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Pulsnitzer Anzeiger Nr. 221 91. Jahrgang Freitag, den 22. September 1939 Wozu noch Krieg? keinerlei Verpflegun schossen würden. Der Pulsritzer Anzeiger ist kos zur TerösteniMunp ter omilichen Bekannimachungen des Landrates zu Kamenz, zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie oes amtes zu Kamenz —-— haben und daß sie von den Begleitmannscha^ der Drohung eingeschüchtert wurden, daß sie am "Ziel des Transportes ihr eigenes Grab schaufeln müßten und dann er- „Ein Volk von 80 Millionen mit offener Tür nach Norden, Osten und Süden ist unbesiegbar" Polnische; MermtMtMiim Erschütternde Augenzeugcnberichte. Ueber die bestialische Ermordung des Volksdeut schen Gutsbesitzers Dr. K i rch h o f s in Ciolkowo <Kr. Gostynl Wird von einem Augenzeugen folgendes berichtet: Dr. Kirchhoff. Weltkriegsinvalidr. trug eine Pro Jenseits von Recht und Moral Wie Polen die Angehörigen des Thorner Generalkonsulats behandelte. Das völkerrechtswidrige Verhalten Polens gegenüber den amtlichen Vertretern des Deutschen Reiches kam besonders kraß bei der Abtransportierung der Angehörigen des General konsulats Thorr- zum Ausdruck. Ein Polizeikommissar im Rang eines Majors mit fünf bewaffneten Polizeibeaniten zwang am 1. September sämtliche im Generalkonsulat befind liche» Reichsdeutschen und Volksdeutschen, Vas Gebäude nicht mehr zu verlassen, die Amtsschilder abzunehmen, die Antennen niederzulegen und die Radioapparate zu verpacken. Der Gar ten des Generalkonsulats wurde polizeilich besetzt und der Wachhund des Generalkonsulats von einem polnischen Polizei beamten, der zur gewaltsamen Oessnung des Gartentors den Zaun überklettert hatte, erschossen Dieses unglaubliche Verhalten der polnischen PoUzel gegenüber den völkerrechtlich geschützten Vertretern des Deut schen Reiches zeigt, wie viele andere Belege, daß Polen weder Recht noch Moral gelten läßt, wo es die Gewalt hatte. Churchill Kifftet sich mit Lügen Anerkennung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine für die Versenkung der „Courageous". Winston Churchill, der Erste Lord der Admiralität, be hauptete erneut, daß das deutsche U-Boot, das die „Coura- geous" torpedierte, von einem der Begleitschiffe dieses Flug zeugträgers „versenkt" worden sei. Demgegenüber steht fest, daß das U-Boot mehrere Stun den nach seinem Angriff auf die „Courageous" selbst seinen Sieg meldete. Im übrigen hat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine inzwischen Kommandant und Besatzung des U-Boots seine Anerkennung ausgesprochen. Bemerkenswert ist weiter, daß Winston Churchill, der Marincminister, als Fachmann meinte, er könne sich nicht erklären, wie es dem deutschen U-Boot möglich gewesen sei, trotz des vollen Geleites von Zerstörern so nahe an den Flugzeugträger hcranzulom- men. Damit hat auch Herr Churchill Kommandant und Be satzung des deutschen U-Boots unaufgefordert seine Anerken nung ausgesprochen. Belgiens Leiden unter der englischen Seeräuberei Der belgische Kabinetisrat billigte am Donnerstag meh rere Verordnungen, die sich in der Hauptsache aus die Rege lung des belgischen Wirtschaftslebens während der Kricgszeit beziehen. U. a. sieht eine Verordnung die Rationierung von Erdöl und Erdölerzeugnissen vor. Ferner wird die Regierung ermächtigt, den Bestano der in Belgien vorhandenen Waren, aufzunehmen, um ihre Verwendung in Belgien zu regeln. bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vom». 10 Uhr aufzugebrn. — Verlag: Mohr öl Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. GrbrLt» Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulS«^ Verantwortlich für den Hetmatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D.A. VW.: 1-^ Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur MR Die norwegische Zeitung „Nationen" fchretvt: Lie Wetter führung des Krieges sei sinn- und zwecklos, denn Polen wird in der Gestalt von Versailles nie mehr auferstehen. Dafür wird nicht nur Deutschland, sondern auch Rußland sorgen. Oie Forderung -er Oslo-Gtaaten Anerkennung des normalen Handelsverkehrs. Zu der Verlautbarung über die Kopenhagener Konferenz Wird von unterrichteter Seite u. a. noch erklärt: Die Zusam menkunft der Staatsminister und Außenminister Skandina viens und Finnlands gestaltete sich zu einer KundgebunZ des Willens des Nordens, eine strenge und nach