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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diel« Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. Der Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf-, bei Lieferung frei Haus 55 Rpt. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich 2—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheimingStagen bi» nor» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. GebrüWe Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnt^ Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz; fD» Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, PulSnitz. —D. A. Vl.: 2RU Geschäftsstelle: Nur Adolf - Hitler - Straße 2 — Fernruf nur E Der Pulsnitzer Anzeiger ist dos znr PeröfienMttnng der amMchen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 165 Mittwoch, den 19. Juli 1939 91. Jahrgang GeneralseldmarstW Göring am Westwall Deutschlands Verteidigung auch in der Luftabwehr unüberwindlich Et" 'alfeldmarschall Göring erreichte am Dienstag im weiteren Verlauf keiner Besichtigungsreise der westdeutschen Wasserstraßen und Kanäle Wiesbaoen-Viebrich am Rhein. Von hier begab sich der Feldmarschall in das westliche Grenzgebiet, UM die dort zum Schutze des Reiches errichteten Luftverteidi gungsanlagen sowie die diesem Abschnitt vorgelagerten Vertei digungswerke des Westwalls einer eingehenden Besichtigung zu unterziehen. Der FeGmarschall lieh sich in -er LuftvertrÄigungszoae itmrch Generalleutnant Kitzinger über di« dort von -er Luftwaffe rrrichtate« Lustverteidigungsanlagen genaueste« Dortrag rrstat- isn, um -mm noch notwendige Anweisungen zu erteilen, die Deutschlands Grenzen im Westen auch in der Lust unüberw n-lich gestalten. Im Anschluß daran begab sich der Generalfeldmarschall an die Hauptkampflinie des Westwalles, den der Kommandierende General der Grenztruppen Saarpfalz, General Kuntzen, ein gehend erläuterte. Ueberall, wo der Feldmarschall erschien, wurde er sowohl von der Bevölkerung in den Ortschaften und Städten wie auch besonders von den Arbeitern auf den Baustellen von den Sol daten — obwohl er völlig überraschend kam, mit spontanem Jubel und herzlichen Kundgebungen empfangen. Es dürste je ¬ doch das schönste für die Arbeiter und Soldaten am Westwall gewesen sein, aus dem Munde des Feldmarschalls seine beson dere Befriedigung über das Gesehene zu hören. Der Feldmar- schall brachte ihnen zum Ausdruck, wie stolz st« all« darauf sein könnten, durch den Bau dieses größten und gigantischsten Ber- teidigungsWerkes, das ein Volk sich st geschaffen hat, den ent scheidenden Beitrag für ein« glückliche Zukunst unseres Volkes Wie auch für den Frieden -er Welt geschaffen zu habe». 2m Anschluß an die Besichtigungsfahrt, die ihren Abschluß bei den Anlagen in der Rheinebene fand, begab sich der Feld» Marschall im Kraftwagen nach Mannheim, wo er am späten Abend unter dem Jubel unübersehbarer Arbeitermassen an Bord seines Motorschiffes „Karin II" ging. 2m weiteren Verlauf seiner Reise wird der Generalfeldmarschall nunmehr die Verkehrs- und Aasenderhälwisse auf dem Rhein besichtigen. Generalfeldmarschall Göring am 23. Juli bei der K-F.- Reichstagung in Hamburg Berlin. Generalfeldmarschall Göring wird am Sonntag, dem 23. Juli, den Höhepunkt der Krast-durch-Freude-ReichK- tagung, persönlich in Hamburg sein. Der Generalfeldmas'chall bringt sein persönliches Interesse an der sozialpolitischen Auf gabenstellung der KdF.-Reichstagnng zum Ausdruck. Neue Enthüllungen über King-Hall Schon 1938 forderte er ein Kriegskabinett mit Churchill und Eden Berlin. King-Hall, der Deutschland gegenwärtig mit Briefen überschwemmt, scheint damit zu rechnen, daß man im Reich nur ein paar Londoner Zeitungen liest und keine Ahnung davon hat, was die englische Druckerpresse sonst noch produziert. Denn sonst wäre es unbegreiflich, woher gerade dieser Mann den Mut nimmt, sich dem deutschen Publikum gegenüber als Freund amfzuspielen. Lor) Halifax und di- Leiter -er englischen Stim- munqszentrale haben mit King-Aall eine äußerst ungeschickt» Wahl