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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- u«d Tageszeitung für die Stadt uud den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Dmk^prgSpreiS beträgt bei Abholung wöchentlich öv Rpf., bei Lieferung frei Han« »Nps., Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreises. ZeitungrauSgabe sür Abholer .«glich S-0 Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach I reiSlistr Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bi» vo^. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSniG . Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D.A.l.r 227L Geschäftsstelle: Nur Adolf - Hitler - Straße 2 — Fernruf nur SSI Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zn Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 47 91. Jahrgang Freitag, den 24. Februar 1939 Würdelos und unverschämt Gemeine Beschimpfung der Deutschamerikaner Die Bereinigten Staaten bezeichnen sich mit Borliebe als das Land der Freiheit. Worin diese Freiheit besteht, dafür haben wir in der letzten Zeit genügend Pro ben erhalten. Was sich die verantwortlichen Männer der amerikanischen PoliU, angcfangcn vom Staatsoberhaupt im Weißen Haus, bis zum letzten Parlamentarier, an Be schimpfungen und Verleumdungen gegen die autoritären Staaten und namentlich gegen Deutschland geleistet haben, ist an Würdelosigkeit und Unverschämtheit kaum noch zu überbieten. Einer der wildesten Hetzer ist der Senator Pitt man, dessen widerwärtiges Auftreten in schärfstem Gegen satz zu seiner Stellung als Vorsitzender des auswärtigen Senatsausschusses steht. Mit einer Regelmäßigkeit, der die Absicht anzumerken ist, gibt sich dieser Herr Senator zu den gemeinsten Ver dächtigungen gegen die autoritäre Negierungsorm her. Zu nächst erklärte er, daß das amerikanische Volk eine autori täre Regierung im allgemeinen und die Regierung Deutsch lands und Japans im besonderen „nicht schätze". Dann ging dieser politische Biedermann zur offenen Kriegshetze über und drohte mit Waffengewalt, wenn den „Diktatoren" mit unkriegerischen Mitteln nicht Einhalt geboten werden könne. Als diese Hetze den Amerikanern selbst mißfiel, erklärte dieser Vertreter der sogenannten „Menschlichkeit", man brauche einen Mann ja nicht zu er schießen, wenn man ihn zu Tode hungern könne. Schließ lich behauptete er, die autoritären Staaten schickten sich an, einen Ueberfall auf Südamerika durchzuführen, und von Deutschland behauptete dieser Erzlügner allen Ernstes, daß es zur Zeit dabei sei, Sibirien zu erobern. Selbstver ständlich wurden diese Hetzereien sofort von einer gewissen Weltpresse übernommen, der solche „Kronzeugen" nur zu sehr willkommen sind, wenn es darum geht, die öffentliche Meinung gegen die autoritären Staaten aufzupulschen. Geradezu widerlich sind auch die unerhörten Angriffe, die der demokratische Abgeordnete Martin aus Colo- rado im amerikanischen Unterhaus gegen das Deutsch amerikanertum gerichtet hat. Martin bezeichnete jeden, der an der New-Uorkcr Kundgebung des Amerika-Deutschen Volksbundes tcilnahm, als Verräter der USA.-Demokratie und der Regierung." Es ist ein Rückfall in die übelste Weltkriegshctzc, wenn dieser Yankee aus- ruft, nach dem Kriege habe man geglaubt, von Bindestrich- Amerikanern befreit zu sein, um jetzt herauszufinden, „daß wir an ihrer Stelle wieder hundertprozentige Hunnen haben", aus deren Lippen Worte wie Demokratie und Christentum schamloser Hohn seien. Es ist ein überaus trauriges Zeichen, daß im amerika nischen Parlament sich auch nicht ein einziger Mann ge- . funden hat, der diese unerhörte Beleidigung der Deutsch amerikaner, die sich stets in vorbildlicher Loyalität ver halten