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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor» Diele Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich bl) Rps-, bei Lieferung frei Haus Lü Rpf. Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. AeitungsauLgabe sür Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und RachlaWtze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen strid an den ErscheinungStagen bis vorM 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. GebrüM» Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSi^ Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; fM Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VI.: Geschäftsstelle: Nur Adolf. Hitler . Straße 2 — Fernruf nur M Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur PeröfienMüurig der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr 178 Donnerstag, den 3. August 1939 91. Jahrgang Soldateska wütet im Korridor Betrunkene Offiziere mißhandeln deutsche Arbeiter In den Städten und Dörfern im Korridor mehren sich un- glaubliche Vorfälle. So wird jetzt in Schollen (Posens eine Boyketthetze gegen Deutsche durch schwerbewaffnete polnische Soldateska durchgeführt. Vor den deutschen Geschäften stell ten sich polnische Soldaten mit Stahlhelm und aufgcpslanz- tem Bajonett auf und verwehrten jedem den Zutritt. Die in Schollen im Quartier liegende polnische Solda teska drangsaliert überhaupt die Bevölkerung, wo sie nur ir gend kann. So erschienen in der deutschen Molkerei drei polni sche Offiziere, von denen zwei schwer betrunken waren. Sie ließen sich von einem Angestellten Buttermilch heraus holen, und als ihnen diese ausgehändigt wurde, gossen sie ohne jeden Wortwechsel dem Angestellten die Milch ins Gesicht, schlugen ihn zu Boden und traten ihn mit Füßen. Als zwei polnische Arbeiter dazu kamen und die besof fenen Offiziere aus die schamlose Feigheit ihres Verhaltens aufmerksam machten, zogen diese ihre Pistolen, bedrohten nun alle drei Männer und schlugen sie. Einer der polnischen Ar beiter lief darauf sofort zu dem einige Häuser weiter im Quartier liegenden Oberst und meldete den Vorgang. Statt nun einzugreifen, warf der Oberst den polnischen Arbeiter her aus, beschimpfte ihn und verbot ihm den Mund. Zu aufreizenden Vorfällen kam es am Sonntag beim Sokolfest in Schalken. Eine Horde gröhlender Menschen zog durch das kleine Städtchen und führte einen Rollwagen mit, auf dem eine Leiter stand, an der eine Puppe befestigt Ivar, die den Führer darstellen sollte. Der Mob zog vor die Häuser der Deutschen oder hielt des Weges kommende deutsche Volksgenossen an, denen dann hohnlachend zugerufcn wurde: „Das ist euer Hitler!" „Das ist euer Bruder!" Dabei schlugen zwei Begleiter des Wagens ständig mit Stöcken auf die Puppen ein. Zuletzt kündigte der Mob an, daß die Puppe im Abend verbrannt werde, was sich dann auch vollzog. Der Pöbel belästigte weiterhin deutsche Kirchgän ger beim Verlassen der Kirche. Als im Anschluß an den Got tesdienst eine Tauffeier in dem Gotteshaus vor sich ging, störte rr diese kirchliche Handlung durch Johlen und durch Schläge in die Kirchentür. Grab eines Deuschen geschändet In Putzig bei Thorn wurde am 26. Juli im Park das Grabmal eines deutschen Geistlichen geschändet. In Konitz ist das deutsche Hotel Engel auf behördliche Anordnung mit Wir- j - !ung vom 1. August geschlossen worden. Das Könitzer Deutsch ¬ tum ist von dieser behördlichen Maßnahme schwer betroffen ! worden, da dieses Hotel immer der gesellige Mittelpunkt der ! Volksgruppe war. Die behördlichen Maßnahmen gegen die deutschen Mol- ; ter eien werden weiter fortgesetzt. So ist die deutsche Mol- § » terei in Gromaden, Kreis Schubin, geschlossen und amtlich versiegelt worden. Ebenso ist die Molkerei in Pemperfen ge schlossen worden. Der Volksdeutsche Walcher Preis aus Dobrzewina im Seelreis wurde vom Kreisgericht Gdingen zu einem Jahr Gefängnis und 200 Zloty Geldstrafe verurteilt. Die Anklage , warf ihm „Beleidigung des polnischen Volkes" vor. „Für einen Polen zehn Deutsche" ' ' Polnische Unverschämtheiten Im Katholischen Vereinshaus in Thorn sand eine Monats- ' Versammlung der Ortsgruppe des „Verbandes der Teilnehmer ' fan dem Schulstreik in Pommerellen aus den Jahren 1906 