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Pulsnitzrr Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 51 Seite 8 Mittwoch, den 1. März 1939 sch Di Lu dei w 'M glc dei Si nei dei Die Frau und ihre Welt Kleidungsstück gemacht ist, aufnehmen kann, d. h. je poröser er ist. Luft ist in jedem Fall ein schlechter Wärmeleiter. Durch Schmutz und Staub in den Poren wird die ost erstaunlich hohe Wärme-Erhaltungskraft des Stoffes wie der aufgehoben. Noch mehr ist das der Fall, wenn der Stoff feucht geworden ist. Deshalb sollten Personen, die zum Schwitzen neigen, lockere Stoffe den glatten vorziehen. Besonders schnell leitet zum Beispiel glatte Leinwand die Wärme ab. In feuchtem Zustand aber schmiegt fie sich fest an den Körper an und schaltet den Luftzutritt nahezu völlig aus Wolltrikot und Wollflanell, aber auch Seiden trikot, sind deshalb als Unterkleidung praktischer, da sie den Luftzutritt gestatten, aber den Schweiß langsam aufnehmen. Weiterhin spielt die Farbe des Stoffes eine große Rolle. Es ist kein Zufall, daß man im Winter mehr dunkle Stoffe trägt, als im Sommer Allerdings darf man nicht vergessen, daß sie auch leichter den Schmutz ausnehmen, daß fie emp fänglich für alle Ausdünstungen sind und deshalb regel mäßig sorgfältig gereinigt werden müssen, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen sollen, als Wärmeregulator im Haushalt des menschlichen Körpers zu wirken. Das wird aber oft übersehen, besonders bei wärmenden Ueberkleidern, Män teln, Joppen und ähnlichen Dingen, die eine sorgsame Reinigung nicht weniger notwendig haben, als jedes andere Kleidungsstück. brs. ks rieckl nack 6as ... Was ist dann zu tun? Biel Unheil entstand schon durch ausströmendes Gas, besonders dann, wenn man nicht recht wußte, wie man sich bei Gasgeruch zu verhalten hat. Riecht es nach Gas, so müssen vor allem sämtliche Flammen und offene Feuer stellen gelöscht werden. Dazu gehören selbstverständlich auch Zigarren. Zigaretten, Feuerzeuge usw. Selbst ein Druck auf den elektrischen Klingelknopf, bei dem bekannt lich ein Funke entsteht, kann schweres Unheil anrichten. Man öffne so schnell wie möglich alle Fenster, auch die der Nebenräume, in die Gas gezogen sein könnte. Der Raum wird dann schnell verlassen und erst nach Durch lüftung wieder betreten. Sehr wichtig ist ferner das Schlie- ßen des Haupthahnes am Gasmesser, damit nicht weiteres Gas nachströmen kann. Ueberhaupt vergewissere man sich, ob alle Gashähne geschlossen sind Licht darf erst dann wie der angezündet werden, wenn nach geraumer Zeit keiner- lei Gasgeruch mehr zu bemerken ist. Man verlasse sich aber nicht aus den eigenen Geruchssinn, sondern ziehe andere Personen hinzu Der Haupthahn im Keller und der Hahn vor dem Gasmesser müßen mit Schlüsseln versehen sein die zwar dicht, aber doch gut beweglich sind. Jede Haus frau sollte grundsätzlich dafür sorgen, daß abends vor dem Schlafengehen, oder wenn die Arbeit in der Küche beendet ist und man kein Gas mehr braucht, der Gashahn vor dem Messer geschlossen wird Läßt der Gasgeruch trotz aller Gegenmaßnahmen nicht nach, so ist das Werk schnellstens zu benachrichtigen. Alle Arbeiten an Gasleitungen dürfen wegen ihrer Gefährlichkeit grundsätzlich nur von den Be- auftragten der Gaswerke oder von gelernten und zugelas senen Installateuren ausgeführt werden. Wer dem entgegen handelt, muß mit erheblichen Ersatzansprüchen rechnen, wenn ein Unfall sich ereignet. Vie vusbewadrung von vrot und Mekl Frisches Brot ist der Gesundheit unzuträglich und wird, namentlich von Personen mit schwachen Verdauungs organen, schlecht vertragen. Vollends erhöht sich die