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Donnerstag, den N. Mai 1939 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 108 Seite 4 Die gestrengen Herren Wenn in diesem Jahr, wie es scheint und wie wir hoffen, sich die gefürchteten Fröste an den Tagen der „Eisheiligen" nicht einstellen sollten, so wollen wir uns darüber freuen Vielleicht tröstet dies uns auch ein wenig darüber, daß bisher der Mai alles andere als mailich und eher eisheilig war. In Lenzespracht feiert die Natur ihr Auferstehen. Doch unsere Freude ist noch nicht restlos, sind wir doch noch in Erwartung der gestrengen Herren, der sogenann ten Eisheiligen Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius, und ihrer Nachfolgerin, der „kalten Sophie". Die „gestrengen Herren" waren an und für sich fromme Männer, die teilweise bei den Christenverfolgungen den Märtyrertod erlitten und deshalb von der Kirche heilig gesprochen worden sind. Sie kümmerten sich nicht um Frost und Eis und gönnten dem Landmann gedeihliches Mai wetter. Worin die merkwürdige Erscheinung des Rückfalls in die Kälte ihren Grund hat, ist noch nicht genau erwiesen. Nach neuerer Ansicht hängt das gefürchtete Auftreten der Eisheiligen mit Ausgleichungen der Temperaturunter, schiede, hervorgerufen durch Abziehen erwärmter und Ein- dringen kalter Luftströmungen, zusammen, eine Ursache, die auch maßgebend war für die großen und folgenschwe ren Schneestürme und Schneefälle in den letzten Tagen des April. Im allgemeinen kann man behaupten, daß Süd- und Westdeutschland stärker und häufiger unter der Maikälte zu leiden haben, als Mittel- oder gar Nord deutschland, einmal, weil in den südlichen Teilen die Vege tation weiter vorgeschritten zu sein pflegt, dann aber auch, weil die vom Nordatlantischen Ozean herwehenden sehr kalten Winde oft nur das westliche Europa bestreichen, während das östliche durch die jeweils herrschende Luft druckverteilung geschützt ist. Die gestrengen Herren, die in den Tagen zwischen dem 1k. und 14. Mai regieren, bestehen keineswegs in der Ein bildung. Der Landmann, der in der Regel ein guter Na- turbeobachter ist, fürchtet die erste Hälfte des Mai mehr als den Monat April. Wie heißt es doch: Der Bauer nach der alten Art Trägt den Pelz bis Himmelfahrt, Und tut ihm dann der Bauch noch Weh, So trägt er ihn bis Bartelme (Bartholomäustag). Das Landvolk blickt nach Leipzig Die Reichsnährstandsschau im Aufbau. Die 5. Reichsnährstands-Ausstellung, die Anfang Juni in Leipzig durchgeführt werden wird, ist die größte landwirtschaftliche Ausstellung, die bisher im Reich ge zeigt wurden ist. Zunächst wird die Schau in eiyer entscheidenden Stunde durchgeführt, in einem Augenblick, in dem die Atmosphäre in der Ernährungspolitik Entscheidungen er warten läßt. Bauern und Landwirte leben in ständiger Sorge, die Arbeit nicht zu schaffen. In Leipzig werden daher die Möglichkeiten einer Arbeits erleichterung, und zwar nicht nur durch Maschinen in den Vordergrund gestellt werden. Zugleich werden aber auch die Grenzen der Technisierung klargemacht. Dabei handelt es sich wohl auch um die Arbeiten, die, wie in der Viehpflege, eine Maschine nicht verrichten kann. Vor allem aber wird die bevölkerungspolitische Seite deutlich aufge zeigt werden, die bei unserer volksbiologischen Lage noch wichtiger ist als die wirtschaftliche Seite. Allen Besuchern, vor allem den Verbrauchern, werden Wichtige Maßnahmen der Vorratswirtschast verständlich gemacht werden, z. B. die neuartige Trocknung zur Herstellung eines hochwertigen Dörrgemüses, von Trockenkartoffeln und dergleichen. Die Verbraucher wer den von Leipzig die Gewißheit der gesicherten Ernährung mitnehmen können. Für das Landvolk handelt es sich ebenso um die Sicherung der Unterbringung und der voll ständigen Verwertung auch