getroffen- Ihr Mann ist nämlich keineswegs ein unbe schriebenes Blatt, sondern beschäftigt sich seit Jahren mit der Aufwiegelung des englischen Volkes gegen Deutschland. Dafür bringt der „Völkische Beobachter" in seiner Mittwochausgabe eine ganze Reihe von Beweisen. King-Hall hat danach im englischen Rundfunk nicht nur die „Kinderstunds" geleitet, sondern auch als „politischer Be obachter" wüste Verleum-unzen und Kriegsherr«,:» gegen Deutschland und Italien losgelassen. Diese Angriffe waren der art hagebüchen, daß es selbst der Aufsichtsbehörde des britischen Rundfunks peinlich wurde, und King-Hall zu einem Sprechverbot für einige Zeit veranlaßte. Dieser rührig« Agitator schrieb seit 1937 zweimal im Monat politische Berichts und europäische Lagebilder in der englischen Lehrerzeitschrist „Theachrrs World". Wenn man berücksichtigt, daß diese Zeitschrift in di« Hände fast aller englischen Lehrer und damit indirekt auch der Kinder und ihrer Eltern gelangt, so wird man verstehen, welche Wirkung King-Halls Aussätze hier haben. In der Nummer vom 16. März 1938 der gleichen Zeit schrift läßt er sich über die Heimkehr" der Ostmark ins Reich fol gendermaßen aus: „Aber es ist die deutsche Methode, die so übel ist. Die Er eignisse des letzten Wochenendes zeigen uns: as -aß kein Verlaß auf das Wort der deutschen Regierung ist; bs daß die Nazi- außenpalitik für die Erreichung ihrer Ziele auf brutaler Gewalt hinter einem Rauchschleier von Unwahrheit beruht". Weiter versteigt er sich zu der Behauptung, die Ostmark hätte bei einer Volksabstimmung mit 70 bis 80 vom Hundert für Schuschnigg gestimmt. Acht Tage später, in der Folge vom 23. März 1938, schlägt er vor, ein Kriegskabinett wie 1917 zu bilden, geleitet durch Eden, Churchill und Sir Archibald Sinzlairt Was er in den Monaten April und Mai 1938 seinem Leserkreis an Lügen über den Bestach des Führers in Italien austischt, spottet jeder Beschreibung. Aber auch an das deutsche Volk hat er sich schon stühzeitig herangemacht. So schilderte er Ende 1937 im „Tea- chers World" seine „Erlebnisse" auf einer Autofahrt durch Süddeutschland und Tirol im September, bei der er viele intern essante Freundschaften gemacht haben will. Welcher Art diese „Freundschaften" waren und welchem Zweck sie dienten, kann man aus der oben gekennzeichneten Gesamteinstellung King- Halls unschwer erraten. Aber den eigentlichen Drahtziehern in Downing Street bleibt schließlich keine große Wahl: Nur ein Gauner oder ein Dummkopf kann sich Heuzutag« zu dem kin dischen Versuch hergeben, das deutsche Volk gegen seine Regie rung aufzuwiegeln. „Noch immer kein Fortschritt" Der Bericht des Moskauer französischen Botschafters. Das Ergebnis der erneuten Moskauer Unterredung bat « den Hauptstädten der Westmächte sehr enttäuscht. Nach Ein»! zang des Berichts, den der französische Botschafter« im Anschluß an die Besprechung zwischen den engkifch-fran- öpschen Unterhändlern und Moloww nach Paris gesandt jmt, stellt man am Quai d'Orsay mit Betrübnis fest, daß trotz der neuen französisch-britischen Vorschläge noch immer kein Fortschritt in den Verhandlungen zu ver- ietchnen ist. Die Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenhet- >en seien nach wie vor die gleichen, und von irgendeinem nüitäriscken Abkommen könne nicht die Rede sein, solange mail' sich nicht über einen potttNchen Parr geeinigi yaor. Molotow werde jetzi vorerst noch einmal die sowjetrussische stegierung mit den letzten Pariser und Londoner Vorschlägen »efassen. In unterrichteten Kreisen habe man icdoch recht »enigHoffnung, daß die gegenwärtigen französisch-eng- Ischen Vorschläge ein anderes Ergebnis als die früheren zei- «igen werden. In den Pariser Zeitungen kommt die Verärgerung Iber diese Entwicklung sehr stark zum Ausdruck. So vor allem :m „Figaro" und im ,^Jour", die die Politik Moskaus schärf- stens angreifen und der Roten Armee alle möglichen dunklen Pläne und Absichten zuschreiben. Die Londoner Blätter müssen ebenfalls zu ihrem Be- oauern zugeben, daß die Verhandlungen wieder einmal zu feinem endaültiaen EraeLnis