Gefahr, wenn das Brot nicht gründlich gekaut wird Frisches Brot muß also sorgfältig ausbewahrt werden, und es gilt dabei zu verhindern, daß dieses wichtige Nahrungsmittel irgend wie Schaden erleidet. Das Brot darf nicht zu trocken und auch nicht zu feucht werden. Brot neigt leicht zum Schim meln, deshalb muß es in gutgelüsteten, völlig trockenen Räumen aufbewahrt werden. Niemals darf das Brot in warmem Zustand an den Aufbewahrungsort gebracht wer den. Zuerst soll es gut auskühlen, ehe man es lagert. Man achte darauf, daß das Vrot nicht mit anderen, stark riechen- chenden Lebensmitteln zusammenlagert. Alle Zerjetzungs- vorgänge, die sich in einem Raum abspielen, wirken nach teilig aus das Brot ein. Keller dürften als Lagerraum für Brot nur im Sommer geeignet sein. Am besten dient der Aufbewahrung von Brot ein großer, lustiger Schrank. Angeschnittenes Brot wird in einem zugedeckte« Steintopf verwahrt. Mehl verlangt ebenfalls einen völlig trockener. Lager raum. Feuchte Lust und Wärme lassen Mehl verderben. Frisches und feuchtes Mehl muß erst in einem nicht zu warmen Raum völlig austrocknen. Auch Sonne ist dem Mehl nachteilig. Während des Trocknens wird das Mehl wiederholt gewendet. Ueberhaupt soll das Mehl alle vier Wochen umgeschaufelt, bezw. umgefüllt werden, damit sich kein Ungeziefer einnisten kann. Menn der Za>cking vorüber ist Maskenkostüme kosten mitunter recht viel Geld, und man sollte sie, wenn Prinz Karneval seine Herrschaft beendet hat, pfleglicher behandeln, als es gemeinhin geschieht. Man kann dann so ein Kostüm gut mehrere Jahre tragen, und die kleine Mühe lohnt sich. Tas Kostüm wird nach dem letzten Gebrauch gründlich gelüftet, wenn es nicht waschbar ist. Kostüme, die gewaschen werden können, bewahrt man natürlich nicht ungewaschen auf, da der Staub und Schweiß dem Stoff keineswegs dienlich ist. Nach dem Lüsten und Waschen bewahrt man das Kostüm am besten in einem der dichtschließende« Mottensäcke auf, die man überall be kommt. Sie halten den Staub fern und schützen die Mas kenstoffe, die ni«A immer lichtecht find, vor dem Verblei chen. Gewaschene Kostüme kommen ungebügelt in den Sack, fie werden erst beim nächsten Gebrauch endgültig herge richtet. Hat ein Kostüm sehr viel Berzwrungen, Sticke reien, Applikationen, besitzt es sehr wett«, empfindliche Aermel, so schützt man es noch besonders durch Unterlagen und Leberdecke« mit sauber«« Setde«papisr. »ehr zutage liegend« Aufgab«« der Frau von heute i« Verbindung mit der Volkswirtschaft z« bewältigen sind, um so mehr bedarf fie des Charakters, weicher aus Können, Wißen und Wollen aufbaut. Hedwig Heyl Wegbereiterin der volkswirtschaftlich gebun denen Hauswirtschaft, geb 1850 in Bremen. Zr-ener Festtag und Mag «Oh, Anni, warum nimmst du denn nicht die schöne Bunzlauer Kanne?" ruft Liselotte und nimmt liebevoll das hübsche Stück aus dem Küchenschrank. „Aber das ist doch nichts, wenn man Besuch hat! Das Geschirr nehmen wir nur für alle Tage." — „Also du gehörst auch zu den Frauen, Lie irdenes Geschirr nicht schön finden? Für so altmodisch hätte ich dich nicht gehalten, Anni!" Liselotte hat ganz recht: Ts ist ein veralteter Begriff von Kultur, nur Porzellan als hoffähig für die festliche Ge legenheit anzusehen, und das aus der Volkskunst kom mende irdene Geschirr zum Aschenbrödel herabzuwür- digen Beide Geschirrarten stammen aus dem Werk stoff Erde, nur die Verar beitung geht verschiedene Wege: eine wahrt den ursprünglichen Bauernstil reinster Form — die an dere geht den konventio- nellen Stilen früherer Jahrhunderte und der Mo derne nach. Zwei gleich» berechtigte Auffassungen. Daß die Geschmäcker