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Pulsnitzer Anzeiger : 10.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193908103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19390810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19390810
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-10
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 10.08.1939
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Donnerstag, den 10. August 1939 Bulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 1c4 Seite 2 Erfüllung einer langen gemeinsamen tNeslyiane. - Europa befindet sich heute in einer sehr schweren Krise, Lie nicht eher beendet sein wird, als bis die Lebensintcressen auch der armen Völker geregelt sind. Es ist ein Unsinn, von Frieden zu sprechen, so lange diese Krise anhält. Sie zu lösen, heitzt nicht, den Frieden stören, sondern den Frieden schaffen. Diese Krise kann nur durch einschneidende Maßnahmen über wunden werden. Frankreich hat die liberale Revolution angesangen, hat ihre Ideen ausgebildet und durchgeführi und gab damit für das damalige Europa ein Beispiel. Es gewann durch seine Revolution einen Vorsprung vor anderen Völkern. Andere Staaten setzen sich gegen den Durchbruch der Revolution zur Wehr. Aber umsonst. So erlebte das Ende des 18. Jahrhun derts die liberale Revolution. Heute erleben wir die Bolksrevolution. Die liberale Revolution hat einen Stand befreit. Die Revo lution des zwanzigsten Jahrhunderts hat sie Aufgabe, Völ ker zu befreien. Wir kämpfen nicht den Kampf der Klaffen, sondern den Gleichberechtigungskampf der Völker. Das Ergebnis der Revolution der Gegenwart wird nicht ein faschistisches Italien und ein nationalsozialistisches Deutsch land, sondern ein neues Europa sein. Es bedarf kaum einer besonderen Voraussicht, um einzusehen, daß Deutschland und Italien dazu bestimmt sind, das geistige Gesicht des künf tigen Europas zu prägen. (Stärkster Beifall.) Wir sehen deshalb mit souveräner Verachtung aus die frechen Neberheblichkeiten der Demokratien herab. Wir stehen gefestigt in unserer Weltanschauung und in dem Glauben an unsere Mission. Belehrungen und gönnerhaste Ermahnungen Haden wir nicht nötig. Wir wären im Gegenteil bereit und in der Lage, Europa Lehren zu erteilen, wenn schon Lehren gegeben werden sollen. Nationalsozialisten und Faschisten wirken als die Träger der neuen Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts. In der Ar beit an ihren geistigen Grundlagen treffen wir uns. Wenn demnach die Achse noch nicht existierte, dann müßte sic erfunden werden." Polnische Kirchenvergewaliigung Deutsche Pfarrer ausgewiesen. Wie vor kurzem berichtet, hatte der polnische Woiwode in Kattowitz über den zuständigen Starosten den Senior und Leiter der evangelischen Kirche im Olsagebiet, Pastor Zahrad- nik in Oderberg, im Zuge der Polonisierung der gesamten evangelischen Kirche in der Woiwodschaft seines Amtes ent hoben Pastor Zahradnik. der deutscher Staatsbürger ist, erhielt setzt den Ausweisungsbefehl, der ihn zwingt, innerhalb von 24 Stunden das polnische Staatsgebiet zu verlaffen. Sein Vertreter, der Volksdeutsche Pastor Wilhelm Thomas ans Oderberg, Hai innerhalb derselben Frist die polnische Grenzzone zu verlassen. Außerdem ist gegen ihn ein Strafver fahren eingeleitet worden, weil er für den amtsenthobenen Pastor Zahradnik gottesdienstliche Handlungen vorgenommen hatte und in den Predigten „versteckte Angrisfe" auf die pol nischen Behörden unternommen haben soll. Der neuernannle Leiter der evangelischen Kirche im Olsa- gebiel, der polnische Pastor Fierla, erlebte bei seinem Amts antritt eine empfindliche Niederlage. Als er in Teschen das erstemal predigen wollte, verließ der größte Teil der Kirchen besucher unter dem Gesang deutscher Lieder das Gotteshaus als Protest gegen die Vergewaltigung der evangelischen Kirch« durch die Polen. Katastrophale Folgen der Harigeidhamsterei Der seil langem anhaltende Mangel an Hartgeld in Pole» wirkt sich besonders in den dichtbesiedelten Bezirken, wie Ost- vberschlesien, katastrophal