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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtis« Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag». Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf., bei Lieferung frei HauS 5b Npf., Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgade für Abholer lägltch S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D.A.I.: 227S. Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSI Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie der Finanz amtes zu Kamenz Nr. 43 Montag, den 20. Februar 1939 91. Jahrgang AW Rosenberg ober gmWW Mische Nagen Ansprache bei einer Kundgebung in Königsberg Königsberg. Zum Abschluß seines Besuches in Kö nigsberg sprach Reichsleiter Rosenberg am Sonn tag abend in einer Massenkundgebung der DSDAP. in der, KLF.-Halke, dem größten Saale Königsbergs, der bis zum letzten Platz gefüllt war. Alfred Rosenberg gab, immer wieder von stürmischem Beisall unterbrochen, eine glänzende Darstellung der welt anschaulichen und politischen Kräfte in Vergangenheit und Gegenwart. Er kennzeichnete mit souveräner Lleberlegenheit die innere Anwahrhaftigkeit des politischen Katholizismus und die Zusammenarbeit der Prälaten mit dem atheistischen Marxismus. Eingehend beschäftigte sich der Reichsleiter auch mit der Judenfrag«. Er betonte unter starkem Beifall der Ver sammlung, daß ein Rachgeben in dem vom Weltjudentum ent- fesselten Kamps uns nicht als Vernunft und Stärke, sondern als Schwäche ausgelegt werden würde. Die Judensrage werde für uns erst dann gelöst sein, wenn der letzte Jude Deutsch? land verlassen habe, wenn der Kontinent von dem Judentum, daS sich Vor 1000 Jahren nach Europa herernschmuggelte, be freit sei. ' > Stärksten Eindruck hinterließ die Stellungnahme Rosenbergs zur Frage Ler Evangelischen Kirche. Der Reichsleiter betonte zunächst, es sei ein Ehrentitel der Evangelischen Kirche, daß sie in den Jahrhunderten der Entwicklung des preußischen Staates mit den preußischen Königen marschiert sei. In den Schicksals stunden von 1918 fei sie jedoch gelähmt gewesen und 1933 habe sie die Chance verpaßt, ihrer Tradition entsprechend auch jetzt mit den besten Kräften Deutschlands zu gehen. Statt dessen Habe sie Vorhalte gemacht und sich in Fraktionskämpfen zer splittert. Die RSDAP. trage daran keine Schuld und sie habe auch nicht die Absicht, sich an diesen inneren Kämpfen der verschiedenen Kirchengruppen zu beteiligen. Bereits zu Beginn seiner Rede hatte Reichsleiter Rosen berg zum Versagen jener Kräfte Stellung genommen, die in der Vergangenheit Träger des Staates waren. Die Große früherer Preußischer Könige, so erklärte er, habe darin be standen, daß sie sich als Vertreter der Gesamtheit fühlten und für dir Einheit von Volk und Staat eintraten. 1918 habe habe der letzte Kaiser diese Tradition verlassen. Er habe seinen Abgang mit dem Wunsch begründet, Blutvergießen zu vermeiden, und habe damit zu erkennen gegeben, daß er sich nur noch als Vertreter eines Teiles seines Volkes fühltet Mit diesem symbolischen Akt sei die Monarchie ins Grab ge sunken, aus dem sie nicht mehr wieder zu erwecken sei. Reichsleiter Rosenberg schloß seine Ausführungen mit einen: Ausblick auf die Reugestaltung Europas: Wieder sei Deutschland gegenüber der bolschewistischen Weltgefahr der erste Eckpfeiler des europäischen Kontinents. Die deutschen Ka näle, die den Ostsee-Raum mit dem Donau-Becken und dem Schwarzen Meer verbinden, seien die Zeichen der Neuordnung im europäischen Osten. Alsred Rosenberg schloß mit der Hoffnung, daß auch die Völker des Ostens sich vom Finanz imperialismus des Westens befreien und ihre europäische Sendung erkennen. Segensreiche Betreuungsarbeit Das Ansehen des Politischen Leiters — Dr. Ley sprach in Breslau Am Sonntag stattete Neichsorganisationsleiter Dr. Ley im Zuge der seit einiger Zeit von ihm durchgeführ ten Gauinspektionen der schlesischen Hauptstadt einen Be such ab, um auch hier einen großen Ausbildungsappell der Politischen Leiter durchzuführen. Dr. Ley