ver schieden sind, ist ein wahres Glück und selbstverständlich. Der irdene Geschmack ist aber nicht minderwertiger als der porzellanene. Heute gibt es nicht Alltags- und' Sonntagsgeschirr, heute nehmen wir das Geschirr passend zur Wohnung, zu den Speisen, zu den Gästen, zum Charakter des Nachmittags oder Abends. Aus einer leinenen Kaffeedecke, die womöglich noch von Muttern oder Großmüttern stammt, wird ein Bunzlauer Kaffee- oder Kakaogeschirr sehr harmonisch wirken. — Tee, in Stein gut- oder Tonkannen aufgebrüht, schmeckt bekanntlich be sonders gut. Man darf sie nie auswaschen, nur ausspülen. Der feine Teegeruch, der allmählich ganz und gar in die Kanne eingezogen ist, erhöht das Aroma des frischen Auf gusses. — Für die Festbowle ist das steinerne Bowlen gefäß ideal, denn das Getränk bleibt lange frisch und kühl darin. Zugleich ist das Gefäß im Delfter Stil oder bäurischen Barock oder im Rheinischen Graublau eine wirklich festliche Zierde. — Der Abendbrottisch ist gedeckt: Aus der hölzer nen Platt« liegt appetitlich der frische Schinken. Ein kräf tiges Butterbrot schmeckt gut vom weißgescheuerten Holzgeschirr. Ter Landwein oder Fruchtsaft steht sicher gekühlt im schmucken Steinkrug auf dem Tisch, dazu die passenden Becher, die auch als Milchbecher zu verwen den sind. Eine schön geformt« Terrine aus Steingut mit der kräftigen Kartoffelsuppe oder dem Eintopfge richt putzt mit ihrer Farbigkeit den Mittagstisch wie ein Blumenstrauß. Porzellan und Steingut, beides schön in der Zweckerfüllung. Das eine fein und elegant, das andere ur wüchsig und lustig. Vier ebenbürtige Eigenschaften, die jeweilig auf Stim mung und Umgebung reagieren. Text und Zeichn. f3j: E. Liebthal. M. vom Sinn und Zweck der Meldung Leider leben wir nicht in einer Gegend der Erde, die nur Kleidung im Interesse der Sittlichkeit erfordert. In unseren Breiten muß der menschliche Körper gegen Tempe raturschwankungen geschützt werden, denn unsere Umgebung besitzt nicht immer den gleichen Wärmegrad, d«r zur gleich mäßigen Erhaltung der Körpertemperatur notwendig wäre. Der Körper hilft sich selbst, indem er verstärkt oder vermindert, je nach den Umständen, Wärme abgibt. Dieser an sich natürliche Wärmeschutz reicht aber in den meisten Fällen nicht aus, er mutz durch di« Kleidung unterstützt werden. Die Haut besorgt etwa 80—90 Prozent der gesamten Wärmeabgabe, die entweder durch Ausstrahlung oder Verdunstung erfolgt. Luft entzieht dem Körper weniger Wärme, als etwa ein Bad. Durch von außen wirkende Wärme erweitern sich die Blutadern. Der Blutkreislauf wird beschleunigt, die Schweißdrüsen beleben sich, der aus- tretend« Schweiß verdunstet, und dadurch wird dem Kör per Wärme entzogen. Im Winter ist nun im Gegensatz zur wärmeren Jah reszeit eine Einschränkung der Wärmeabgabe notwendig. Kält« zieht die Blutadern in der Haut zusammen. Damit verbindet sich eine Steigerung der Blutzufuhr, der Körper schützt sich gegen zu starke Abkühlung. Aber das gelingt ch« nicht völlig, deshalb muß er durch sinngemäße Klei dung unterstützt werden. Um di« Zweckmäßigkeit der Klei dung für den Winter zu erkennen, müssen wir sie auf ihre Leitfähigkeit für Wärme untersuchen. Diese ist umso ge ringer, je mehr Luft der betreffende Stoff, aus dem das über alles Dierjahresplan bietet dir Deutsche Fischsuppe ein gern und darangegebcn und das vorbereitete Das EWW i dem Gemüse getan und darr, Wrisä«. ' Der Mehrverbrauch von Fisch bedeutet im Sicherstellung der Nahrungsfreiheit. Also, lang zu, liebe Hausfrau, Gott Neptun .. seine von Abwechslung strotzende Tafel der Fischsorten, probiere einmal iolgende Rezepte: In grober