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Freitag, den 22. September 1939 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 221 Daladier über Frankreichs KrleMele Berlin, 22. Septbr. Der französische Ministerpräsident Daladier hielt am Donnerstagabend eure Rundfunkansprache, in der er sich nach 20 Tagen Krieg «n die Franzosen uno Fran zösinnen wandte. Er betonte, das; das französische Oberkommando besonders wertvoll sei, weil es todbringende Verluste zu vermei den suche. Er hege als früherer Kamerad Gefühle der Dankbar keit und der Zärtlichkeit für seine jungen Kameraden. Herr Daladier meinte, sie wüßten, warum sie kämpften nnd warum sie Krieg führten. Er warnte das französische Volk vor dem Abhören der deutschen Rundfunksendungen in französischer Sprache, in denen bekanntlich immer wieder die Frage gestellt würde, wofür das französische Volk kämpft. Das Ziel des Krieges, den die französische Regierung er klärt hat, sieht Herr Daladier in der Erreichung eines totalen Sieges, um einen Frieden auf solider Grundlage zu errichten und den deutschen An sruch auf Beherrschung der ganzen Welt zu ver nichten. Ministerpräsident Daladier äußerte sich leider nicht zu der Frage, ob der von ihm erstrebte solide Friede ein Friede der noch solideren Versklavung als der von Versailles sein soll. Ebensowenig sagte er über die Gründe zu der törichten Behauptung, daß Deutschland angeblich die ganze Welt beherrschen wolle. Französische Kammer «ater Zensur ! Schlägereien zwischen Abgeordneten. In den Wandelgängen der Pariser Kammer scheinen sehr merkwürdige Zustände zu herrschen. Die Zensur hat in den Blättern sämtliche diesbezüglichen Informationen gestrichen, und man sieht in allen Blättern nur die übliche Ueberschrift: „Aus den Wandelgängen der Kammer* und dann einen großen weißen Kasten. Lediglich die Ausführungen des „Populair e" scheinen dem Zensor enlgangeu zu sein. Sie werfen ein bezeichnen des Licht auf die Zustände, die im französischen Parlament herrschen. Der Einmarsch der Sowjettruppcn in Polen, so schreibt das Blatt, führte in parlamentarischen Kreisen zu nicht endenwollenden Auseinandersetzungen. Zahlreiche Abge ordnete forderten eine Verstärkung der französischen Propa ganda im Auslande und eine Zentralisierung der Propaganda liste. Am Dienstag sei das Unbehagen so groß gewesen, daß es schließlich zu Schlägereien zwischen den einzelnen Abgeordneten gekommen sei. Erst nach dem Eingreifen des Kammerpersonals fanden diese Zwischenfälle ein Ende. Die Temperatur, so schreibt das Blatt, steige immer weiter an. Es ist unter diesen Umständen nicht verwunderlich, wenn der „Jour" heute schreibt, man müsse einen fest verankerten Optimismus haben, um ohne zu schaudern die Wandelgänge der Kammer zu betreten. Grundsätze über Bord geworsen England und Frankreich wollen sich der Rechtsprechung des Haager Gerichtshofes entziehen. Nachdem die englische und die französische Regierung be reits im Frühjahr d. I. ihre Beteiligung an den wesentlichen Vorschriften der Genfer Generalakte von 1928 aufgekündigt haben, haben sie nunmehr auch dem Völterbundssekretariat ihren Rücktritt von der sogenannten Fakultativklausel des Statuts des Haager Gerichtshofes mitgeteilt. Im Namen des französischen Außenministeriums richtete Alexis Leger an den Generalsekretär des Völkerbundes unter dem 10. 9. 1939 die Mitteilung, daß die französische Regie rung sich nicht mehr an den Artikel 136 des Statuts des Ständigen Internationalen Gerichtshofes gebunden betrachte. Ein ähnliches längeres Schreiben richtete auch namens der britischen Regierung der Unterstaatssekretär Cadogan am 7. 9. 