aus. Die erst kürzlich erfolgte Neu auflage von zunächst 5g und weiteren 100 Millionen Zlotr Hartgeld in Polen scheint restlos in den Hamslersäcken der vor dem Kriegsgeschrei der polnischen Presse verängstigten Be völkerung verschwunden zu sein. Das Wechseln von Papiergelc ist fast zur Unmöglichkeit geworden. Diese Tatsache hemno natürlich den Wirtschaftsverkehr in unvorstellbarem Ausmaß Die Geschäftsleute missen sich nicht mehr anders zu helfen, als eigenes Notgeld auszugeben, um überhaupt noch den tägliche» Bedars der Bevölkerung zu befriedigen. Selbst die öffentliche» Verkehrsinstitute, wie die Post und die Eisenbahn, können der Wünschen des Publikums nur noch nachkommen, wenn Klein geld in Zahlung gegeben wird. Bei Inzahlunggeben vor Papiergeld wird Vie Ausgabe von Fahrkarten, Brief- und Persicherungsmarken wi-e auch die Einleitung von Telephon- gcsprächen in den meisten Fällen von Eisenbahn und Post verweigert. Danzig — Germany! Selbst King-Hall mutz es zugeben. Der „Danziger Vorposten" veröffentlicht das Faksimile eines Briefumschlages des berüchtigten englischen „Propa gandagenies" King-Hall, der sich ausgerechnet den Führer der Danziger Hitler-Jugend ausgesucht hat, um ihn mit seinem Brief zu beehren. Das Interessante an diesem Schreiben des „ollen englischen Seemanns" dürfte die Tatsache sein, datz auch er endlich einmal einen Lichtblick gehabt hat. Aus seinem Briefumschlag steht als Bestimmungsort „Danzig — Germany". Ist sich King Hall bewußt geworden, datz seine Briefe doch nichts ändern können? Wir aber nehmen zur Kenntnis: Für Eng land ist es klar: Danzig gehört zu Deutschland. Danzig i» Germany! Frist bis zum 30. 9. verlängert Anrechnung von Stcuergutscheinen alter Art bei de Zahlung von Reichssteucrn. Der Reichsminister der Finanzen teilt mit: Die Frist zur Anrechnung von Steuergutscheinen, die auf Grund der Ver ordnung des Reichspräsidenten vom 4. September 1932 aus- gegeben sind, ist am 31. März 1939 abgelaufen. Viele Steuer pflichtige haben den Ablauf der Frist nicht beachtet. Die Finanzkassen und die Zollkasien sind zur Vermeidung der dar aus entstehenden Härten deshalb ermächtigt worden, Steuer- gmscheine in besonders gelagerten Fällen noch bis zum 30. Sep tember 1939 bei der Einzahlung von Reichssteuern (mit Aus- uabme der Einkommensteuer und der Körperschaftssteuer) an rechnen zu lassen. Es wird schon jetzt daraus aufmerksam gemacht, datz diese Ermächtigung mit dem Ablauf des 30. September 1939 endet Eine Anrechnung von Steuergutscheinen ist nach diesem Zeit punkt ausgeschlossen. Zusammenstob zweier Wterzuge Am 9. August gegen 22.30 Uhr fuhr aus der Strecke von Riesa nach Chemnitz zwischen Seerhausen und Stauchitz ein in Richtung Chemnitz sahrender Güterzug auf einen an deren im Anfähren begriffenen Güterzug aus. Dabei wurden von dem vorderen Zug zehn Wagen zer trümmert. Beide Hauptgleise waren mehrere Stunden ge sperrt. Der Personenverkehr wurde durch Einsatz von Kraft wagen ansrcchterhalten. Personen wurden nicht verletzt. Air lassen im Sen Müen nicht Müerenr Generalfeldmarschall Göring über das Ergebnis seiner Inspektionsreise. Generalfeldmarfchall Göring hat nach der Rückkehr von seiner Wtägigen Besichtigungsreise durch Deutschland, die für Deutschlands politische und wirtschaftliche Stellung angesichts der durch die Einkreisungspolitik der Westmächte verursachten ernsten Lage von größter Bedeutung war, dem Sonderbericht erstatter eines Berliner Verlages, Dr. Krieg!, eine Unter redung gewährt. Der Generalfeldmarschall gah seiner tiefen Befriedigung über das Gesehene Ausdruck. Mehr als 18 Tage war Generalfeldmarfchall Göring an Bord seiner Jacht. Die Reise ging über die Elbe, Weser, den Rhein und die Verbindungskanäle, weiter über den Mittel landkanal, den Dortmund-Ems-Kaual, den Weser-Dattel- Kanal sowie den Küstenkanal und erstreckte sich auf eine Ent fernung von mehr als 4000 Kilometer. So wurde diese Reise zu einer Generalinspektion der Menschen, der Ma- chinen, der Rohstoffe, aller Versuche und Planungen im Vier- ahresplan, aller Probleme