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Donnerstag, den 11. Mai 1939 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. !08 Seite? Faschisten verzichten auf Kaffee Absage an verständnislose Produktionsländer. Im Faschistischen Amtsblatt fordert Parteisekretär Starace sämtliche Parteimitglieder aus, keinen Kaffee zu trinken oder den Verbrauch auf ein Mindestmaß zu beschränken. „Auf diese Weise', so begründet Minister Starace seine Anordnung, „werden wir jene Länder her einlegen, die für ihren Kaffee nicht durch unsere Waren, sondern durch unser Geld bezahlt werden wollen." Neuer Wellenplan ab 194V Wcllcnänderungen auch bei deutschen Rundfunksendern. Aus der letzten europäischen Rundsunkkonferenz in Mon- rreur ist ein neuer Wellen plan sür die europäischen Rundfunksender ausgestellt worden, dessen Bestimmungen am 4. März 1940 in Krast treten. Es war eine Reihe von Aende- -rungen in der Wellenverteilung notwendig geworden, da ins besondere das Langwellenband völlig überbesetzt war. Jetzt haben verschiedene Staaten, wie z B. Holland, Litauen, Spa nien usw. auf Langwellensender verzichtet, wofür ihnen aber entsprechend gute Plätze im Mittelwellenband zugestanden werden mußten. Dafür haben die anderen Beteiligten wieder gewisse Opfer bringen müssen, aus der sich die Verschiebungen in der Einteilung erklären. Lediglich Island, Griechenland, die Türkei. Luxemburg und die Sowjetunion haben die Ab machungen von Montreux nicht unterzeichnet, werden sich aber zweifellos künftig auch der neuen Verteilung der Welleneintei- luna anschließen müssen, wenn sie nicht selbst Nachteile haben wollen. Der europäische Wellenplan hat durch die erwähnten Maßnahmen große Veränderungen erfahren, von denen naturgemäß auch die deutschen Sender betroffen wurden. Die seit 1933 mit dem Reich wieder vereinten Gebiete sind bei der Verteilung gebührend berücksichtigt worden. Bemerkens wert ist, daß verschiedene deutsche Rundfunksender eine wesent liche Verstärkung ersahren können. Das gilt beispielsweise für den D eu ts chl a n d s en d er, dellen Sendeleistung von 60 auf 200 Kilowatt gesteigert wird. Viele der Reichssender erhöhen ihre Leistung vo» 100 aus 120 Kilowatt. Eine wesent liche Verbesserung erhält auch der Sender Saarbrücken zugestanden, dessen Leistung von 17 auf 120 Kilowatt erhöht wird. Wie der Wellenplan sich im einzelnen auf die deutschen Rundfunksender auswirkt, ist aus den entsprechenden Veröf- sentlichungen der Fachblätter zu entnehmen. London ist bestürzt Moskauer Druck auf die britische Regierung? Die Veröffentlichungen der sowjetamtlichen Nachrich tenagentur über den Stand der englisch-sowjetrussischen Einkreisungsverhandlungen haben in London großes Aufsehen erregt. Während die englische Presse soeben noch von dem luemittelbar bevorstehenden vertraglichen Eintritt Sowjetrutzlands in die Einkreisungsfront sprach, muß sie jetzt mit offensichtlicher Bestürzung aus der Mos kauer T a ß - Mitteilung erfahren, daß die englischen Gegenvorschläge zwar entgegengenommen worden find, daß sie aber erstens entgegen dem Reuter-Bericht kein Wort von „individuellen Garantien" der Sowjetunion zugunsten ihrer westlichen Nachbarn enthalten, daß sie vielmehr zweitens eine Hilfeleistung der Sowjetunion zugunsten Englands und Frankreichs verlangen, wenn diese infolge der Polen- oder Rumänien-Garantie in Konflikte geraten sollten, und daß sie drittens keinerlei Hilfeleistung der Westmächte für die Sowjetunion vor sehen. Bezeichnend für