1939 an den Generalsekretär des Völkerbundes. Hierzu schreibt der „Deutsche Dienst": Im Artikel 14 der Völkerbundssatzung war die Errichtung eines Ständigen In ternationalen Gerichtshofes vorgesehen, der über alle ihm unterbreiteten internationalen Streitfragen entscheiden sollte. Zur Zuständigkeit dieses Gerichtshofes, dessen Sitz sich im Haag befindet, sollten insbesondere alle Fragen des Völker rechts sowie die Art und der Umfang der wegen Verletzung internationaler Verpflichtungen geschuldeten Entschädigungen gehören. In der Blütezeit des Völkerbundes haben fast alle Mit gliedstaaten sich wegen solcher Fragen der Jurisdiktion des Haager Gerichtshofes unterworfen, darunter auch England nnd Frankreich. Atan sollte meinen, daß angesichts der von England und Frankreich eingeleiteten Hun gerbl ockad e und der damit verbundenen Mißachtung der Rechte der Neutralen, der Ge richtshof ein fruchtbares Feld für seine Tätigkeit finden würde, um die englisch-französischen Uebergriffe zurückzuweisen nnd die Westmächte znr Achtung des internationalen Rechtes zu veranlassen. Aber in demselben Augenblick, in dem die Staaten, deren Politiker bisher bei jeder Gelegenheit die Ach- inng des Völkerrechts und die Heiligkeit der Verträge als Voraussetzung einer internationalen Zusammenarbeit predig, ren, befürchten müssen, als Rechtsbrecher festgestellt zu werden, versuchen sie, sich der Rechtsprechung des Gerichts hofes zu entziehen. Wie aus Genf gemeldet wird, haben die englische und französische Regierung dem Völkerbundssekretariat ihren Rück tritt von den Erklärungen mitgeteilt, durch die sie sich dem Ständigen Jinernationalen Gerichtshof unterworfen haben. Diese Nachricht stellt wieder einmal die ganze Hohlheit der Phrasen ins rechte Licht, mit denen die beiden Negierungen ihre Politik zu bemänteln versuchen. Solange sie im unge störten Besitz der Früchte waren, die ihnen das Versailler Diktat eingebracht hatte, solange der Gewaltfrieden herrschte und gesichert erschien, wurde von ihnen die Schiedsidee ge predigt, mit der angeblich alle Streitigkeiten uno Meinungs verschiedenheiten dieser Welt gelöst werden könnten. Als die Lage aber ernster wurde, schon im Februar d. I., sagten sie sich durch Vorbehalte zur Genfer Generalakte von 1928 für alle praktisch wichtigen Zwecke von der allgemeinen Schieds gerichtsbarkeit l o s. Und jetzt, in dem Moment, wo der Schiedsgedanke wirklich einmal seine Feuerprobe bestehen müßte, wird skrupellos er klärt, die Unterwerfung unter die Schiedsgerichtsbarkeit gelte für sie ab sofort nicht mehr, obgleich die Bindung daran nach dem Statut nur mit einer bestimmten Kündigungsfrist aufgehoben werden kann. Und um das Maß vollzumachen, berufen sie sich zur Begründung dabei noch auf „veränderte Umstände", eine Begründung, die sie jahre-, ja jahrzehnte lang aufs bitterste bekämpften, solange sich andere — ihre Gegner — darauf beriefen. Fühlungnahme mit den Sowjettruppeu Mit den aus die sestgelegten Demarkationslinien vorrücken- den sowjetrussischen Truppen wurde an mehreren Stellen die Fühlung ausgenommen. M rumnW MHerMeil »Wei Der rumänische Ministerpräsident und Innenminister Calinescu ist am Donerstaq um 14 Uhr auf einer Fahrt im Kraftwagen zu feiner Wohnung hinterrücks erschossen worden. Englands Schlag gegen die rumönilche NeuttalM Zu dem sensationellen Mord an dem rumänischen Mini sterpräsidenten werden aus wohlinformierten Kreisen folgende Einzelheiten bekannt: Seit Beginn des Zusammenbruches der polnischen Armee ist Rumänien der Mittelpunkt für die Arbeit des südossiuro- pnischen englischen Secret Service. Seit einigen Wochen hat sich eine Zentrale dieses Secret Service, die von einem der fähigsten Beamten geleitet wird, in Czernowik