Volltext Seite (XML)
91. Jahrgang Nr. 133 Montag, den 12. Juni 1939 Der Pulsnitzer Anzeiger ist dos zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeist« zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des ^marr-- amtes zu Kamenz Die,. Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrügt bet Abholung wöchentlich 8V Rps., bei Lieserung frei HauS 55 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe tür Abholer täglich S-S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. L — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Oho« bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetr,ungstagen bi» NE 10 Uhr aufzugeben. - Verlag- Mohr 8° Hoffmann. Druck- Kar Hoffmann u. Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PuW«^ Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen ^aber Hoffmann, Pulsnitz^ Politik, Bilderdtenst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. . Geschäftsstelle- Nur Adolf - Hitler . Straße 2 - Fernruf nur « Tobt gegen die Westwall-Lügen Die gewaltigste deutsche Gemeinschastsleistung In Trier sand der Gautag der Westmark statt, an dem auch 1V VVÜ Westwallarbeiter teilnahmen. Es spra- chen der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen D«. Todt, Reichsleiter Rosenberg und Reichsorgani- sationsleiter Dr. Ley. Mit besonderem Interesse wurde die Rede Dr. Todts ausgenommen, der den Westwallban als die große Gemeinschaftsleistung des deutschen Volkes herausstellte. Generalinspektor Dr. Todt erinnerte daran, daß es jetzt fast ein Jahr her ist, seitdem der große Arbeitsein satz im Westen erfolgte, wobei nach dem Willen des Führers die militärischen Dienststellen des Heeres und der Luftwaffe, der Reichsarbeitsdienft und der Generalinspek tor für das deutsche Straßenwesen mit den deutschen Bau arbeitern und der deutschen Bauwirtschaft sich am West wall zur gewaltigsten Gemeinschaftsleistung zusammen gefunden haben, die jemals gemeinsam von einem ganzen Volk durchgeführt worden ist. Mit diesem Maßstab der Leistungsfähigkeit eines geeinten Volkes wird man auch künftig in allen Fällen rechnen müssen. Es ist wahrhaftig das ganze deutsche Volk gewesen, das hier gearbeitet hat. Todt sprach nunmehr allen am Westwall Beteiligten den Dank für das Geleistete aus, wobei er betonte, daß bei der GMeinschaftsleistung pes Westwallbaues der national- sSMlistische Grundsatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" angewandt worden sei. Weiter sagte er, daß noch einige Monate am Westwall gebaut werden müsse, damit der West wall „nicht nur doppelt, sondern dreifach genäht" sei. Eine neue, «och stärkere Stellung Generalinspektor Dr. Todt führte in seiner Rede aus: Englische und französische Zeitungen und Sender haben in letzter Zeit berichtet, der Generalinspektor sei nicht mehr da. Der Westwall sei nicht brauchbar, und man habe den Generalinspektor nach Spanien geschickt. Hier war wieder einmal der Wunsch der Vater des Gedankens. In Spanien oder noch besser, „wo der Pfeffer wächst", wäre ihnen der Generalinspektor schon sehr viel sympathischer als ausgerechnet beim Festungsbau im Westen und Osten. Aber vorläufig bin ich da, und ihr, meine Arbeits kameraden, seid auch noch da, und die Befestigungsanlagen sind auch noch da und sind nicht, wie sie melden, im Hoch wasser davongeschwommen, im Gegenteil, es werden Tag für Tag mehr. Im Oktober hat der Führer angeordnet, daß die hin ter Aachen und Saarbrücken fertiggestellten Anlagen durch eine neue, noch stärkere Stellung vor diesen Städten er gänzt werden. Ihr wißt wohl von euren Kameraden, die dort bei Aachen und Saarbrücken arbeiten, daß diese neue Stellung seit Oktober mit der gleichen Energie und mit dem gleichen Erfolg durchgeführt wurde, wie wir im ver gangenen Jahr die sogenannte erste und zweite Stellung östlich dieser Städte gebaut haben. Zn den zwei an sich schon sehr starken und tiefen Stel lungen ist also inzwischen eine dritte gekommen. Und ihr wißt, auch, daß die Stände dieser grenznahen