uni ' !I907" statt, die wieder im Zeichen des polnischen Größen * Wahns und des hemmungslosen Ausrottungsseldzuges gege» Las Deutschtum stand. In den Reden wurde u. a. erklärt Polen müsse sich dem „germanischen Uebermut" auf Schrill und Tritt Wiedersehen und jedes „Unrecht" rächen, nach den Grundsatz: „Für einen Polen zehn Deutsche". Am Schluß der mit kriegerischen Reden und verlogenen Darstellungen reich gespickten Tagung wurde von den zustän digen Behörden die sofortige Schließung des deutschen Gym nasiums in Thorn und die Verwendung des Gebäudes für da! h Polnische Schulwesen gefordert. « Unerhörte polnische Willkür Haus und Mühle eines Deutschen grundlos abgerissen. fg Bei dem Danziger Staatsangehörigen Mühlenbefitzer Klemp in Gardschau bei Dirschau erschien eine Arbeiter- «olvnne. die aemäst einer Verküauna_dcs Dirschauer Starosten. die vorgcwiefen wurde, unverzüglich begann, dem Mühlen- bcsttzer das Haus über dem Kopf abzubrechen. Dieser unerhörte Vorfall hat folgende Vorgeschichte: Be reits am 10. Juni war bei Klemp eine polnische Baukommission gewesen, die sich flüchtig seine Wassermühle ansah. Am näch sten Tage erhielt Klemp eine Verfügung, wonach er unver züglich sein Wohnhaus abzu reißen habe, da es baufällig sei. Klemp erhob beim polnischen Innenmini sterium Einspruch und wies dabei auf das Gutachten eines polnischen Bausachverständigen hin, nach dessen Urteil sich das Wohnhaus in einwandfreiem Zu st and befände. Die Folge dieses Einspruches war eine zweite Verfügung, wonach Klemp neben dem Haus nun auch die Mühle abzureißen hatte. Auf einen Protest von Danziger Seite erklärte man pol nischerseits, die Maßnahme sei eine Vergeltung für das Ahbrechen einer zusammenstürzenden Kate eines Danziger Staatsangehörigen polnischer Nationalität. Dazu war zu be merken, daß diese verwahrloste Kate erst abgebrochen wurde, nachdem man dem Besitzer mit monatelanger Geduld Gelegen heit gegeben hatte, den ganzen Jnstanzenzug in Bewegung zu setzen. Der Abbruch war aber völlig rechtmäßig erfolgt! Dieser Tatsache konnte sich die polnische Regierung dann auch nicht entziehen, so daß die Repressalie gegen Klemp eingestellt und diesem der Instanzenweg osfcngelassen wurde. Obwohl diese Angelegenheit jetzt also nicht mehr zur Zu ständigkeit eines wild gewordenen Starostcn gehört, hält Polen es für richtig, ohne irgendeinen Rechtsgrund einem fremden Staatsangehörigen das Haus über dem Kopf abzu- reißcn. Die Maßnahme ist also einwandfrei als ein Willkürakt anzusprcchen, dem, wie dieser Fall zeigt, auch die in Polen lebenden Ausländer schutzlos ausgeliefert find! Deutsche Sprache als „Unruhestiftung^ Vier deutsche Jungen und zwei deutsche Mädel wurden kürzlich in Posen von fünf Polen im Alter von etwa 25 Jah ren angefallen, weil sie aus der Straße deutsch sprachen. Als die deutschen Jungen sich wehrten, nahmen das Publikum und die Polizei für die Polen Partei. Aus der Polizei wurden die Personalien der Volksdeutschen festgestellt und ihnen wegen „U n r u h e st i s 1 u n g" eine Geldstrafe auferlegt, die jedoch nach nochmaliger Vernehmung erlassen werden mutzte, da der Tatbestand eindeutig bewies, daß die Volksdeutschen Kinder ohne jeden Grund überfallen worden waren. Schwacher Trost sür Warschau Statt Bargeld gibt es eine Garantie für Kauf britisck)er Waren. Die britische Negierung unterzeichnete das Abkommen, durch das Polen Garantien in Höhe von 8 163 300 Pfund für den Kaus britischer Waren gegeben werden sollen. Die polnische Regierung wird in Höhe dieses Betrages Obligationen ansgeben, die samt Zinsen von dem Handels ministerium garantiert werden. Die Obligationen werden mit 5 v. H. verzinst und in einem Zeitraum von 16 Jahren, beginnend mit 1941, rückzahlbar sein.