nie dergelassen. Die Aufgabe dieses berüchtigten englischen Dien stes war neben der allgemeinen Propaganda. Rumänien für die Westmächte zu gewinnen, die Durchführung des Planes, die nach Rumänien strömenden Teile der polnischen Armee nach England zu bringen, um ihnen die Möglichkeit zum wei teren Kampf gegen Deutschland zu geben. Der nach Rumänien geflohene polnische Marschall Rpdz- Smiglv und die ebenfalls dorthin geflüchteten Mitglieder der polnischen Regierung sollten auf dem schnellsten Weg nach England gebracht werden, um dort eine polnische Scheinregie rung zu bilden. Die stritte und entschlossene Neutralitätspolitik Calinescus vereitelte diesen Plan des englischen Secret Service. Wir es dem Völkerrecht entsprach, wurden der Marschall Rvdz Smiglq und die polnische Negierung sowie die übergetretencn polni schen Militärs an verschiedenen Orten in Rumänien inter niert. Der polnische Außenminister Beck, der sich dieser In ternierung widersetzte, hatte in diesem Zusammenhang noch vor wenigen Tagen eine ernste Auseinandersetzung mit dem ermordeten rumänischen Ministerpräsidenten. Wie wir hören, hat es sich hierbei um die Weiterfahrt des Herrn Beck ohne Internierung nach London und ferner um die Verschiffung des restlichen polnischen Goldes nach Eng land gehandelt. Bekanntlich ist es den Agenten des Secret Ser vice gelungen, die erste Sendung des dem polnischen Volk ge hörenden polnischen Goldes durch Rumänien über Konstanza auf ein Schiff nach England zu verfrachten. In den letzten Tagen haben nun die cntglischen Agenten versucht, durch Drohungen die rumänische Regierung, vor al lem aber Calinescu, von der entschlossenen Handhabung der strikten Neutralität abzubringen. In den letzten Tagen ist der rumänische Ministerpräsident, wie uns von einer ihm nahe stehenden Persönlichkeit mitgeteilt wird, besonders hartnäckigen Drohungen ausgesetzt gewesen. Als er diese energisch zurückwies, tat England das. was es in seiner Geschichte in solchen Fällen bisher immer getan bat, nämlich es schritt zum Mord. Calinescu wurde auf der Straße in der Nähe seiner Wohnung von gedungenen Mör dern erschossen. Wie immer, wurde auch dieses Manöver raf finiert anaelegt. indem angeblich ehemalige Mitglieder der Eisernen Garde gedungen wurden, um damit für die Tat ein „nationales Alibi" zu schaffen und Verwirrung in der Oef- sentlichkeit zu schaffen. Zur Ermordung Calinescus schreibt der „Deutsche Dienst": Wie ans Bukarest gemeldet wird, ist der rumänische Ministerpräsident Armand Calinescu am Donnerstag um 14 Uhr ermordet worden. Es ist offensichtlich, daß auch hier England seine Hand im Spiele hat. Mini sterpräsident Calinescu ist den Engländern ein Dorn im Ange gewesen, seit er die von anderer Seite geWollte^Ein- reihung Nnmäuiens in die „Friedensfront" der Wen- mächte ablehnw. Auf seine persönliche Initiative ist jener Kurs striktester Neutralität zurückzuführen. den Rumänien irr den letzten Wochen eingehakten hat und der auch in der rumänischen Presse zum Nusrnck kam. Wenn man hin- zufüat, daß Calinescu einer der Hanptträger der deutsch- rumänischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit gewesen ist und bis znletztvielEntgegenkommen aufdiesemGebietbekun- dete, so rundet sich das Bild dieses Mannes als einer England im Wege stehenden Persönlichkeit klar ab. Nachdem die vom Londoner Gesandten Tilea gegen Deutschland entfachte Hetze in Zusammenhang mit dem angeblichen deutschen Wirtschaftsultimatum zusammenge brochen war. mußte England auf neue Mittel und Wege sinnen, um seine brüchige „Friedensfront" auf dem Bal kan und im nahen Osten entsprechend zu untermauern. Da bei ist nun — wie im Falle „Athenia", wo