politischer, wirtschaftlicher und eelischer Art. Ein paar Erholungstage in Wennigstedt bei Westerland, wo Frau Göring weilt, schlossen die Reise ab. Generalfeldmarfchall Göring suchte auf seiner Reise Ant wort auf die Frage, wieweit Deutschlands unermüdliche Arbeit für den totalen Frieden vorwärtsgekommen ist, wieweil wir aber gleichzeitig die totale Verteidigung des nationalsozialisti schen Deutschlands gesichert haben, wenn die Einkreisungs politiker es bis zum Aeußersten treiben. Vertrauen zu Avals Hitler geht über alles Generalseldmarschall Göring empfing an Bord seiner Jacht „Karin II". die ihm die Automobilindustrie zu seiner Hochzeit zum Geschenk für Tage der Erholung gemacht hat, und die er jetzt für seine wichtige Inspektion der Leistungen im Vierjahresplan benutzte, viele Mitarbeiter aus allen Res sorts seines weiten Arbeitsgebietes. Er besprach dort mit den Staatssekretären, mit leitenden Männern der Partei, des Staa tes und mit verantwortlichen Männern der Luftwaffe Pro bleme, die sich am grünen Tifch nicht regeln lassen. Er konnte in vielfachen Plänen und Ratschlägen zur Vollendung des ge waltigen Werkes des deutschen Aufbaues beitragen und damit jene Kraft des deutschen Volkes stärken, die dem Frieden dient. Davon sprach Generalfeldmarfchall Göring im Laufe der Un terhaltung mit besonders ernsten Worten: „Ich habe auf dieser Reise den deutschen Menschen wirklich am Werk gesehen, so wie ihn auch der beste Ucbcrblick über alle Aufgaben und Leistungen des Vierjahresplanes am grünen Tisch nicht zu erfassen vermag. Ich habe bestätigt gefunden, daß das Bekenntnis des deutschen Menschen zur Führung unendlich stark ist, und daß das Vertrauen der deutschen Men schen zu Adolf Hitler über alles geht. Führung und Volk find ruhig Während der Fahrt über die Wasserstraßen habe ich die deutschen Bauern bei der Ernie, die Arbeiter beim Bau von Brücken und Straßen gesehen, ich habe die Grubenarbeiter in den Zechen, die Arbeiter an den Hochöfen, in den Stahl werken erleht. Ich war auf vielen Flugplätzen und in manchem Fliegerhorst. Ueberall habe ich sestgestellt, datz ein voller Ein klang zwischen der Ruhe des deutschen Volkes und der Ruhe besteht, mit der Adolf Hitler Deutschlands Politik in dieser Zeit der Krisen führt, für die nicht wir, sondern die Einkrei- sungspolitiker die Verantwortung tragen. Ueberall habe ich den vollen Einklang in der Zielsetzung zwischen Führung uns Volk erlebt. Die deutschen Arbeiter, so betonte der Generalfeldmarfchall, schaffen nicht nur, um Lohn zu erhallen, eine Zielsetzung der Gemeinschaft ist ihnen zur Selbstverständlichkeit geworden. Alle sind von der Notwendigkeit des Vierjahresplanes erfüllt, alle bereit, ihre höchsten Leistungen auszunutzen und damit soviel Sicherheit, Ordnung und Wohlfahrt zu schaffen, datz allein durch die Kraft des Volkes der Friede gesichert ist. Ueberall, ob im Ruhrgebiet oder im Emslaud, fand der Generalfeld marschall die gleiche Stimme, die gleiche Meinung. Erz für mehr als hundert Zahre Göring ging dann weiter aus seinen Besuch in Salz aitter ein "bei den unter keiner besonderen Initiative ent- standenen Werken. Er zeichnete ein Bild der ungeheuren Auf bauarbeit dort, und betonte, daß ein Erzvorkommen von über hundert Jahren Abbau sestgestellt worden sei. Es finde sich in zum Teil erheblicher Tiefe ein Eisenerz mit noch weit besse ren Eigenschaften als das bereits im Tagebau erschlossene Erz. In wenigen Tagen werde der erste Hochofen angeblasen. Im Ruhrgebiet, so teilte der Generalseldmarschall mit, habe er die notwendigen Maßnahmen sür die Förde rung des Kohlenbergbaus getroffen. Durch stärkere Ausnutzung der Wallerstratzen sollen Reichsbahn und Kraft verkehr entlastet werden. Eingehend auf die Bemerkungen der Auslandszeitungen, daß er in Dessau vor den Arbeitern der Junkerswerke nur gesprochen habe, weil die Stimmung dort hätte aufgebügelt werden müssen, versicherte der Generalseld marschall, daß er nur den Männern hätte danken wollen, die sich sür die Sicherheit des deutschen Volkes einsetzeu. Sicherster Schutz