haben und sich um den Aufbau des amerikanischen Staates unvergänglichen Ruhm erworben haben, zurück gewiesen Hai. Das sind die Folgen der skrupellosen Hetze der Rooseveltschen Kriegspartei, die auf Geheiß der jüdischen Hetzzentralen ein wahres Kesseltreiben gegen alle die veranstalten, die mit dem Deutschtum irgendwie zu sammenhängen. Es ist fürwahr ein widerwärtiges und abscheulichesBild, das das „Land der Frei heit" der Welt heute bietet. Erfrischende Abfuhr für Pittman Amerikanisches Blatt fordert Schluß mit der Kriegshetze Washington. Die unverschämten Aeuherungen des amerikanischen Senators Pit tmann, die eine offene Kriegshetze darstellten, sind auch einem Teil der amerikani schen Presse zu viel geworden und finden in der Washingtoner^ Zeitung „Daily News" eine erfrischend deutliche Zurückweisung. Unter der Lieberschrift „Pipe down!", zu deutsch etwa „Halt den Schnabel!" schreibt das angesehene Blatt: „Wir haben selten eine aufreizendere Nede gehört als die, die Senator Pittman am Montag abend im Rundfunk Hielt. Sie fuhr zischend um die ganze Erde, sie griff Freund und Feind an und tobte sich in den ungeheuerlichsten Behauptungen aus wie die, Latz eine Politik des Friedens unmoralisch sei. Es Hieß da, jeder Mann könne nur einmal sterben, und es sei viel besser, etwas früher für Christentum, Gerechtigkeit und Freiheit zu sterben als länger in Feigheit zu leben. Das Blatt bemerkt dazu ironisch: Das sind mutige Worte, ebenso mutig und ebenso tapfer wie die jenes Arbeitgebers, der seinem jungen Angestellten sagt, gehen Sie nur hinaus und sagen Sie dem Gangster, mich könne er nicht einschüchtern. Wo würde Wohl Herr Pittman sein, wenn das von von ganzem Herzen so gewünschte Sterben begänne? Das Blatt beantwortet die Frage selbst: Er würde entweder bei den Kaninchen in seinem Heimatstaat sitzen oder weiterhin in einem wohlge-- heizten und gutgelüfteten Bundesparlament in Wa shington große Reden schwingen und den Feind mit seinem Munde angreifen und bekämpfe». Es wird nicht verhandelt Ein kurzer Besuch Senator Berard bei Spaniens Außenminister Burgos. Senator Berard ist am Donnerstag gegen 18 Ähr in Burgos eingetroffen und hat sich sofort zu Außen minister General Graf Jordana begeben. Er unterbreitete diesem die Ansicht der französischen Re gierung in der Frage der Anerkennung Rationalspaniens. Lieber diesen Besuch ist kein Kommunique herausgegeben worden. Bon der spanischen Presse wird der Besuch auch weiterhin nicht beachtet. In politischen Kreisen verlautet, daß die Unterredung außerordentlich kurz war, da der Außen minister lediglich Lie Ausführungen des französischen Senators zur Kenntnis nahm. Irgendwelche Verhandlungen sind nicht vorgesehen. > Berard wird am Freitag sofort wieder nach Paris zurück kehren, Empfänge irgendwelcher Art finden nicht statt. Der Regierung nahestehende Kreise erklären mit Schärfe und großer Bestimmtheit, daß irgendeine Fühlungnahme zwischen General Franco und Azana, die von Frankreich gewünscht wird, völlig ausge- fchlosfen ist. Das nationale Spanien weise jede!» Vermittlungsversuch ganz energisch zurück, da es sich dabei einzig und allein nur nm «in Manöver internationaler Iveimauverkreise handele. Franc» dankt dem Führer Tclegrammwechsel zwischen dem Führer und Generalissimus Franco Der Staatschef Nationalspaniens, Generalissimus Franco, hat anläßlich der von ihm in Barcelona abgehal tenen Truppenschau an den Führer das nachstehende Te legramm gerichtet: „Als nach dem Abschluß des Feldzuges in Katalo nien die siegreichen Truppen in Barcelona einzogen, be fanden sich unter ihnen die heldenmütigen deutschen Frei willigen, und das spanische Volk jubelte in ihnen Deutsch land und