allen Setten hin gleichmäßige Neutralitätspolitik zu führen. Zu gleich erwies sich die Konferenz als eine einige und starke Bekundung der Auffassung, daß die nordischen Länder die Anerkennung des Rechtes erwarten, ihr normales Leben, soweit das überhaupt in einer Kriegszeit möglich ist, fortzusetzen. Das bedeutet, so wird weiter erklärt, in erster Linie, der Norden beanspruche, seinen normalen Handelsverkehr mit anderen Ländern, auch mit den Kriegführenden, aufrechtzuer halten, was glücklicherweise bisher von keiner Seite bestritten worden ist. Indessen muß selbst im besten Fall mit Schwie rigkeiten, dem Ausbleiben unentbehrlicher Waren oder zu mindest der Verzögerung bestellter Lieserungen gerechnet wer- oen. Hier nun können die nordischen Länder, ebenso wie das in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 geschah, durch eine» Warenaustausch in großem Ausmaß praktisch einander helfen. Diese Feststellung, die von den Regierungschefs der nor dischen Länder im gleichen Sinne gemacht worden ist, ist das dritte Ergebnis der Kopenhagener Beratungen. Andererseits ist der Norden keine wirtschaftliche Einheit. Norwegen, Schwe den und Finnland können nicht dänische Ueberschußproduktion von landwirtschaftlichen Waren abnehmen, ebensowenig wie die Holzproduktion Schwedens und Finnlands in den anderen nordischen Ländern abgesetzt werden kann. So zeigt sich klar die Notwendigkeit, daß der Nor den zur Aufrechterhaltung seines Wirtschaftslebens auch wäh rend des Krieges mit der Welt Handel treiben muß, nicht um am Kriege zu verdienen, sondern um überhaupt leben zu können. In diesem Zusammenhang erwartet man nach der „Nationaltidende" die Bildung einer Art Nordischen Wirtschastsrates, der die beste und schnellste Aus nutzung des vorbereiteten internationalen Warenaustausch programms sichern soll. „Europakrieg geht LtGA. nichts an " Henrp Ford gegen jede Aenderung deS NeutralitätSgesetzcs. Der bekannte amerikanische Industrielle Henry Ford er klärte in einer Presseunlerredung, daß er gegen jede Aenderung des bestehenden amerikanischen Neutralitätsgesetzes sei, das von Männern abgefaßl worden sei, die wüßten, was Krieg bedeutet. Der europäische Krieg gehe Amerika nichts an. Der einzige Zweck der beabsichtigten Aenderung des Neutralitätsgesetzes sei, es den Munitionsfabrikanten zu ^möglichen, aus dem durch den Krieg verursachten Menschen- lend finanzielle Vorteile zu ziehen. Die einzigen Leute, die Krieg wünschten, seien jene, die daraus profitieren wollten. Gerade die unveränderte Beibehaltung des Neutralitätsgesetzes werde ein Mittel sein, den europäischen Krieg schnell zu be enden. Henry Ford, der nach dem Ausbruch des Weltkrieges von 1914 mehrfach versucht hatte, die Ausbreitung auf die Ver einigten Staaten zu verhüten, erklärte weiter, seine Bemühun gen in der jetzigen Lage würden sich wenigstens vorläufig auf einen Appell an die Vernunft beschränken und er sei überzeugt, daß der gesunde Menschenverstand siegen werde. Diete Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrügt bet Abholung wöchentlich 50 Rps., bei Lieferung frei HauS VS Rpi. Postbezug monatlich 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieserung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungrauSgabe für Abholer täglich S—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Sluzeigen in bestimmten Nummern und an Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Durch die Danziger Rede des Führers ist die Begrenzung unserer ^legsziele klar vor aller Welt herausgestellt worden Wtr dachten und denken niemals daran, was Herr Chamberlain dem „Hitlerismus" immer wieder unterschiebt dw deutschen Grenzen „bis zum Ural" nach Osten vorzu- schieben. Unser Kriegsziel ist mit der Ausräumung des pol- nuchen Unruheherdes erreicht, und im Einvernehmen zwischen Deutschland und der Sowjetunion wird der Friede im ost europäischen Raum für immer gesichert werden. Das Polen von Versailles ist ausgelöscht. Damit ist aber den Westmächten jeder Vorwand für einen kriegerischen Konflikt mit Deutsch land genommen. Wir haben, wie der Führer unmißverständlich erklärte, weder gegen England noch aegrn Frankreich ein Kriegsziel. Wozu also noch Krieg? So fragt man sich mit Recht in der ganzen Welt. Die Wetterführung des Krieges ist sinn- und zwecklos. Diese Auffassung wird heute von allen Ländern ver treten mit Ausnahme