der größten Ernte. In dem Zusammenhang wird erstmalig eine Pflanzenschutzabtei-- lung gezeigt. Welche Bedeutung der Schutz der Bestände und der Vorräte hat, haben wir in dem Hungerwinter 1916/17 als Auswirkung der Phytophtoraschäden bei Kar toffeln erlebt. Für die Erzeuger geht es dabei zugleich um die Sicherung des Arbeitsertrages. Bei der ernsten Bedeutung der ernährungswirtschaftlichen Fragen und bei der S ch w e r e des Landfluchtproblems ist ein Drittel der Fläche der systematischen Schulung Vor behalten. Auf allen Gebieten sollen Musterbeispiele, die sonst nur einem kleinen Kreis bekannt werden würden, schnell zur praktischen Wirkung für das ganze Reich ge bracht werden. Sachsens Banernlehrhok bei Freiberg Im Dienste der Erzeugungsschlacht Um die bäuerliche Wirtschaft insgesamt und das ländliche Bauwesen im besonderen mehr als bisher zu fördern, hat der Reichsnährstand jetzt in elf Landesbauernschaften sogenannte Lehrhöfe zum Teil bereits errichtet, zum Teil zu bauen begonnen. Der Lehrhos der Landesbaucrnschaft Sachsen wird in Zug bei Freiberg entstehen. Er ist zur Zeit noch im Bau, soll aber noch vor der im Juni beginnenden Reichsnährstandsausstellung fer tiggestellt werden. Die Lehrhöfe sollen den in Schulungskursen züsämmengefaßten Volksgenossen — Bauern, Handwerkern, Architekten — in betriebswirtschaftlich richtiger Anordnung das zeigen, was sich im täglichen bäuerlichen Betrieb am besten bewährt hat und wirtschaftlich im Sinne der Erzeugungsschlacht ist- Da; Laadiabr in Sachs»» Die Lagerzeit 1839 erössnet Ein neuer Jahrgang deutscher Jugend hat die Landjahr lager bezogen, um hier mit dem Boden und mit dem Bauerntum in Erziehung und Arbeit geistig und seelisch zu verwachsen. Vom Landjahrlager Hainewalde (Kreis Zittau) aus wurde das Landjahr 1938 für Sachsen durch Brigadeführer Unterstab als Vertreter des Eauamtsleiters Göpsert und von Oberbann- 4ührer Segel in Vertretung von Eebietsführer Möckel eröff net. Dabei wurde in Ansprachen darauf hingewiesen, daß die Schulen die den Nationalsozialismus zu üben haben, in den Landjahrlagern eine Ergänzung finden dadurch, daß hier die Jungen den Geist der Kameradschaft mehr noch als in den Schu len in sich ausnehmen und an die Härte der Pflicht gewöhnt werden. Reue Landdienstlager — Doch es müsse« noch mehr werde« Eilt die Einrichtung des Landjahrs mehr der Erziehung, und wird sie als solche vom Staat im Benehmen mit der HiV ler-Jugend betreut, so sind die Landdienstlaaer eine ausgesprochene Maßnahme der Hitler-Jugend, die der Anregung des Reichsnährstandes gemäß ihre Lager dort errichtet, wo der Mangel an Arbeitskräften besonders drückend ist. Mit Hilfe der landwirtschaftlichen Genossenschaften find jetzt in der Gegend von Bautzen vier Mädel-Landdienstlager neu errichtet und vor bildlich ausgebaut worden. Die Lager stehen in Goldbach, .^eicpa uno rronigswarrya uno pno mrl zusammen M Madeln belegt. Auch andernorts wurden in Sachsen solche Landdrenstlager ins Leben gerufen. Ihre Zahl genügt aber der weitem noch nicht, um den Bedarf an jugendlichen Land- Helfern zu decken. Wer etwas borget oder gelobet, der soll es gelten and was er tut, das soll er halten. Sachsenspiegel. Gasthof KleiMnmnshorf Freundlichst ladet ein der Ortsjugcndwart. Gasthof z. st. Wen Oberstem Es ladet ein Familie Zschiedrich. Ls ist So/mem//e m/ü- ra-oa m/'k §s///X Zu unserer Vermählung sind uns in reichem Karten: RM.1.-, 1.50, 2.