kennzeich nete in seiner Rede den neuen Typ des politischen Sol daten. Mut, Tapferkeit, Disziplin und Vevantwortungs- sreudigkeit seien die inneren Merkmale, die sich selbstver ständlich im persönlichen Auftreten des einzelnen ausdrük- ken müßten. Der Glaube, der alle erfülle, habe sich in blinden Gehorsam umzusetzen. Der Politische Letter ge nieße heute in den breitesten Schichten des deutschen Vol kes nicht nur große Achtung, sondern man emp finde auch die von ihm geleistete Betreuungsarbeit als segensreich und notwendig. Kein Volksgenosse dürfe unverrichteter Dinge eine Ortsgruppe, einen Block, eine Zelle besuchen. Gerade die kleinen Sorgen des schaf fenden deutschen Menschen verdinten die größte Aufmerk samkeit und Beachtung des Block-, Zellen- und des Orts gruppenleiters. Was hier von den ehrenamtlich tätigen Männern der Partei geleistet werde, sei bewunde rungswürdig. Der politische Führer von einst sei ein egoistischer Zivilist gewesen, der nichts mit politischem Soldatentum gemeinsam hatte. Der Politische Leiter von heute trage keine Talare, keinen Regenschirm und keinen Zylinder, sondern der politische Soldat Adolf Hitlers trage Schaftstiefel, ein straffes Koppel und habe das Herz, voller Freude für den unbekannten deutschen Volksgenos sen schaffen zu dürfen. Hearst contra Roosevelt Klarheit Über Amerikas Ziele gefordert Reuyvrk. Randolph Hearst, Ler bekannte ameri kanische Zeitungsverleger, beschäftigte sich am Sonntag in einer Rundfunkansprache, die über Las ganze Land verbreitet wurde, mit Ler derzeitigen Außenpolitik Ler Vereinigten Staaten. In schärfster Form kritisierte er die Politik des Präsidenten Roosevelt. Hearst gtiff vor allem die kürzlich getane Aeuherung Roosevelts an, daß es Aufgabe Amerikas sei, Begriffe, wie Religion, Demokratie oder Vertragstreue in aller Welt zu verteidigen. Hearst richtete daher an Roosevelt die Frage, vb er etwa Sowjetrußland oder Sowjetspanien zu einer neuen religiösen Betätigung bekehren wolle. Weiter fragte Hearst, vb der Präsident die Vertragsbrüche Frankreichs gegenüber Italien bei Ende des Weltkrieges billige, und schließlich, ab er es Vertragstreue nennen wolle, wenn die sogenannten Sieger staaten von Versailles ihre Kriegsschulden nicht bezahlten und trotz der völlig durchgeführten Abrüstung Deutschlands ihr eigenes Abrüstungsdersprechen nicht einlösten. Die Humanitätsphrasen Roosevelts charakterisierte der Redner mit Ler ironischen Frage, ob etwa die gewallsame Unterdrückung und brutale Ausbeutung von rund 300 Mil lionen Ändern und die RieLermetzelung unschuldiger indischer Bevölkerung durch Großbritannien der amerikanischen Auffas sung von Demokratie und Freiheit entspreche. Mit aller Klarheit erklärte Hearst, daß die Bevölkerung »er Vereinigten Staaten Wohl angemessene Maßnahmen zur Verteidigung des Landes unterstützen würde, baß sie aber ein: selbstsüchtige Einmischung in überseeische Angelegenheiten ablehne. Amerika verlange eine unzweideutige Klarlegung der außenpolitischen Ziele. Diese Forderung sei das dringendste Gebot Ler Stunde. Ftalien geht bi; ms Ende „Stampa" geißelt das Intrigenspiel der Patentdemokraticn Das Ränkespiel der Weltdemokratien gegen das siegreiche Nationalspänicn General Francos wird von der oberitalieni schen Presse iveiter mit recht schonungslos offenen Worten gebrandmarkt. Andererseits findet die feste Haltung des Ge nerals Franco gegenüber den heuchlerischen Anbiederungsver suchen von jenseits der Pyrenäen aufrichtige Anerkennung. Die Turiner „Stampa" schreibt, Paris und London schraubten die „Bedingungen" zurück, möchten aber das tro janische Pferd einer Gnade für die rotspanischen Häuptlinge nach Rationalspanien hineinbrtngen. Aus verschiedenen Kund gebungen habe man ferner den Eindruck, daß die beiden an gelsächsischen Staaten sich entschlossen hätten, mit ihren Wor ten die strenge Methode anzuwenden: Keine Rücksichten, keine Erfüllungen, aber unversöhnliche Haltung gegenüber den to talitären Staaten. Man frage sich nach den Gründen, war