sür das Ruhrgebiet Der Generalfeldmarfchall hat sich während seiner Reise, wie er weiter mitteilte, um die Sicherheit der wichtigsten Industriegebiete Deutschlands gegen feindliche Fliegerangriffe gekümmert und Hal in erster Linie dasür gesorgt, datz das Ruhrgebiet den sichersten Schutz erhält. Dieses Gebiet werde auch nicht einer einzigen Bombe feindlicher Flieger ausgcliefert sein. Am Westwall hat der Generalseldmarschall die letzter Anweisungen für den weiteren Ausbau der Luftverteidigung gegeben. Er versichert, datz nach dem heutigen Stande de: Technik dort das Vollendetste geschaffen morden sei, was es überhaupt gebe. Der Westwall hält die Wacht am Rhein, die nie mehr ins Wanken zu bringen ist, und mögen die anderen auch mit noch so großem Donnerhall dagegen anfahren. Antwort an die Einkreiser Generalfeldmarfchall Göring befaßte sich dann mit den Eiukreisungspolitikern und bedauerte, datz diese bei seiner Reise nicht zugegen waren. Die Folge ihrer ungenügenden Unter richtung sei ein völliger Irrtum über die wirkliche Kraft des deutschen Volkes und über die Gründe, die das ganze Volk veranlassen, für einen Frieden zu arbeiten, wie ihn Deutsch land will. Es sei unmöglich, daß ein zu höchster Leistung rmporgestiegenes Volk sich von anderen Völkern Vorschriften darüber machen lasse, wie sein Leben gestaltet werden solle. Die Staatsmänner der Einkreisung hätten, so betont der Generalfeldmarfchall, feststellen können, daß in Deutschland nicht ,ie geringste Nervosität zu spüren ist, datz wir völlig ruhig and zuversichtlich sind im Vertrauen auf den Führer und in Erwartung des Friedens, den wir wollen. Diese Staatsmän ner hätten aber auch sehen können, daß mir entschlossen find, uns zu verteidigen, wenn die anderen etwa diesen Frieden uns nicht gönnen oder gar jemand die Dummheit machen sollte, Europa in einen Krieg zu stürzen. Eine Fahrt der Volksgemeinschaft Zu ihm, so unterstrich der Generalseldmarschall, habe auf der ganzen Reise kein Mensch von Krieg gesprochen. Sie hätten alle nur von dem Ziel ihrer Arbeit, das Heitz: von der Siche rung der deutschen Lebenskraft geredet. Aus die chauvinistischen Reden und Artikel in Polen Bezug nehmend, meinte der Generalseldmarschall, daß er sich diese Erscheinun gen nur damit erklären könne, daß diese Menschen aus lauter Sorge und Angst nicht mehr wissen, was sie sagen. Der Feldmarschall sprach allen seinen herzlichen Dank aus und versicherte, daß weiter alles geschehen werde, was für das in höchster Arbeit und Leistung stehende demsche Volk richtig sei. Die herzliche Begrüßung, die er überall angetrosfen habe, sei der stärkste Beweis für das Vertrauen des Volkes zum Führer. Noch nie habe er mit solcher Eindeutigkeit den Willen der Massen empfunden, dem Führer und seinen Mitarbeitern zu danken. In diesem Sinne sei seine Fahrt eine Fahrt der deutschen Volkgemeinschast gewesen. Siolzer Erfolg des deuWen Films Feierliche Eröffnung der „Biennale" Die 7. Internationale Filmkunstschau auf dem Lido nahm mit der Uraufführung des deutschen Tobis-Films „Robert Koch", der Bekämpfer des Todes" einen glanzvollen Anfang. An der Spitze der Gäste bemerkte man Reichsminister Dr. Goebbels, Reichspresfeches Dr. Dietrich und den italienischen Minister für Volkskultur, Alfieri, ferner Graf Volpi, den Präsidenten der internationalen Filmkunstschau, die Spitzen der italienischen Behörden, des Militärs und des kulturellen Lebens, Persönlichkeiten aus der Filmwell, dem Theater, aus Kunst und Wissenschaft. Vor Beginn der Filmvorführung ergriff Graf Volpi di Misurata das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er betonte, daß diese nun zum siebenten Male sich wiederholende Veranstaltung ausschließlich der' Kunst dienen wolle. Wie im vergangenen Jahre, seien auch diesmal 18 Nationen bei der Filmschau vertreten. Gras Volpi sprach unter stürmischem Beifall der Besucher^ seinen besonderen Dank Reichsminister Dr. Goebbels für seine Anwesenheit auf der Filmschau aus. In seiner Eröffnungsansprache überbrachte Minister Alfieri die Grütze der faschistischen