neuen Stellung besonders schwer armiert und damit besonders widerstandsfähig sind. Aber nicht nur vor diesen beiden Städten, sondern iim Verlaus der ganzen Linie, von Aachen bis an die schwei zerische Grenze haben die Dienststellen der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdicnstes und der verwunschene Gcncralinspek kor mit seinen Westwallarbeitern seine unsympatische Arbeit fortgesetzt. Die schon im vergangenen Jahr fertige Stellung bekam auf der ganzen Front bis hinunter nach Basel be sonders starte Ergänzungsbauten. Ihr kennt sie ja, diese ganz dicken Brocken, die die Rosinen in dem an sich schon nahrhaften Kuchen sind. Arbeit in herrlicher «»meraMM In einer herrlichen Kameradschaft arbeiten hier de» deutsche Arbeiter, der deutsche Ingenieur und die Männer des Reichsarbeitsdienstes mit den Dienststellen deS Heeres und der Luftwaffe — und wenn die Zeitungen auch schrei ben, wir hätten andauernd Differenzen miteinander, so kann ich nur versichern: Wir werden so lang« — in Kame radschaft und Harmonie — weiter zusammen arbeiten, als der Führer dies für richtig hält. Nun haben sie auch noch im Straßburger Sender er zählt, unsere Stände am Oberrhein seien zum großen Teil nicht mehr zu sehen, sie seien offenbar im letzten Hoch wasser davongeschwommen, jedenfalls seien sie nicht mehr da. Wir sind dem Straßburger Sender für die Anerken- nung der vorzüglichen Tarnung unserer Anlagen ganz besonders dankbar. Was bedeuten all diese Lügen? Warum liegt der Gegenseite so viel daran, das eigene Volk über die Stärk« unserer Befestigungsanlagen hinwegzutäuschen. Wir Haber es hier mit einer ganz gefährlichen Jrrefüh. rung des französischen und englischen Volkes durcl Presse und Rundfunk zu tun. Die armen Teufel auf dei anderen Seite sollen unwissend über die Stärke unseres Westwalls bleiben, damit man sie, wenn es zweckmäßig erscheint, besser antreiben kann, dagegen anzulaufen. Man verschweigt dem französischen Volk die Stärke unserer Grenzbefestigungen und betreibt mit diesem sträflichen Leichtsinn Kriegspolitik. Vielleicht haben auch einige französische und englische Politiker, die in den letzten sechs JahreNzMchts dazu gelernt haben, die Meinung, man könne wieder einmal die Westmark besetzen. Es sind ja erst neun Jahre her, daß die fremden Heere abgezogen sind. Da kann man nur eines antworten: Das gabs nur einmal, das kommt nicht wieder! (Stürmischer Beifall.) Am West wall vom Meer bis zum Alpenland steht mit großen Buchstaben: Unbefugten ist der Zutritt verboten! Wenn jetzt ein paar Hetzer das englische und das französische Volk verführen wollen, den Westwall als ungefährlich an zusehen, so ist das eine sehr gefährliche Angelegenheit, und es wird eine bittere Enttäuschung geben, die der französische oder englische Soldat zu spüren haben wird, wenn die verantwortungslose Lügenagitation ihn über die tatsächliche Stärke unserer Grenzbefesti gungen und über den Geist und Kampfwillen unserer Truppen falsch unterrichtet. Wenn er dann die Wahrheit über die furchtbare Stärke dieser stärksten und modernsten Befestigungsanlage der Welt am eigenen Leibe spüren muß, kommt diese bittere Erkenntnis und die Berichtigung der Lügen zu spät! Ich würde empfehlen, diese Rundfunk- und Presselüg ner bei der Truppe einzuteilen, so daß sie im Zweifelsfalle selbst Gelegenheit haben, sich ein Urteil über die Stärke unserer Befestigungsanlagen und den Geist unserer Trup pen zu verschaffen. Ich glaube, ihre Berichte würden dann anders aussallen, als wenn man ihnen erlaubt, in der Etappe und ohne Beteiligung zum Kriege zu Hetzen. Jeden falls sind wir davon überzeugt, daß die Millionen Kubik meter Beton unseres Westwalles ein sehr viel wichtigerer und auch ausschlaggebenderer Beitrag zur Erhaltung des Friedens sind als die richtig erkannten Irreführungen dieser Presse und Rundfunklügner. Meine Arbeitskameradcn! Deutsche Volksgenossen! Der Westwall wird noch verstärkt werden. Er ist das große Beispiel einer gewaltigen Gemeinschastsleistung