-, 2.50, Karlen, verkaufsst.: Verkehrsbüro Altmarkt, Ruf 23707 Hauptbahnhoft Ruf 21934, u. an der Ztrkuskassc Ruf 5S948, 56949. kläcksten kioaaskearl, 13. käai, 8 Ubr KsmersrlLrksttLsds nü im Halles Holla»»«». Morgen Freitag frischen Schellfisch, Kablia« Goldbarsch, Filet bei Samuel Steglich Ruf 233 Familien-Nachrichten aus anderen Blättern. Gestorben: Kamenz: Matthäus Rotschk. Bischofswerda: Theodor Müller. Radeberg: Frau Frieda Moos geb. Gärtner. Burkau: Frau Minna Berger. Großharthau: Bruno Oswald. Sonnabend- und Sonntagnachmitag jeweils 16 Uhr: Große Fremdenvorstcllungen Ermäß. Eintrittspreise! Ungekürztes Proqramm! Sonnabend, den 13. Mat ab V-8 Uhr Großer Maienball raum umgewandelten LieKas Snerassal L Täglich 20 Uhr Täglich 2o Uhr 3 Stoackoa Jubel «all Ue^eisteeuag S7NL. Wiener Revue Alles für s Herz KMLrcde empfiehlt Villy vreabix. WM Sonnabend, den 13. Mai: G-flMrMella dnvsrAgena Maße Glückwünsche, Blumen und Geschenke zuteil geworden Wir haben uns sehr darüber gefreut und danken allen, auch tm Namen unserer Eltern, herzlichst dafür Walter Hürrig und Fra« Gertrud geb. Wehner Königsbrück, Ohorn, Reichenbach, im Lenz 1939 Neueste Drahtberichte Moskau verlangt absolute Gleichberechtigung mit Frankreich, England und eventuell auch Polen. Moskau. Die Sowjetagentur „3sv«stij-a" veröffentlicht heute einen hoch offiziösen Leitartikel „Zur internationalen Lage'', die den Moskau-Standpunkt in bezug auf die gegenwärtigen Paktverhandlungen endgültig darlegt und zugleich als Antwort auf die gestrige Unterhauserklärung Chamberlains zu bewerten ist. Die in diesem Artikel enthaltenen Ausführungen lassen keinen Zweifel darüber, daß die Sowjetregierung einzig und allein auf der Basis der absoluten Gegenseitigkeit, d. h. gleich berechtigter Beistandsverpflichtungen zwischen Frankreich und England und der Sowjetunion end eventuell noch Polen der von London geführten Einkreisungspolitik beitreten würde. Heute Kammer-Erklärung Daladiers. Paris. Die Pariser Presse ergeht sich heute früh in Zu sammenhang mit dem Wiederzusammentritt des Parlaments in Kombinationen über die dabei erfolgten Erklärungen des Mini sterpräsidenten Daladiers. Die Haltung Frankreichs — so sagen die Blätter — bleibe unverändert. Gaurechtsstellenleiter der DAF tagen Reichstagung in Dresden-Weißer Hirfch Am 19. und 20. Mai findet in Dresden-Weißer Hirsch eine Arbeitstagung der Leiter aller Eaurechtsberatungsstellen der Deutschen Arbeitsfront im Großdeutfchen Reich stätt, die unter Leitung des Pg. Dr. Hellwig. Amtsleiter des Amtes für Rechts beratungsstellen im Zentralbüro der Deutschen Arbeitssront, steht Auf der Tagung werden wichtige Fragen aus der arbeits rechtlichen Betreuung der schaffenden deutschen Menschen behan delt werden. Der gastgebende Gau Sachsen, vertreten durch den Gaurechts stellenleiter Pg. Roßberg, ist mit den Vorarbeiten für die Ta gung beauftragt. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. für Donnerstag, den 11. Mai 1939: Seitlicher Wind, meist wolkig uns nur vorübergehend etwas aufheiternd östlich schwache Schauer und Gewitterneigung, wenig Temperaturänderung. Beilagen In der heutigen Nummer ist ein Prospekt von dem Leip ziger Verein-Barmenia, Kranken- und Lebensversicherung, Be^ zirksdirektion Dresden, Ammonstraße 2, beigelegt. Sauberes HmuliWen zum 1. Juni gesucht. Grauer Wolf am Markt AilMrtoffelU noch vorrätig. Zpsr-, slrralt- uns Zeruz;- ilerei» fukuitr. Ruf 754. Sehr gut erhaltener Kleiderschrank, Küchenbank, Fruchtpresse u. a. m. preiswert zu verkaufen. Zu «rfr. i. d Geschst. d. Ztg. 3 8l«ck iMMner zu verkaufen Ohorn Nr. 156. Verkaufe eine Mrikiize paffend für eine Kuh od. Ziegen Lichtenberg Nr. 64. aassr 8chax>peavs8ssr killt sokort. lllgZÜlS 0.90 kcklc. a. 1.60 !AK. Oeatrsl-knrdarogerle öl Jeatsck l^O8S cker I. keicdsloHerie Ziehung 1. Klasse nächst. Diens- tag u. Mitnvoch. >/» nur 3 Mk. empfiehlt Kreadlg«, I I „K« US04" NMR HI i-svpin-Osms u. Lsifa IlsuljlicM-clrea HR S«^r>iL2ursel>l2g, Wuap»sio m» ^äler-Drogsris V/. Nein, Okora Leatrsl-Dro^.IAZeatsch Duwniir Lickb.-Dr og^Hrrekel Dichtend weicht man Wäsche ein! 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