Maschinenstrickerei und verziert mit handgearbeitet«« Motiven, so präsentiert sich die sportlich« Weste für die kommende Saison koto: kiiobudr bl «N,UMMM«»IiU"UMlttMUUi,«U»UMMiUIttI,„uttNUi„,i,UUUl„^,„IMl,i,„lUUttm,,,M Stücke von Kabeljau, Rotbarsch oder Schellfisch, etwa .... Viertel Kilogramm, einige Krabben, 4 Tomaten oder Tonia- Msch aus dem Meer Nahrhaft, wohlschmeckend und vielseitig ist der Fleischvorrat, den uns das Meer gibt. Die Fortschritte der Technik und des Verkehrs machen es heute möglich, die Fische frisch und gesund in die entferntesten Städte des Binnenlandes zu bringen. Durch die sogenannte „Kühlkette" macht der Fisch den Weg vom Meer zum Verbraucher. Das heißt: Der Eisbunker ün Fischdampser nimmt ihn zuerst auf, dann geht's in die Eis packung im Fischereihafen, dann in den Kühlwagen der Reichs bahn, zuletzt in die Kühlschränke und Eispackungen der Groß- und Kleinoerteiler. tenmark, Thymian, gewiegte Petersilie, Knoblauch, Zwiebel, ein Bund Suppengrün, F«tt, 1^ Liter Wasser. Eine fein gehackte Zwiebel läßt man mit den Tomaten, dem Suppengrün, einer Zehe Knoblauch, Thymian und gehackter Petersilie 20 Minuten lang dünsten. Dann Wasser äuffüllen und Salz dazugeben. In die kochende Brühe die Fischstücke und Krabben legen und ungefähr 10 Minuten ziehen lassen. Dann die Fischstücke herausnehme» und auf einer Schüssel anrichten. Als Einlage gibt man Nudeln oder Graupen. Frschgoulasch mit Nudeln und Salat Kilogramm Fischfilet, 2 Eßlöffel Fett, S Eßlöffel Mehl, eine saure oder Pfeffergurke, Paprika, Essig, ein Prise Zucker, Speck, Fleischwürze, eine Zwiebel, Salz. Nach der Reinigung durch Abspülen wird das Fischfilet in Würfel geschnitten. Kleingewürfelter Speck wird mit Mehl und der gehackten Zwiebel goldgelb geröstet. Dann Wasser auf füllen, Essig, eine Prise Zucker, klein gewürfelte Gurke und Salz daran geben, auch etwas Paprika. Die Fischwürfel läßt man 10 bis 12 Minuten i« der Tunke garen. In Salzwasser gekochte Rudeln werden in heißem Fett durchgefchwenkt. Grüner oder Gemüsesalat als Beilage. Labskaus Kilogramm Fischfilet, 6V Gramm Speckwürfel, ein bis zwei Zwiebeln, ein Kilogramm Kartoffeln, Senf, Essig, Zucker, Salz, Paprika, Gurke Majoran. Gekochte, geschälte Kartoffeln zu Brei stampfen. Kleingeschntt» tene Zwiebel wird mit Speckwürfeln zusammen augedüstet. Darin das vorbereitete Fischfilet garbraten, dann zu den Bre»- kartoffeln dazugeben, auch die klein gewürfelte Gurke. Allas gut durcheinanderrühren. Mit Senf, Essig, einer Prise Zucker, Paprika und Marjoran würzen und abschmecken. Fthch»« m 8 seeintops SSO Gramm FkschfMt, gleich welcher Art. SOO Gramm Weiß kohl oder Mrstna, WS Gramm Kartoffelscheiben, 250 Kramm Mohrrüben. SO Gramm Fett, Suppengrün, Salz, Paprika. . Klein gewürfeltes Suppengrün läßt man in Fett andünstsn, Mohrrüben und Kohl werden in Streifs« geschnitten, mit . n- rohen Kartoffclscheiben in einem Topf geschichtet, kaltes Wasser den letzten 10 Minuten wird. Die Fischerei ist nicht nur von Wind und Wetter, sie ist auch jeweilig von den auftauchenden Fischschwärmen abhängig, wieder daraus ergibt sich die Marktlage. Mal ist die, mal jene Fischsorte aus den Märkten besonders reichlich vertreten. Es gilt für die Hausfrau, ihren Fischeinkauf nach der Marktlage zu richten. Der reichlich vertretene Fisch ist besonders frisch, gut und billig Außerdem ist es eine Pflicht, das Meistvorhandene zu kaufen, denn dadurch werden Verluste durch Verderben ver mieden. Bekommt man mal nicht den gewünschten Fisch, kam« man den Ersatz durch die Art der Zubereitung leicht in den Wunschfisch verwandeln Ein wenig Phantast« hilft über alles hinweg.