> Das durch die Ausgabe der Obligationen einkommende Geld wird völlig für den Kauf von Erzeugnissen verwendet werden,! die in Großbritannien hergestellt sind. „Im Interesse der Menschheit" Das britische Oberhaus soll U-Boote „abschaffen". Das Oberhaus behandelte auf Antrag des Oppostlions liberalen Lord Mottiftone einen Antrag, daß im Interesse der Menschheit sofortige Schritte zur Abschaffung der U-Boote getan werden sollten. Lord Stanhope, der Erste Lord der Admiralität, sagte, bei jeder nur mög lichen Gelegenheit habe England auf die Abschaffung der U-Boote gedrängt. Zugleich gab Lord Stanhope die schon von Shakespeare im Unterhaus bckannigegebene Vergrößerung der britischen U-Boot-Abwehrflotte nochmals bekannt. Nach hilflosen Auslastungen über das gesunkene U-Boot „Thetis" wandte er sich nochmals dem Antrag auf Abschaf fung der Ü-Boote zu und erklärte, daß die britische Regie rung einem solchen Vorschlag gern zustimmen würde, daß ein Versuch in dieser Richtung leider aber im Augenblick keiner lei Ersolgsausfichren haben wurde. Gibraltar und Danzig: Bastionen Die letzten Erklärungen des englischen Premierministert über den Stand und das Ergebnis der Anleiheverhandlung« mit Polen haben die Besorgnis und Verstimmung in polni schen Kreisen über das Verhalten des neuen außenpolitisch« Partners noch verstärkt. „Wieczor Warszawski" bietet seinen Lesern die Neußer«» gen eines hervorragenden Mitgliedes des polnischen Oberhau ses, des Führers der gemäßigten Konservativen, dessen Nam« aber nicht genannt wird, an. Gibraltar und Danzig seien heute die Bastionen del europäischen Systems. Gibraltar sei der Wächter Englands auf dem Wege in den Osten und Danzig der Wächter gegen Deutschland. Beide müßten in ihrem jetzigen Zustand erhalte« bleiben. Die englische Politik könne von diesem Grundsatz nicht abgehen. - Bomben auf Jerusalemer Gender Erbitterte Araber stören den Sendebetrieb. Durch den jüdischen Terror und die britischen Ungerechtig keiten erbitterte Araber warfen drei Bomben in das Studio und den Kontrollraum der Jerusalemer Sendestation. Durch die Explosion wurden zwei der angewesenden Personen schwer und eine leichi verletzt. Vorläufig sind Sendungen aus dem Studio unmöglich, deshalb wird aus der Ramaklahstation direkt gesendet. Appell -es Regiments „Großdeulschland" Feierstunde zur 25. Wiederkehr des Weltkriegsbeginns. L-us Anlaß des Feiertages der deutschen Wehrmacht fand in Berlin-Moavil ein Appell des Regiments „Großdeutschland" statt. Die weiten Kasernenanlagen waren vor 25 Jahren der Standort des 4. Garde-Regiments zu Fuß, das sich während des Weltkrieges, besonders unter seinem letzten Kommandeur, General der Infanterie Reinhard, dem jetzigen Reichskrieger führer. hervorragend ausgezeichnet hat. Das Regiment „Großdeutschland" haue aus dem Sport platz im offenen Viereck Aufstellung genommen. Der Regiments kommandeur, Oberstleutnant von Stockhausen, betont« in seiner Ansprache nach einem Rückblick auf die Zeit des Weltkrieges und die Nachkriegszeit, daß dank der voraus schauenden Maßnahmen und der unerhörten Tatkraft des Führers unser Volk jetzt zu einer Mauer von Stahl zusam mengeschmiedet sei, an der alle Angriffe zerschellen würden. Das deutsche Volk wisse, daß seine Grenzen besser denn j« geschützt seien, und rufe der Führer zu den Waffen, dann stehe eine deutsche Wehrmacht hinter ihm, die den Willen hab«, es den Soldaten von 1914—18 gleichzutun. Nach dem Gruß an den Führer und Obersten Befehls haber und den Liedern der Nation schritt der Kommandeur zum Abschluß des Appells die Front der Truppe ab. Erweitertes britisches Klottenprogramm Im englischen Unterhaus gab der parlamentarische Sekre- tär der Admiralität, Shakespeare, eine Erhöhung des dies jährigen Flottcnprogramms durch den Ankaus und Bau von etwa 180 kleineren Schiffen bekannt. Shakespeare teilte aber gleichzeitig mit, daß ein weiteres Zusatzprogramm in Kürze bekanntgegeben werde. Forst- und holzwirWasttiche Zusammenarbeit Freundschaftliche Besprechungen mit Rumänien und Lettland. In Bertin tagte der deutsch-rumänische sorst- und holz- winschastliche Ausschuß; der deutsch-lettische sorst- und Holz- wirtschaftliche Ausschuß fand sich zu Besprechungen in Bad Elster zusammen. Rumänien sowohl wie Lettland sind in. erheblichem Ausmaß am Import von Schnittholz nach Deutsch land beieiligt. Die Verhandlungen führten vor allen Dingen zu einer der gegenwärtigen Marktlage für Holz entsprechendem Verständigung über die Preise. Außerdem sand eine srucht- hare Aussprache über Fragen der Aufteilung der Wertgrenzen kach Sortimenten, der Handels- und Hafrngebryuche und son, stiger, die Durchführung der Warenabkommen fördernder Fra gen statt. In beiden Fällen wurde weitestgehend Ueberein stimmung der Anschauungen festgestellt.