geführt hätten. Sie würden wer, so tröstet 'man sich bescheiden, wieder ausgenommen, sobald „neue Instruktionen" aus London eingetroffen seren. Keuter veröffentlicht eine kurze Erklärung der britischen Bot schaft in Moskau, in der es kleinlau, heißt, daß „kein fun damentaler Wechsel in der Lage" einaetreten sei. Ein teuer Tetmin ist in Moskau noch nicht angesetzt, doch rechne: man in London offenbar kaum damit, daß die Verhandlungen vor Ende der Woche wieder ausgenommen werden. Wachsende Einkrelsungskoüen Englands Geheimdienst erhält weitere Mittel. England läßt sich die Einkreisung etwas kosten. Soeben vurde «in neuer Nachtragshaushall für dle Zivile Verteidi gung in Höhe von rund IS Millionen Pfund veröffentlicht stund 8 Millionen Pfund sind davon für die Einrichtung von Hospitälern für den Kriegsfall vorgesehen, für Evakuierung »er Zivilbevölkerung und für sonstige Maßnahmen der zivilen Verteidigung in England und Wales. Für gleiche Zwecke in Schottland werden rund 2,2 Millionen Pfund angesordert. Für den Luftschutz siehl der Nachtragshaushall eine zusätz liche Summe von rund 5,3 Millionen Pfund vor, während »ine Million Pfund für die Schaffung einer Reserve an Bau- naterial gefordert wird 2ch Millionen Pfund sollen dem Venesch-Emigrantep-Fonds zur Verfügung gestellt werden, während der Geheimdienst weitere 200 000 Pfund erhalten ioll. Die englischen Steuerzahler die durch die fortgesetzten Millionenforderungen ihres Einkreisungskabinetts ohnehin stark beunruhigt sind, werden über diesen neuen Angriff auf ihren Geldbeutel nicht gerade erbaul sind Zm Zeichen der Einkreisung Britische Kriegsschiffe werden Ende Juli und Anfang siugust Korfu. Kreta, Ithaka und Thessaloniki anlaufeu. Roosevelts „Neutralitäis"-Karnpf Er gibt das Rennen „noch lange nicht auf". Roosevelt und Außenminister Hull hatten in Washington eine Aussprache mit den Fraktionsvorsitzenden der Demokratischen Partei beider Häuser, die sich in erster Linie mit der neuerlichen Behandlung der Kriegseinmischungs- vorlage im Kongreß beschäftigte. Die Aussprache verlies er gebnislos, da Roosevel: und Hull nichi die Zusicherungen erlangten, daß die Vorlage noch aus die Tagesordnung dieses Kongresses gesetzt werde. Wie verlauiel. äußerte Roosevelr den Wunsch, auch mit den republikanischen Parteivorsitzenden zu verhandeln, um diese in ihrer Haltung umznstimmen. Roose velt soll weiter erklär! haben, er gebe den Kamps in der „Neuiralitäts'-Frage „noch lange nicht auf". So orovhezeien die Pole«... Wir werden gegen den westlichen Nachbarn jeden Krieg gewinne» In ganz Polen fanden Erinnerunasfeiern statt an die Schlacht bei Tannenberg im Jahr 1410. in der die Kreuzritter der polnisch-litauischen llebermacht durch schmählichen Verrat erlagen. Die Feiern wurden größtenteils von dem polnischen Westmarstnverband organisiert, sie waren Orgien des polnischen Chauvinismus, der sich an diesem einmaligen Erfolg gegen ei» vom Reich verlassenes Ordensheer berauschte In Thorn führte der Hauptredner, ein Pfarrer Nowakowski, u. a. folgendes aus: „Eine historische Stunde steht Polen bevor, welche es zur Erfüllung einer großen Aufgabe ruft, zur Wieder, holung eines zweiten Grunwalds (so nennen die Polen Tan- nender^). Unaufhaltsam nähert sich diese Stunde, in welcher unser siegreicher Adler den ewigen Feind Polens Demut lehren und ein zweites Grunwald wiederholen wird, nur noch größer und herrlicher." Bei der Feier in Graudenz sprach der Präsident des West markenverbandes, Michailowski, der sich zu dem Satz oerstieg: „Der Sieg bei Grunwald ist ein klassischer Beweis für die Aus. stellung der These, die unser westlicher Nachbar nicht gern hat, daß wir gegen ihn jeden Krieg gewinnen". Er schloß, Polen würde ihm eine solche Lehre geben, daß ihm ein zweites Grun wald bevorstünde. Weiter hielt bei dieser Feier ein Hauptmann Olgier Smo> lenski einen Vortrag über die Schlacht, den er beendete mit der pathetischen Behauptung: „In nicht allzulanger Zeit wriden über den Städten Danzig, Königsberg, Elbing und anderen Städten die polnischen Fahnen wehen."