Regierung an die an wesenden Nationen sowie an alle, die ihren Beitrag zur Ent wicklung der Filmkunst liefern. Daß das Filmschaffen sich gesund weiter entwickele, sei der Wunsch des Ministers, mit dem er die 7. Internationale Filmkunstschau für eröffnet er kläre. „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes" Sodann begann die mit Spannung erwartete Aufführung des deutschen Films „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes", eine Darstellung des Lebenskampfes des gro ßen deutschen Forschers. Unter der Spielleitung von Hans Steinhofs Hal die deutsche Filmkunst damit ein Werk ge schaffen, das in der Großartigkeit seiner Anlage, in der hervor ragenden Besetzung und in der geistigen Haltung als eines der vollendetsten Meisterwerke angesehen werden kann, die auf dem Gebiet des Films je geschaffen worden sind. Mit drama tischer Wucht rollen die Geschehnisse aus dem Leben Robert Kochs aus der Leinwand ab. Emil Iannings hat mit der Darstellung der Hauptrolle eine Leistung vollbracht, die sich würdig in die Reihe seiner großen Rollen einsügt. Daneben gibt Werner Kraus als Virchow eine in ihrer Eigenart ebenso unübertreffliche Charakterisierung des Lebens eines Ge lehrten und universal gebildeten Mannes, der nicht weniger arok in der Keickicbie der Medizin eine zu der Persönlichkeit Robert Kochs geradezu konträre Linie eingeschlagen hatte. Die Regiekunst Steinhoffs steigert die inneren Gegensätze zwischen den beiden großen Männern Koch und Virchow mit unglaub licher Eindringlichkeit. In dem harten Ringen zwischen Vir chow und Robert Koch liegt die eigentliche Dramatik der Hand lung, die in der Schlußszene, in welcher Virchow dem von Erfolg gekrönten Forscher Robert Koch anerkennend stillschwei gend seine Hand reicht, ihren ergreifenden Höhepunkt findet. Or. Goebbels beglückwünscht Hans Steinhoff Unter dem jubelnden Applaus des Publikums beglück wünschte Dr. Goebbels nach Beendigung der Aufführung den Spielleiter des Films, Hans Steinhoff. Hans Steinhoff dankte dem Publikum für den erwiesenen Beifall, den er auch als Zeichen des Dankes für seinen Kollegen Jannings aufgesaßt wissen wollte. Im Anschluß an den deutschen Spielfilm folgte ein photo graphisch mit höchstem künstlerischem Empfinden hergestellter italienischer Film „Weitzes Gold". Mit hervorragenden Bil dern wurde darin die unaufhaltsam sich bewegende Krast des Wassers in ihrer verschiedenartigsten Form festgehalien. Vertretung der Zusammenarbeit Anläßlich seiner Anwesenheit in Venedig legte Reichs- Minister Dr. Goebbels in Begleitung des italienischen Ministers für Volksbildung, Alfieri, in der Gedächtnis halle für die gefallenen Faschisten einen großen hakenkreuz geschmückten'Lorbeerkranz nieder Zu der feierlichen Zeremonie waren außer der Begleitung der beiden Minister auch die Spitzen der Partei und ihrer Gliederungen sowie der Behör den erschienen. Hierauf begaben sich sie beiden Minister, denen die Bevölkerung aus ihrer Fahrt durch die Stadt immer wieder spontanen Beifall zollte, in den Dogenpalast. Hier nahm der Reichsminister als Ehrengast des italie nischen Schrifttums an der außerordentlichen Tagung der Konföderation der freien Berufe teil, die unter wiederholten stürmischen Huldigungen für den Führer und seinen Abgesand ten, sowie für den Duce und Minister Alfieri in überaus ein drucksvoller Weise den aus beiden Seiten bestehenden entschlos senen Willen zum Ausdruck gebracht hat, die geistige und poli tische Verbundenheit der beiden Völker unter weitgehendem Einsatz des Schrifttums einschließlich der Presse immer enger zu gestalten. Der Höhepunkt der Tagung waren die Ansprachen von Minister Alfieri und Reichsminister Dr. Goebbels über die großen Aufgaben des beiderseitigen Schrifttums für die lebendige Vertiefung der deutsch-italienischen Beziehungen. Die Tagung wurde von dem Präsidenten der Konföderation. Nationalrat Pavolini, unter dem begeisterten Beifall der Ver- ammlung mit Heilrufen auf den Führer und den Duce '.röffnet und geschlossen.
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