Churchill einen englischen Dampfer torpedieren ließ, um den Verdacht auf Deutschland zu lenken, kein Mittel zu schlecht gewesen. Noch in den letzten Tagen meldeten.englische Journalisten aus Czernowitz, das seit langem als eine Zentrale englischer Agenten bekannt ist, daß man im dortigen Teutschen Haus vierzig Volksdeutsche als Spione verhaftet habe, weil sie angeblich mittels eines Geheimsenders landesverräterische Mcldunaen nach Berlin abgegeben hätten. Dies war of fenbar der erste Auftakt zu dem noch schlimmeren Verbre chen der Anstiftung zur Ermorduna Calinescus, so daß auch diese Bluttat — aanz gleich, von welcher Seite sie auch tatsächlich durchgeführt worden sei — Englands Werk ist. Deutschland beklagt den Tod dieses Staatsmannes^ der sich gerade in der letzten Zeit in erfolgreicher Weise uni die Verbesserung der deutsch-rumänischen Beziehun- aen und die Aufrechterhaltuna einer nach allen Seiten kor rekten Neutralität Rumäniens bemüht hat. Argelanu Rumäniens neuer Ministerpräsident Wie amtlich bekanntgegeben wird, ist zum neuen Mini sterpräsidenten General Ärgesanu ernannt worden. Argesanu war früher Befehlshaber des Bukarester 2. Armeekorps und in der Regierung des Patriarchen Miron vom März 1938 bis Februar 1939 Kriegsminister. Zum neuen Innenminister wurde der bisherige Unterstaatssekretär dieses Ministeriums, General Marinescu ernannt, zum Kriegsminister hingegen Ge- neral Jlcus. Die neue Regierung ist Donnerstag abend um 10.30 Uhr zu ihrem ersten Ministerrat zusammengetreten. , Rumänien setzt die bisherige Politik strengster Neutralität fort. Mmisterrat unter Vorsitz Argesanus Bukarest, 22. Septbr. Donnerstag spät abends hielt die Regierung unter Vorsitz des neuen Ministerpräsidenten, General Argesanu, einen Ministerrat ab, der einen Aufruf an das Land erließ. In diesem Aufruf wird die Persönlichkeit des er mordeten Ministerpräsidenten Calinescu gewürdigt. Weiter hebt ver Aufruf hervor, daß die Regierung die bisherige Politik der strengen Neutralität Rumäniens unverändert fortsetzen wird. Elf Hinrichtungen in Bukarest Leichen bleiben am Tatort 24 Stunden liegen Die Hinrichtuna der Mörder des Ministerpräsidenten Ea- linescu ist an der Mordstelle selbst erfolgt. Insgesamt sind elf Mann erschossen worden, davon am Nachmittag zwei und später neun. Die Leichen sollen zur Abschreckung 24 Stunden am Tat ort liegen bleiben. Der Führer m Gotenhafen Zusammentreffen mit Gencralseldmarschall Göring. OdI8 Danzig, 21. September. Der Führer besuchte heute vormittag die Truppen im Kampfgebiet rund um Danzig. Er besichtigte zunächst die von den Polen vertragswidrig schwer befestigte und von unseren Truppen nach heftigem Kampf genommene Westerplatte, die Sei Neusahrwasser die Einfahrt zum Danziger Hafen be herrscht. Aus seiner Fahrt zum Danziger Krantor und durch den Danziger Hafen bereiteten die in dem nun.wieder friedlicher Arbeit zurückgegebenen Danziger Hafengebiet schaffenden Volksgenossen dem Führer begeisterte Huldigungen. Auch auf den Docks und Werften des Hafens drängten sich Zehntausende, um dem Führer nochmals jubelnd ihren Dank abzustattcn. Nach einer eingehenden Besichtigung des Kampfgebietes auf der Westerplatte schritt der Führer die Front der an Bord in Paradeausstellung angetretenen Besatzung der „Schleswig- Holstein" ab, die am Kai der Westerplatte festgcmacht hatte. Von hier aus begab sich der Führer nach Goten Hafen, dem bisherigen Gdingen. Auf der Marschall-Pilsudski-Straßc halten Formationen aller an den Kämpfen »m Gotenhascn beteiligten deutschen Truppen Ausstellung genommen. Unter den Offizieren und Mannschaften befand sich bereits eine ganze Anzahl Träger des Eisernen Kreuzes. Der