von England und der in seinem Schlepptau befindlichen französischen Regierung. So schreibt die spanische Zeitung „Jnsorma- ciones", daß Spanien von der Führerrede mit hoffnungs- frohem Herzen Kenntnis genommen habe, denn noch immer sei Deutschland bereit, Frieden zu schließen und Europa auf einer gerechten Grundlage neu zu ordnen. Dieser Wunsch sei «ine Forderung des gesunden Menschenverstandes. Der Berliner Berichterstatter der gleichen Zeitung schreibt, vor der Geschichte werde Deutschland immer als friedliche Nation erscheinen, die nur dann Krieg führe, wenn er ihr aufgezwungen werde. Der Berichterstatter fragt dann die maß gebenden Männer in Frankreich und England, ob sie wirklich die Verantwortung auf sich nehmen wollten, das Leben von Millionen zu opfern, die nutzlos gegen den Westwall anrennen Würden. Leichter müßten sich Menschen finden, die die Ver antwortung für Friedensverhandlungen mit Adolf Hitler tragen wollen, der nach seinem glorreichen Siege so maßvoll und ausgeschlossen sei. Der Korrespondent der Zeitung „Madrid" faßt seine Be trachtungen über die Kriegslage in folgender Feststellung zu sammen: An einen Zusammenbruch Deutschlands zu glauben, ist leerer Wahn. Ein Volk von 80 Millionen mit offener Tür nach Norden, Süden und Osten ist un besiegbar. ^Krieg im Westen ein tragischer Unsinn" Auch die italienische Preße setzt sich angesichts der erfolgreichen Beendigung des polnischen Feldzuges durch die deutschen Truppen in verstärktem Maße für den Frieden ein. „Das Ende des Konflikts in Polen und die klare Rede Adolf Hitlers stellen Regierungen und Völker vor neue Verant wortungen", so betont „Popolo di Roma". Deutschland habe, wie Hitler in seiner Rede, die einen entscheidenden Beitrag für die Befriedung Europas bilde, betont habe, begrenzte. Ziele gehabt und habe sie mit einer raschen Kriegsaktion erreicht und sei bereit, zur friedlichen Arbeit zurückzukehren. Alle erhofften, in diesen sür die Weltgeschichte entscheidenden Stunden, daß die Klugheit die Regierenden erleuchte und sie den rechten Weg finden lasse, um nach Niederlegung der Waffen die Arbeit zum Wiederaufbau aufzunehmen. Der „Messaggero" unterstreicht, nach dem Abschluß des polnischen Konflikts existiere ein wirkliches Kriegsziel nicht mehr vielmehr würden die Heere der Demokratien nicht wissen, weshalb sie kämpfen. Ermutigung zum Frieden komme aus Danzig, Adolf Hitler habe allen den Weg klar aufgezeigt. Den K r i e g i m W c st c n wegen Polen sortsetzen zu wollen, wäre ein t r a g i s che r U n s i n n, eine der tragischsten Wtdcr- sinnigleiten der Geschichte. ,Oie Verantwortung liegt bei England" Die größte norwegische Tageszeitung „Aften posten" schreibt, Adolf Hitler habe deutt.ch ausgesprochen, daß er keinen Weltkrieg wünsche und im Westen kerne Forde rungen stelle Daß Deutschland einen Weltkrieg nicht wolle so unler^ Blatt dürfe man aber nicht als Furcht ausleaen Die Frage Weltkrieg oder Friede hänge nicht mehr den Krieg so werde dieser von Deutschland hart Mo erbittert ackübrt werden Versuchten die Westmachte, ihn IN die Lange zu Mhen, so könne Deutschland auch eine schnelle Entscheidung durchdrücken. — thesc an Stelle des im Kriege zerschmetterten rechten Beines. Die vertierten Mörder haben Dr. Kirchhoff mit einer Axt nicht nur diese Prothese, sondern bei lebendigem Leibe auch noch vas gesunde linke Bein abgehackt. Sie haben ihn dann rnimannt, beide Ohren abgeschnitten und die Nase auf- gerissen. Nach dieser Tat haben die Verbrecher den so ent setzlich Verstümmelten sich selbst überlassen. Dr. Kirchhoff hat sich mit seinen furchtbarcu Wunden noch eine Zeit lang quälen müssen, bis ihn der Tod erlöste. Der Pole Franz Kuszewski aus Posen, der als ehe- maliger deutscher Kriminalbeamter und während des Welt krieges Feldpolizeiwachimeister trotz seiner polnischen Abstam mung den Polen verdächtig war und mit über 280 Deutsche» von Posen am 1. September verschleppt wurde, dann aber unweit Sompotno bei einem deutschen Fliegerangriff entkom men konnte, gibt als Augenzeuge an. daß alle Verschleppten in unmenschlichster Weise auf dem Fußmarsch von Posen Über Glowno. Scywersenz, Kostrzyn von den Polen geschlagen und vielfach schwer verletzt wurden. Kuszewski bestätigt, daß die Verschleppten während des mehrtägigen Abtransports g, außer weniy Wasser, erhalten egleitmannschafien fortgesetzt mit