seinem Führer rr». Ach grüße Sie auf das herz lichste, zugleich versichere ich Sie der größten Hochachtung unseres Heeres sür das Ihre. (gez.) Generalissimus Franco. Der Führer hat hierauf wie folgt geantwortet: „Für das mir aus Anlaß der Truppenschau in Bar- celona übersandte Telegramm danke ich Ahnen herzlichst. Deutschland und seine Wehrmacht sind glücklich darüber, daß deutsche Freiwillige in Ihrer jungen ruhmreichen Armee an der Seite der italienischen Kameraden kämpfen dnrftcn und so einen bescheidenen Beitrag sür die Be freiung Ahres Landes und zur Wiederausrichtung eines nationalen, stolzen Spanien leisten konnten. lgez.) Adolf Hitler." SerMe Kameradschaft ' Der Besuch des Herzogs von Coburg in Polen Die deutsche Frontkämpserabordnung unter Führung des Herzogs von Coburg verließ die polnische Hauptstadt, um sich nach Krakau zu begeben. Auf dem Bahnhof hatten sich die Mitglieder der deutschen Botschaft, der deutsche Muuar- rmachö sowie Abordnungen polnischer Frontkämpserverbanve, militärischer Stellen und verschiedener Ministerien eingesun den. Die deutsche Abordnung besichtigte die Warschauer Zita delle und stattete dem Kriegsminister General Kasprzyckl so wie Außenminister Beck Besuche ab. Wetter legte der Herzog von Coburg auf dem Heldenfriedhof in Powonskie, der Ruhe stätte Tausender von deutschen Frontkämpfern, emen Kranz nieder Während einer kameradschaftlichen Veranstaltung dankte der Präsident der Föderation der polnischen ^ront- kämpferverbände, General Eorecki, der deutschen Abord nung für ihren Besuch und wies darauf hin, daß die in dem Ausschuß vereinigten Millionen von Frontkämpfern einen starken Einfluß auf die Beziehungen zwischen ihren Staaten ausübten. General Gorecki gedachte weiter des 26. Januar 1934, an dem der Führer und Marschall Pilsudski das deutsch polnische Verhältnis auf neue Grundlagen stellten. Herzog von Coburg erklärte nach Worten des Dankes für die herzliche Aufnahme, die Frontkämpfer der elf in der Kommission vereinten Nationen hätten sich in der Ueberzeu- gung zusammengeschlossen, daß niemand mehr als die Sol daten des Großen Krieges das Recht oder auch die Pflicht hätte, ihre geeinte Kraft für einen ehrenvollen Frieden ein zusetzen. Diese Gedanken fänden ihren lebendigen Ausdruck in der kameradschaftlichen Gesinnung, die alle Frontkämpfer vereinige. Herzog von Coburg schloß mit dem Wunsch, daß die engen herzlichen Beziehungen, wie sie zwi schen den Soldaten Deutschlands und Polens bestehen, zum Gemeingut der beiden Nationen werden mögen. Regierungserklärung Pierlots Das neue belgische Kabinett vvr der Kammer. Das Kabinett Pierlot stellte sich der Kammer vor. Zu Beginn der Regierungserklärung würdigte der neue Ministerpräsident die Politik seines Vorgängers Spaak, um dann darauf hinzuweisen, daß die gegenwärtige Rv gierung eine Notlösung sei. Der Ministerpräsident stellte fest, daß der Regierungs- apparat Belgiens nicht mehr den gegenwärtigen Anfor derungen entspreche, und daß eine Staatsreform erforder- lich sei. Nach kurzen Angaben über die Wirtschafts- und So zialpolitik kam Pierlot auf die flämische Frage zu sprechen. Die flämische Bewegung habe eine Expansions- kraft gezeigt, die den Bestand des Staates in Gefahr ge bracht haben würde, wenn man sie weiterhin eingezwänat haue. Die bisherigen Reformen auf diesem Gebiet seien ungenügend. Die Regierung habe die Absicht, den Wüw schon von Flamen und Wallonen Folge zu leisten. In der Außenpolitik werde an den Richtlinien der vor hergehenden Regierungen nichts geändert werden. Eine der wichtigsten Aufgaben bleibe die Landesverteidi gung und besonders die Verteidigung gegen Luftangriffe und der Schutz der Zivilbevölkerung.