die Ueberraschung der englischen Oeffcntlichkeit ist der Kommentar Vernon Bartletts im „News Chronicle". Das Sowjet-Communiquö zu den britischen Vorschlägen, so schreibt er, hat Bestürzung in London hervorgerufen. Auch der Korrespondent des marxistischen „Daily Herald" führt die Meldung der „Tatz" als Beweis dafür an, daß in Moskau noch immer der Verdacht bestehe, Großbritannien und Frankreich meinten es mit ihren Garantien nicht ernst, sondern woll ten bei Gelegenheit kneifen. Der Moskauer Vertreter des „Daily Telegraph" versucht die Wirkung der Taß-Ver- öffentlichung abzuschwächen, indem er in der letzten Aus gabe des Blattes das CommuniquS „offensichtlich aus einem dunklen Mißverständnis der britischen Absichten" oder vielleicht aus dem Wunsch Moskaus ableitet, den Druck auf die britische Regierung eine be dingungslose Allianz abzuschließen, aufrechtzuerhalten. ^Offensichtliches Mißverständnis" Von maßgebender englischer Seite wird hervor- Lehoben, daß die sowjetrussische Erklärung auf einem „offensichtlichen Mißverständnis" beruhe, das vermutlich dadurch entstanden sei, daß sich die Taß- Agentur bei der Wiedergabe der amtlichen britischen Vor schläge aus den Bericht einer Nachrickten-Agentur und „nicht aus die amtliche Fassung der britischen Vorschläge" gestützt habe". Jedenfalls sei die Veröffentlichung der Taß-Erklärung ohne vorhergehende Füh lungnahme mit der Londoner Regierung oder der britischen Botschaft erfolgt. Lebruns zweite Amisperiode Kein Rücktritt der Regierung. — Erklärung Daladiers vor dem Parlament. Der französische Staatspräsident Lebrun hat am 10. Mai seine zweite siebenjährige Amtsperiode angetre- ten. Da Lebrun sein eigener Nachfolger ist, ging die übliche Amtseinsetzung diesmal ohne große Feierlichkeiten vonstatten. Entgegen den bisher vermuteten Ansichten hat Ministerpräsident Daladier von einem symbolischen Rücktrittsgesuch seiner Regierung abgesehen. Sein Kabi nett bleibt also automatisch weiter im Amt. Am heutigen Donnerstag tritt das Parlament wieder zusammen. Gleich zu Beginn der ersten Sitzung wird von Ministerpräsident Daladier in der Kammer — und vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Chau- temps im Senat — eine Botschaft des Präsiden ten der Republik verlesen. Anschließend wird Daladier in der Kammer eine Erklärung der Negierung abgeben, die nach Ansicht unterrichteter Kreise „eine sehr energische Stellungnahme" zur Innen- und Außenpolitik Frank reichs sein werde. In der Kammer wird sehr wahrscheinlich mit Zu stimmung des Ministerpräsidenten sofort eine Aus sprache über die allgemeine Politik der Regierung be ginnen unter dxr Pxdingung, daß die Debatte kurz und Staatsbesuch aus Belgrad Prinzregent Paul in Nom Heizlich begrüßt Dem jugoslawischen Prinzregentenpaar, das in Be gleitung des Außenministers Cincar-Markowitsch zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Rom gekommen ist, wurde bei seiner Ankunft in der italienischen Hauptstadt ein über aus festlicher Empfang zuteil. Nach herzlicher Begrüßung durch das italienische Herrscherpaar und den Duce schritt Prinz regent Paul zusammen mit dem König und Kaiser die Ehrenkompanie ab und begab sich dann in den Salon, wo ihm die führenden Persönlichkeiten des Regimes so wie das Diplomatische Korps, darunter der deutsche Bot schafter, vorgestellt wurden. Vor dem Bahnhof empfing die römische Bevölkerung die jugoslawischen Gäste mit stürmischen Kundgebungen, die sich während der Fahrt durch die festlich geschmückten