Führer schritt die lange Frönt der Formationen ab und 'zog zahlreiche Träger des Eisernen Kreuzes ins Gespräch. Anschließend besichtigte der Führer die Hajenanlagen von Gotenhafen sowie das Kampfgebiet auf den Höhen von Oxhöft, wo vor wenigen Tagen der letzte hartnäckige Widerstand der Nordgruppe der polnischen Korridorarmee gebrochen wurde. In Gotenhasen und Oxhöft traf der Führer mit General- ieldmarschall Göring zusammen, der sich ebenfalls aus einer Besichtigungsreise im besreiten Küstengebiet befand. Eeneralkldmarschall Göring in Danzig Gencralseldmarschall Göring traf am Donnerstagvor- mittag in Danzig ein und begab sich unmittelbar nach der Ankunft zur Besichtigung einer Jagdgruppe zum Danziger Hafen. Auf der Weiterfahrt besichtigte der Generalfeldniar» schall in Begleitung von Gauleiter Forster eingehend die Hafenanlagen von Gotenhofen (früher Gdingen). An- schließend ließ sich der Feldmarschall auf dem Gesichtsfelde von Oxhöft über den Verlauf der Kampfhandlungen Bericht erstatten. Bei dieser Gelegenheit meldete sich Generalfeldniar» schall Göring beim Führer, der zu gleicher Zeit dort ver weilte. Den Nachmittag verbrachte der Generalfeldmarschall im Hauptquartier des Führers. Ein Vorstoß Lapans Die Westmächte sollen ihre Truppen aus Ostasien zurückziehe''. Der japanische Botschafter in Washington, Hör- teilte der amerikanische» Presse mit, Japan habe E-- und Frankreich freundschaftlich zu verstehen gegeben, " . oie krieg führenden Nationen ihre Streitkräfte aus China zürückziehen müssen. Japan hoffe, daß bei den zur Zeit in Gang befind lichen diplomatischen Besprechungen mit England und Frank reich eine Lösung dieser Frage erzielt werde. Die japanische Presse wendet sich weiter in scharfen Worten gegen die „unfreundliche Haltung Ameri kas" und gibt so einen erhöhten Eindruck von den gespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Die dem Autzenamt nahestehende „Tokio Asahi Schim- bun" betont nochmals, daß oie amerikanischen Interessen in China durchaus gesichert seien und daß Amerika am besten täte, den Aufbau in Ostasien nicht zu stören. Wenn da gegen Amerika trotz der japanischen Versicherungen, daß die amerikanischen Interessen in China gewahrt würden, nunmehr zu Tschiangkaischek übergehe, so werde Amerika nur den gegen wärtigen Konflikt auf den Fernen Osten ausdebnen. Polen auch in Rumänien noch lrech Polnische Soldaten, die aus dem Wege zur Internierung in Tschernowitz weilten, haben sich dort benommen, als oo überhaupt nichts geschehen wäre: anmaßend und frech. So er klärte ein Fliegerofsizier vor dem Deutschen Haus: „Aus die ses Haus würde ich zu allererst eine Bombe werfen!" Andere Offiziere sagten, daß sie trotz allem schon in wenigen Mona ten in Berlin einziehen würden. In einem Tschernowitzer Restaurant saßen drei polnische Offiziere zusammen, denen die deutsche Wirtin aus Mitleid kostenlos ein Nachtmahl verab reichte. Als um 23 Uhr die deutschen Meldungen aus dem in der Gastwirtschaft stehenden Rundfunkapparat ertönten, sprang einer der Offiziere, ein Hauptmann, aus den Apparat los und ritz den Stecker heraus. Als ein im Lokal anwesender Rumäne den Apparat wieder in Tätigkeit setzen wollte, sprang der pol nische Hauptmann aus ihn los und begann ihn zu würgen. Durch das Dazwischentreten eines zufällig vorbeikommenden Polizeibeamten wurde der Rumäne den Händen des Polen entrissen. Der Polizeibeamte ries dem Polen zu: „Vergessen Sie nicht, datz Sie nicht mehr in Polen sind." Darauf er widerte der Pole: „Ihr Rumänen werdet auch noch einmal in unsere Hände kommen!" Die Größe einer Idee beweist sich durch die Opfer, die der einzelne für sie zu bringen bereit ist! Der Führer.