburg, 17. Juli. Hier begegnet mau der Meinung, daß die Franzosen den ersten Stoß in der Richtung auf Mainz versuchen würden. Bezüglich des Artikels, in welchem das hiesige für Frankreich schwärmende Blatt „L'Aveuir" nachzuweiseu sucht, daß die Neutralität des GroßherzogthnmS nicht aufrecht erhalten werden würde, ist die allgemeine Entrüstung so groß, daß gestern Abend in den Gesellschaften förmlich darauf gedrungen wurde, daß die Staatsbehörde gegen den Artikel einschreite. Die luxemburger Kammer ist auf morgen eiuberufen. Sie wird, im Gegensatz znm „Avenir/ das feste Vertrauen anssprechen, daß die Großmächte die absolute Neutralität des Landes ! nicht fallen lassen, wenn dieselbe von Luxemburg selbst gewissenhaft beobachtet ! wird. Belgien. Aus Brüssel wird der „N. P. Z." geschrieben: „Als sicher kann ich Ihnen melden, daß man zu VariS an höchster Stelle in jüngster Zeit auffallend unsicher geworden ist; kurz heraus, ich weiß, daß Kaiser Napoleon ! III. sich an Rußland gewendet und um Vermittelung zwischen ihm und ! Preußen gebeten hat." Frankreich. Paris. Die Stimmung der französischen Grenzbevölkerung soll eine sehr gedrückte sein, ganz abweichend von dem freudigen Muthe, der über all in Deutschland herrscht. Alle Fabriken in Frankreich sind geschlossen, Tausende von Arbeitern beschäftigungslos. In den größeren französischen Fabrikstädten rotten die Arbeiter sich zusammen und verlangen Beschäftigung. London. London, 16. Jnli, Wer cs für möglich hält, daß di? britische Nation ruhig Gewehr bei Fuß stehen bleibe und unbetheiligt zusehen könnte, während nin „der Menschheit große Gegenstände" gernngen wird, nnd das alte in Englands Natioualgcschichte so mächtig wicderkliugende Kriegsgeschrei der Bölkersreihe t gegen den ursnrpirenden Bonapartismus ertönt — der muß wirklich au das mit verdächtigem Eifer iu der coutiuentalen und der amerik. Presse verbreitete Märchen von dem Verfalle der englischen Volks- und Staatskraft glanbeu, d. h. keinen Begriff haben von dem englischen National charakter, von seinen Leidenschaften und seiner Energie. England wird ncntral bleiben, so lauge es kaun; nnd wie lauge es kauu, das wird ganz von der Bedeutung abhängcn, die das herausgeförderte Preußen dem Kriege zu geben wagt. Wenn die preußischen Machthaber Muth und Einsicht ge nug besitze», um mit ihren Jnnkertraditionen zn appelliren, dann wird England nicht neutral bleiben, weil ihm die englische Nation nicht gestatten wird neutral zu bleiben; nnd für welche Seite cs Partei ergreifen wird und muß, das können Sie klar aus der Wendung ersehen, welche die hiesige öffentliche Meinung bereits allen ihren Journalen ausgenöthigt hat.