Straßen zum Quirinal fort setzten. Die offizielle Begrüßung des Prinzregentenpaares durch die Stadt Rom erfolgte auf der Piazza Esedra, wo der Gouverneur von Rom, Fürst Colonna, das herzlichste Willkommen entbot. Kurz nach der Ankunft der jugoslawischen Gäste stat tete der italienische Regierungschef im Quirinalspalast dem Prinzregenten Paul einen Besuch ab. An den Grä bern der italienischen Könige im Pantheon, am Grabmal des Unbekannten Soldaten, auf dem Altar des Vater landes sowie am Ehrenmal der für die faschistische Re volution Gefallenen legte Prinzregent Paul später Kränze nieder. Herzliche Eintracht zwischen Rom und Belgrad Die italienische Presse widmet dem jugoslawischen Prinz- regentenpaar überaus herzliche Begrüßungsartikel, in denen die jugoslawisch-italienische Freundschaft be sonders unterstrichen wird. Das Belgrader Freundschafts- ablommen habe sich in den ersten beiden Jahren seines Be- stelums bereits außerordentlicb bewährt und in einem der delikatesten Abschnitte Europas Frieden und Ruhe gesichert und zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern geführt. Wenn eine verblendete Diplomatie seinerzeit aus italienisch-jugoslawische Meinungsverschiedenheiten speku- lieren zu können geglaubt habe, um Italien und Jugoslawien in der Adria unbeweglich zu machen, bann sei ein solcher Plan heute gänzlich aussichtslos. Die Personalunion mit Albanien habe Italien Jugoslawien doppelt nahegebracht. Die herz lichste Eintracht zwischen den beiden Ländern sei eine logische Notwendigkeit. Oer erste Staatsbesuch feit 1910 Die jugoslawische Presse steht ebenfalls völlig im Zeichen der Reise des Prinzregenten Paul nach Rom. Die Blätter weisen übereinstimmend daraus hin, daß dieser Besuch nicht nur die herzlichen Verwandtschaftsbande zwischen den Herrscherhäusern, sondern auch die freundschaftlichen Be ziehungen zwischen den beiden Völkern unterstreiche. Sie wür digen den Belgrader jugoslawisch-italienischen Freundschafts- Pakt vom März 1937 als eine der Grundlagen der jugoslawi schen Außenpolitik und heben seine dem Frieden dienende Rolle hervor. Im Zusammenhang damit betonten sie die be sonderen Verdienste des Prinzregenten Paul um die Enger gestaltung der Beziehungen Jugoslawiens zu Italien. Meh rere Zeitungen erinnern daran, daß König Peter I. von Ser bien im Jähre 1910 den letzten Staatsbesuch eines Belgrader Herrschers in Rom machte. Oer Prinzregent bei Mussolini Am Nachmittag des ersten Tages des jugoslawischen Staatsbesuches stattete Prinzregent Paul dem Duce einen Besuch ab. Die Unterredung im Palazzo Venezia dauerte 40 Minuten. Der Unterredung des Prinzregenten nutz dem Duce war ein Empfang des jugoslawischen Außen ministers Markowitsch vorausgegangen, der zusam men mit dem italienischen Außenminister Graf Ciano erschienen war und etwa eine Stunde heim Duce geweilt hatte. Bekenntnis zur Neutralität Das Ergebnis der Stockholmer Außenministerbesprechung Die Außenminister der vier skandinavischen Länder Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden, die auf Grund der deutschen Fühlung- ) nähme wegen Abschlusses von Nichtangrisssverträgen am 9. Mai in Stockholm zu einem Gedankenaustausch zusam mengekommen waren, haben in einer amtlichen Verlaut barung erneut ihren Willen betont, im Falle kriegerischer Verwicklungen in Europa unbedingte Neutrali- tät zu beobachten. Die Außenminister begrüßen Aeußerungen von feiten jedes anderen Landes, die Integrität und Unabhängig keit der nordeuropäischen