um der Regenschirm Chamberlains mit dem Rolands-Schwert vertauscht worden sei. Für Roosevelt iei die Antwort nicht zweifelhaft: Er wolle die Rolle eines Rächers der Ju den übernehmen. Schwieriger aber sei das Problem hin sichtlich Englands. Die einflußreichen Kreise dort seien wohl zutiefst davon überrascht gewesen, daß ihre Berechnungen über Rationalspanien durch die Tatsachen umgestoßen wurden. In London habe man sicher damit gerechnet, in Spanien mit einem Schlag die alten bevorrechteten Positionen wieder er obern zu können. Aber Franco, loyal und ritterlich wie alle Spanier, habe in seiner Wahl nicht gezögert. Italien, stellt die „Stampa" schließlich fest, glaube auch heute noch mehr an den Regenschirm ais an das Rolands- Schwert, aber es ergreife alle notwendige Vorsicht. So gehe es auch bis ans Ende, um daS Mittelmeer von der bolschewistischen Gefahr in Spanien zu befreien. Bolschewistenführer als Schmuggler In Cäret verhandelte das französische Gericht ge gen eine große Zahl von Offizieren der berüchtigten Bri gade Lister. Die Verhafteten waren nach dem Ueber- tritt über die französische Grenze im Besitz von Gold barren und Schmucksachen im Werte von vielen; Millionen Franken angetrofsen worden. Sie belegten sich großzügig mit Dienstgraden vom Leutnant! bis zum Major und behaupteten, von den rotfpani-i scheu Machthabern beauftragt zu sein, die Schätze nach Perpignan zu transportieren. Die Franzosen beschlagnahmten das geschmuggelte Gut und verurteilten 71 rote „Offiziere" zu Gefängnis strafen von einem Monat bis zu zwei Jahren ohne Be währungsfrist. Die Zollstrafe wurde auf 18 Millio nen Franken festgesetzt. Die radikalsozialistische „Ere Nouvelle" schreibt zu diesem Urteil, daß Frankreich gern Frauen. Kindern und Grei sen, Verwundeten und Kranken ein Asyl gewährt hätte. Es wolle aber nicht zum Spießgesellen gemeiner Diebe werden. Frankreich hätte die Pflicht, die Hehler zu packen, die sich durch die Verschleuderung spanischen Eigen tums unermeßliche Reichtümer erwerben; es niüsse das Erb gut Spaniens retten und schützen. Frankreichs neuer Versuch Der französische Senator Börard ist bereits in Burgos cingetroffen, wo er mit dem nationalspanischen Außenminister, General Jordana, eine Besprechung hatte. Nach der Auffassung Pariser Zeitungen wird Börard jetzt auch mit General Franco Zusammentreffen. Nachdem die Ma növer des rotspanischen „Außenministers" del Bavo gescheitert seien, die in Nationalspanien einen außerordentlich schlechten Eindruck hinterlassen hätten, sei zu hoffen, daß es gelingen würde, so schnell wie möglich normale Beziehungen mit den. wirklichen Herren Spaniens herzustellen. „Petit Parisien" zufolge hat del Vayo mit Führern der fran zösischen Linken Fühlung genommen, die laut„Matin" nach einer Sitzung des Linksausschusses der Kammer die Entschlie ßung faßten, Negrin zum Widerstand zu ermutigen. Kommunistisch und marxistisch eingestellte Lehrer an höhe ren Schulen in PaVis haben es tatsächlich fertiggebracht, daß in den Schulanstalten Geldsammlungen zugunsten der rotspanischen Milizen durchgeführt wurden. Der Unterrichtsminister selbst habe durch ein Rundschreiben die Sammlung befürwortet. Ein Schüler, der am schwarzen Brett ein solches Rundschreiben überklebte, wurde vonderSchule gewiesen. Der französische General Dufieux schildert im „Fi garo" die Eindrücke, die er bei einer Reise durch National- spanien empfing. Er stellt der Armee des Generals Franco hinsichtlich Ausbildung, Ausrüstung und Versorgung ein aus gezeichnetes Zeugnis aus. Ihre Stärke beruhe daraus, daß Armee, Regierung und Volk von einem Ideal beses sen seien, das den großen Ueberlieferungen Spaniens ent spräche. General Franco sei der Träger dieser Idee, und es sei unzweifelhaft, daß die nationalspanische Armee unter der Führung ihres Chefs in Zukunft einen bedeutenden Faktor der europäischen Politik bilden werde. Sowjetspanifche Teufelei In Figueras ereignete sich eine schwere Explostons- katastrophr. bei der elf nationalsvaniscke Soldaten ums Leben