des ganzen Volkes unter einem großen Führer. Die Geschichte wird weitergchen. So groß und einmalig diese Leistung auch war, sie wird nicht die einzige bleiben, die unser Voll ausgeführt hat. Wir aber werden uns mit Stolz der Zeit erinnern in der wir als Maurer diese Steine gesetzt haben. Isolierschicht gegen die Weftmöchte Dann nahm Dr. Ley das Wort. „Deutschland", so führte er aus, „hat in der Geschichte ein ewiges Auf und Ab erlebt, Zeilen tiefsten Verfalls wechselten ab mit Zei ten des Aufschwungs und der Blüte. Die schändlichste Zeit Deutschlands war die des Separatismus. Sie ist endgültig überwunden durch den Westwall, der uns zeigt, daß das linke Rheinufer aufewig zu Deutschland gehört." Dr. Ley erklärte dann, von dem stürmischen Beifall der Westwallarbeiter immer wieder unterbrochen, daß der Führer mit dem Westwall eine Isolierschicht zwischen Deutschland und den Weftmächten gelegt hat. „Hinter diesem einzigartigen Westwall steht ein Volk, das eine unzertrennliche Gemeinschaft darstellt. Die Arbeit des Führers und seiner Partei hat durch diese Gemeinschaft die schönsten Früchte getragen. Es spricht für jeden ein zelnen Arbeiter des Westwalls, daß sie freiwillig mehr arbeiteten als verlangt wurde. Jeder Westwallarbeiter weiß, daß er den Führer bei seinem Kampf um Deutsch lands Lebensrechte unterstützt hat. Er weiß, daß der West wall dazu beitragen wird, Deutschlands Weltgeltung wiederherzustellen." Dir Neumentierimg Europas Vorher hatte vor dem Führerkorps des Gaues Reichsleiter R o s e n b e r g eine Rede gehalten, in der er u. a. ausgeführt hatte: Wir hätten die Aufgabe und die Pflicht, eine neue Zeitepoche mit unseren Kräften neu zu ge stalten. Gerade in den letzten Wochen und Tagen hätten wir ein weithin leuchtendes Merkmal dieses neuen Geistes gesehen. Das sei die Legion Condor gewesen, die von den spani schen Schlachtfeldern siegreich heimgekehrt sei, deren Name schon heute der Titel eines großen nationalen Epos der deut schen Ration fei. Die nationalsozialistische Revolution, so führte Reichsleiter Rosenberg weiter aus, sei die konservativste, die jemals in der Weltgeschichte vor sich gegangen sei. Bet aller Schärfe des Kampfes seien die Nationalsozialisten nie mals Bilderstürmer, sondern nur Revolutionäre im. Stürzen überalterter Formen gewesen. Auch unsere Zeit müsse begrei fen, daß sie dazu ausersehen sei, einer großen Epoche iht eignes Gesicht zu geben. In diesem Streben komme der Siche rung und Erhaltung unseres Volkstums die größte Bedeu tung zu. Wsnn wir so unsere ganze Kraft dazu einsetzten, die edelsten Werte des deutschen Menschen hervorzukehren, so könne das kein Kamps gegen die Religion sein. Niemand in Deutschland verlange eine völlige Uebereinstimmung in Din gen der Philosophie oder der Kunst; was aber verlangt wer den müsse, sei, daß sich jeder den Geboten der nationalen Ehre und Freiheit unterwerfe. Die Durchsetzung dieser Hal- tung sei notwendig für die Erhaltung der Gegenwart und für die Sicherung der ganze» Zukunft. Deutschland stehe heute in einer weltpolitischen Ausein- andersetzung. Wenn auch der Kampf im Innern überwunden sei, so seien die Kräfte, die vor mehr als sechs Jahren in Deutschland am Werke gewesen seien, auch heute im Auslande noch dabei, Deutschland zu schaden und ihm nach Möglichkeit einen Krieg auszuzwingen. Der Reichsleiter behandelte hier auf die Judenfragc, zu der jede Nation früher oder später werde Stellung nehmen müssen, und wandte sich dann den Ausgaben der Politischen Leiter zu. Zum Schluß sagte der Redner/ Die vor uns liegende Ausgabe bestehe darin, an einer Neuordnung Europas ent scheidend mitzuwirken, die heute schon werdende Geschichte ge worden sei. Für diese Ausgabe wollen wir uns wappnen. Willst du dkr ei« hübsch' Leben zimmern, Mutzt dich,unS Vergangene nicht bekümmern, , Das wenigste muß dich verdrießen, Mußt stets die Gegenwart genießen, Besonders keinen Menschen Haffen u Und die Zukunft Gott überlassen. w,kiju c G s eihe, tkiium »lln '