Länder respektieren zu wollen, d. h. konkreter gesprochen, auch die deutsche Fühlung nahme wegen des eventuellen Abschluffes von Nicht angrisfsverträgen zwischen Deutschland und ihren Län dern. Eine endgültige Stellungnahme ist nichlersolgtsfie liegt bei den einzelnen Regierungen. Haltet Südafrika neutral! Die unter Leitung von Professor Viljoen stehende Neutralitätsbewegung, die Südafrika aus jedem Konflikt der europäischen Staaten heraushalten will, macht gute Fortschritte. Der Sekretär des Ausschusses für die Volks befragung erklärte, die Beteiligung sei in ganz Südafrika spontan erfolgt. Ueberall hätten sich zahlreiche führende Südafrikaner burischer wie auch englischer Abstammung an der überparteilich durchgeführten Unterschriftensamm lung beteiligt. Sobald die Aktion beendet sei, würden die Listen dem Premierminister General Hertzog vorgelegt. Die Formulare zur Unterschriftensammlung tragen die Ueberfchrift: „Haltet Südafrika neutral!" Verschiedene Lage der Länder Zu der amtlichen Verlautbarung über die Stockholmer Beratungen der vier nordischen Außenminister über die deutsche Fühlungnahme wegen eines gegenseitigen Nicht angriffspaktes schreibt die Osloer Zeitung „Morgen- blad", der Kernpunkt sei, daß jedem der vier Staaten überlassen würde, selbst zu antworten. Die Zeitung „Tidens T e g n" meint, daß die Lage für die einzelnen nordischen Länder verschieden sei. Dänemark habe die gemeinsame Grenze mit Deutschland, eine Tatsache, die eine natürliche Grundlage für den Abschluß des Paktes biete. Bei Finnland ergebe sich auch ganz natürlich das Eingehen auf einen Pakt mit dem Deutschen Reich. Norwegen wünsche nur eins, nämlich sich aus jeder Kombination der verschiedenen Großmächte herauszuhal- ten und seine vollkommene, unbedingte Neutrali tät zu wahren. Ler britische Geheimdienst provoziert Auch in Südwestasrika hatte er die Hand im Spiel! Der Vertreter des Gesetzgebenden Rates Südwestasrikas, Lardner Burke, erklärte in einer Rede in Swakopmund der britische Geheimdienst habe einen „aroßanaelegten Anschlag auf die Schlüsselstellung in Südwestasrika entdeckt. Die vor kurzem entsandte Polizeitruppe nach Südwestafrika sei „gerade recht zeitig" gekommen, um das Land vor Kämpfen und Blutvergie ßen zu bewahren. Das habe man General Smuts zu verdan ken, der auf den Rat Londons prompt eingegangen ist. „organisiert" sei und ^daß die Notverordnungen ntcyt rn Frage gestellt werden, da hierfür die Vollmachten der Regierung bis zum 30. November laufen. politische Rundschau Südostmcsse in Breslau eröffnet. Unter reger Anteilnahme des Auslandes wurde die Breslauer Südostmesse mit Länd- maschinenmarki 1939 in Anwesenheit führender Persönlichkeiien der Partei, des Staates und der Wirtschaft feierlich eröffnet. Gauleiter und Oberpräsident Joses Wagner hielt die Eröff nungsansprache. Ehrenmal sür den Sanitätsdienst im Weltkriege. Am 21. Mai wird im Reichsehrenmal Tannenberg das Ehrenmal für den Sanitätsdienst im Weltkriege feierlich eingeweiht. Dieses Mal wird an den heldenmütigen Einsatz des Sanitäts personals, der Aerzte und Schwestern erinnern, die in Aus übung ihrer Pflicht unter dem Zeichen des Roten Kreuzes ihr Leben ließen. Träger der Veranstaltung ist das Deutsche Rote Kreuz. An der Feier werden Vertreter von Partei. Staat und Wehrmacht teilnehmen. Deutsche Verkehrsaiisstcllung in Bukarest. Am 12. Mai wird in Bukarest eine Deutsche Verkehrsausstellung eröffnet, die von der Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr veran- stattet wird und der rumänischen Oeffcntlichkeit zum ersten Male in größerem Umfange einen Ueberblick über Deutschland als Reiseland und über das deutsche Verkehrswesen gibt. Die faschistischen Siegrstrophäen im römischen Senat. Der Duce hat im Forum Romanum, das in seiner ursprünglichen Form wiederherpestellte Gebäude des römischen Senats, feier- sich der Oeffentlichkeit übergeben. Das Gebäude des Römischen Senats wird in Zukunft die Stätte der Wahrzeichen der neuen faschistischen Siegestaten sein: des Marsches aus Rom, der Gründung des Imperiums und der Vereinigung der albani schen mit der italienischen Krone. Politischer Putsch in Ecuador verc^ 't. Nach einer Havas- Meldung aus Quito (Ecuador) wurde t ein revolutionäres Komplott ausgedeckt. Der Anführer dei Aufständischen ist der Linkspolitiker Oberst Luis Larrea Alba. Er sowie 50 Zivilisten und Soldaten konnten in dem Augenblick verhaftet werden, als sie ihre Vorbereitungen sür eine Erhebung abgeschlossen hatten. AMMWoffe und Melkmaschinen Gegenwartsfragen aus der Milchwirtfchastlichen Woche Wie lehr das Oualitäts- und Leistungsproblem im Vorder grund der Milchwirtlchaftlichen Woche steht, zeigten die zahl reichen Vorträge. So wurde von Prof. Dr. Mohr, Kiel, über neue Forschungsergebnisse in der Behandlung von Dauerbut ter berichtet und dabei betont, daß die nach dem in Deutschland üblichen Verfahren hergestellte Dauerbutter bei richtiger Be handlung dieselbe gute Beschaffenheit bat wie die der außer europäischen Länder. Die Melkmaschine verdient Ausführungen von Dr. Fritz (Weihenstephan) zufolge angesichts des Mangels an Ar beitskräften um so mehr Beachtung und Anwendung, als sie mit sofortiger Wirkung die Melkleistung der Arbeitskräfte nicht nur mehr als verdoppelt, sondern auch den Kreis der melkfähi gen Personen erheblich erweitert Bei der Empfindlichkeit der Milch muß der Verwendung oon Austauschwerkstoffen eine eingehende Prüfung vorhergehen. Sie ist vom Physikalischen Institut der Milchwirtschaftlichen Forschungsanstalt in Kiel burchqeführt worden, so daß der Verwendung bestimmter Austauschwerkstoffe nichts mehr im Wege steht. Allerdings ist die Standardisierung der Reincgungs» und Desinfektionsmittel nötig, da sre sowohl reinigende Wir kung haben müssen, aber die Austauswwerkstoffe, insbesondere Aluminium und seine Legierungen nicht angreifen dürfen. In Sondertagungen wurden Fragen der Sauermilchkäsereien und ihre Bedeutung in der Volksernährung sowie die Aufgabe der Butterverteiler behandelt. Zur Frage der Marktordnung wurde darauf hingewiesen, daß die wertmäßige Erzeugung in Molkereien und Käsereien von 1,3 Milliarden Reichsmark im Jahre 1932 auf 2,2 Milliarden Reichsmark im vergangenen Jahr gestiegen ist. Noch mehr als bisher wird künftigauch beim Milchhandel auf Berufsförderung und Sachkunde Wert gelegt. Man ver langt nicht nur ausreichendes Fachwissen über Milch Butter und Käse sowie über solche Waren, die in Milchgeschäften ge führt werden, sondern will dieses Wißen durch Schulung in den Laboratorien der Liefermolkereien und ähnliche Maßnahmen mehren. Teilnahme am Reichsberufswettkampf und am Lei- stungskamps der deutschen Betriebe sind hierbei in ihren gün stigen Auswirkungen willkommene Mittel. Bei der Ueberbrük- kung von Schwankungen in der Erzeugung hat es der Milch verteiler durch richtige Kundenbehandlung in der Hand, einen Ausgleich zu schaffen, indem er für neue wertvolle Milcherzeug- nisse die Zuneigung des Verbrauchers erobert.